Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Atlantischer Ozean
Atlạntischer Ozean (Atlantik), der zw. Europa und Afrika im O und Amerika im W gelegene Teil des Weltmeeres, der zweitgrößte der drei Ozeane, 84,11 Mio. km2, mit Nebenmeeren (Nordpolarmeer, Europ. und Amerikan. Mittelmeer, Nord-, Ostsee, Ärmelkanal, Ir. See, Hudsonbai, St.-Lorenz-Golf) 106,57 Mio. km2 groß, enthält 350,91 Mio. km3 Wasser, bedeckt über 15 % der Erdoberfläche; mittlere Tiefe 3 293 m (mit Nebenmeeren) oder 3 844 m (ohne Nebenmeere); größte Tiefe (9 219 m) ist die Milwaukeetiefe im Puerto-Rico-Graben, 32,5 % des A. O. (ohne Nebenmeere) sind 4 000-5 000 m tief.
Ein zusammenhängendes unterseeisches Gebirge (Mittelatlant. Rücken) durchzieht den A. O. vom Nordpolarmeer bis 50º s. Br. und gliedert ihn mit einigen Querrücken in große Tiefseebecken. Winde, unterschiedl. Wassertemperaturen und -salzgehalte verursachen warme und kalte Strömungen; die wichtigsten warmen sind der von den Passaten nach W getriebene Nord- und Südäquatorialstrom, der zw. beiden rückläufige Guineastrom und der aus dem Antillen- und dem Floridastrom entstehende Golfstrom mit nordöstl. Richtung; kalte Polarströme sind im N der Labrador- und der Ostgrönlandstrom, im S der Falkland- und der Benguelastrom. Der A. O. ist, bes. in den kälteren Teilen, sehr fischreich (Kabeljau, Hering, Schellfisch). Offshorebohrungen haben Erdöl- und Erdgasfelder unter dem Schelf erschlossen. Im überseeischen Weltfrachtverkehr ist der A. O. ein wichtiger Verkehrsträger. - Die Erforschung des A. O. begann 1873-76 mit der britischen »Challenger«-Expedition, 1925-27 schloss sich die dt. »Meteor«-Expedition an. In neuer Zeit wird die Erforschung v. a. durch ausgelegte Messsysteme betrieben, die über längere Zeit aufrechterhalten werden.
▣ Literatur:
Turekian, K. F.: Die Ozeane. A. d. Engl. Stuttgart 1985.
⃟ Das Weltmeer, hg. v. H.-J. Brosin. Thun u. a. 1985.
⃟ Nicholas, A.: Die ozean. Rücken. Gebirge unter dem Meer. A. d. Frz. Berlin u. a. 1995.
⃟ Ott, J.: Meereskunde. Einführung in die Geographie u. Biologie der Ozeane. Stuttgart 21996.
Atlạntischer Ozean (Atlantik), der zw. Europa und Afrika im O und Amerika im W gelegene Teil des Weltmeeres, der zweitgrößte der drei Ozeane, 84,11 Mio. km2, mit Nebenmeeren (Nordpolarmeer, Europ. und Amerikan. Mittelmeer, Nord-, Ostsee, Ärmelkanal, Ir. See, Hudsonbai, St.-Lorenz-Golf) 106,57 Mio. km2 groß, enthält 350,91 Mio. km3 Wasser, bedeckt über 15 % der Erdoberfläche; mittlere Tiefe 3 293 m (mit Nebenmeeren) oder 3 844 m (ohne Nebenmeere); größte Tiefe (9 219 m) ist die Milwaukeetiefe im Puerto-Rico-Graben, 32,5 % des A. O. (ohne Nebenmeere) sind 4 000-5 000 m tief.
Ein zusammenhängendes unterseeisches Gebirge (Mittelatlant. Rücken) durchzieht den A. O. vom Nordpolarmeer bis 50º s. Br. und gliedert ihn mit einigen Querrücken in große Tiefseebecken. Winde, unterschiedl. Wassertemperaturen und -salzgehalte verursachen warme und kalte Strömungen; die wichtigsten warmen sind der von den Passaten nach W getriebene Nord- und Südäquatorialstrom, der zw. beiden rückläufige Guineastrom und der aus dem Antillen- und dem Floridastrom entstehende Golfstrom mit nordöstl. Richtung; kalte Polarströme sind im N der Labrador- und der Ostgrönlandstrom, im S der Falkland- und der Benguelastrom. Der A. O. ist, bes. in den kälteren Teilen, sehr fischreich (Kabeljau, Hering, Schellfisch). Offshorebohrungen haben Erdöl- und Erdgasfelder unter dem Schelf erschlossen. Im überseeischen Weltfrachtverkehr ist der A. O. ein wichtiger Verkehrsträger. - Die Erforschung des A. O. begann 1873-76 mit der britischen »Challenger«-Expedition, 1925-27 schloss sich die dt. »Meteor«-Expedition an. In neuer Zeit wird die Erforschung v. a. durch ausgelegte Messsysteme betrieben, die über längere Zeit aufrechterhalten werden.
▣ Literatur:
Turekian, K. F.: Die Ozeane. A. d. Engl. Stuttgart 1985.
⃟ Das Weltmeer, hg. v. H.-J. Brosin. Thun u. a. 1985.
⃟ Nicholas, A.: Die ozean. Rücken. Gebirge unter dem Meer. A. d. Frz. Berlin u. a. 1995.
⃟ Ott, J.: Meereskunde. Einführung in die Geographie u. Biologie der Ozeane. Stuttgart 21996.