Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Atlas
I Ạtlas [nach dem Titanen Atlas] der,
1) Anatomie: erster Halswirbel; trägt den Schädel und gewährleistet zus. mit dem zweiten Halswirbel (Axis) Dreh- und Nickbewegungen des Kopfes.
2) Astronomie: 1980 entdeckter innerster Mond des Saturn.
3) Kartographie: seit Mercator (1585) eine Sammlung von Land- und Himmelskarten.
4) die, Raketentechnik: Atlasrakete.
II Ạtlas
[arab. »glatt«, »fein«] der (Satin), Gewebe in Atlasbindung mit einer glatten Oberfläche. Atlastrikot, Kettenwirkware besonderer Maschenlegung.
III Ạtlas,
grch. Mythos: Sohn des Titanen Iapetos, Bruder des Prometheus. Im äußersten Westen der Erde trug er den Himmel auf seinen Schultern.
IV Ạtlas
der, Faltengebirgssystem in NW-Afrika: An der marokkan. Mittelmeerküste liegt der Rif-A. in Zentralmarokko der Mittlere A. Südlich davon erstreckt sich der Hohe A., im Djebel Toubkal, der höchsten Erhebung des A., 4 165 m ü. M. (Manganerzabbau). Im N von Algerien verläuft küstenparallel der Tell-A. Die südlichste Gebirgskette ist der Sahara-A. Zw. Tell- und Sahara-A. liegt das Hochland der Schotts, hauptsächlich Weidegebiet der Nomaden. Im N des A. herrscht Mittelmeerklima, nach S zu Übergang zum Trockenklima der Sahara. Im Gebirge Viehhaltung, in den Tälern Bewässerungsfeldbau. Der wesentlich ältere, zur Randzone des afrikan. Blocks gehörende Anti-A. bildet im Süden von Marokko ein Randgebirge der Sahara.
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