Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Augsburg
Augsburg,1) Landkreis im RegBez. Schwaben, Bayern, 1 071 km2, (1998) 232 100 Einwohner.
2) kreisfreie Stadt und Sitz der Verwaltung des RegBez. Schwaben und des Landkreises A., Bayern, an der Mündung der Wertach in den Lech, 489 m ü. M., 255 500 Ew., eine der führenden süddt. Ind.- und Handelsstädte, Sitz vieler Behörden, Univ., Hoch- und Fachschulen, Deutsche Barockgalerie (Gemäldegalerie), Museen, Freilichtoper, Marionettentheater »Augsburger Puppenkiste«; Maschinen- und Fahrzeugbau, Papier-, Textil-, Elektro-, Lederwaren-, Büromaschinenind., Druckereien.- An ihre Blüte in der Zeit der Fugger und Welser erinnern die Renaissancehäuser der Maximilianstraße, die Fuggerei (1516 gegr., geschlossene Siedlung für arme Bürger), das Rathaus von E. Holl (1615-20); Kirchen: romanisch-got. Dom (11. Jh., wiederholt umgebaut), St.-Anna-Kirche (15.-18. Jh.) mit Grabkapelle der Fugger (Frührenaissancestil), St. Ulrich und Afra (1467-1603, ehem. Benediktinerstift).- A. ging aus der 15 v. Chr. gegr. röm. Militärkolonie Augusta Vindelicorum hervor; im 9. Jh. entstand mit dem Bistum die mittelalterl. Stadt, die Bischof Ulrich 955 (Schlacht auf dem Lechfeld bei A.) gegen die Ungarn verteidigte; 1276 Reichsstadt mit eigenem Stadtrecht (erneuert 1315); im 15. und 16. Jh. ein Mittelpunkt des dt. Wirtschafts- und Geisteslebens (Fugger, Welser; Burgkmair, Holbein d. Ä., Peutinger). Im Zeitalter der Reformation, der sich die Stadt anschloss, wurde auf dem Reichstag von 1530 die Augsburgische Konfession überreicht, 1548 von Kaiser Karl V. das Augsburger Interim erlassen, 1555 der Augsburger Religionsfriede geschlossen. 1806 kam die Reichsstadt an Bayern.
▣ Literatur:
G. Gottlieb Gesch. der Stadt A. Von der Römerzeit bis zur Gegenwart, hg. v. u. a. Stuttgart 1984.
⃟ A.er Stadtlexikon, hg. v. W. Baer u. a. Augsburg 1985.
3) Bistum, vermutlich im 4. Jh. erstmals gegründet; Neugründung im 6./7. Jh., seit 829 zur Kirchenprovinz Mainz gehörend (umfasste schwäb. und bayer. Gebiete). 1817 wurde es Suffraganbistum von München-Freising; 1821 neu umschrieben.
4) Hochstift, das vom Oberallgäu bis über die Donau reichte; ab dem 15. Jh. war Dillingen (erworben 1258) Neben-, im 16.-18. Jh. Hauptresidenz; kam 1802/03 an Bayern.
Augsburg,1) Landkreis im RegBez. Schwaben, Bayern, 1 071 km2, (1998) 232 100 Einwohner.
2) kreisfreie Stadt und Sitz der Verwaltung des RegBez. Schwaben und des Landkreises A., Bayern, an der Mündung der Wertach in den Lech, 489 m ü. M., 255 500 Ew., eine der führenden süddt. Ind.- und Handelsstädte, Sitz vieler Behörden, Univ., Hoch- und Fachschulen, Deutsche Barockgalerie (Gemäldegalerie), Museen, Freilichtoper, Marionettentheater »Augsburger Puppenkiste«; Maschinen- und Fahrzeugbau, Papier-, Textil-, Elektro-, Lederwaren-, Büromaschinenind., Druckereien.- An ihre Blüte in der Zeit der Fugger und Welser erinnern die Renaissancehäuser der Maximilianstraße, die Fuggerei (1516 gegr., geschlossene Siedlung für arme Bürger), das Rathaus von E. Holl (1615-20); Kirchen: romanisch-got. Dom (11. Jh., wiederholt umgebaut), St.-Anna-Kirche (15.-18. Jh.) mit Grabkapelle der Fugger (Frührenaissancestil), St. Ulrich und Afra (1467-1603, ehem. Benediktinerstift).- A. ging aus der 15 v. Chr. gegr. röm. Militärkolonie Augusta Vindelicorum hervor; im 9. Jh. entstand mit dem Bistum die mittelalterl. Stadt, die Bischof Ulrich 955 (Schlacht auf dem Lechfeld bei A.) gegen die Ungarn verteidigte; 1276 Reichsstadt mit eigenem Stadtrecht (erneuert 1315); im 15. und 16. Jh. ein Mittelpunkt des dt. Wirtschafts- und Geisteslebens (Fugger, Welser; Burgkmair, Holbein d. Ä., Peutinger). Im Zeitalter der Reformation, der sich die Stadt anschloss, wurde auf dem Reichstag von 1530 die Augsburgische Konfession überreicht, 1548 von Kaiser Karl V. das Augsburger Interim erlassen, 1555 der Augsburger Religionsfriede geschlossen. 1806 kam die Reichsstadt an Bayern.
▣ Literatur:
G. Gottlieb Gesch. der Stadt A. Von der Römerzeit bis zur Gegenwart, hg. v. u. a. Stuttgart 1984.
⃟ A.er Stadtlexikon, hg. v. W. Baer u. a. Augsburg 1985.
3) Bistum, vermutlich im 4. Jh. erstmals gegründet; Neugründung im 6./7. Jh., seit 829 zur Kirchenprovinz Mainz gehörend (umfasste schwäb. und bayer. Gebiete). 1817 wurde es Suffraganbistum von München-Freising; 1821 neu umschrieben.
4) Hochstift, das vom Oberallgäu bis über die Donau reichte; ab dem 15. Jh. war Dillingen (erworben 1258) Neben-, im 16.-18. Jh. Hauptresidenz; kam 1802/03 an Bayern.