Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Asbest
I Asbẹst[von grch. ásbestos »unauslöschlich«] der, verfilzte, faserige Silikatminerale. Die gröberen A. sind Amphibole (Hornblende-A.), die feineren Serpentin-A. Sie sind weiß oder hellgrün oder -braun, säure- und feuerbeständig. Verwendung: früher für feuerfeste Schutzkleidung, Dichtungen, als Isolator für Wärme und Elektrizität (A.-Platten oder A.-Pappe), rein oder mit anderen Fasern gemischt als nicht entflammbares A.-Gewebe. Seit Anfang der 1980er-Jahre wird die Verwendung von A. stark eingeschränkt, weil die Verarbeitung und techn. Anwendung Staub erzeugt, der sich in Korngrößen unter 3 μm als erheblich gesundheitsschädlich erwiesen hat (Asbestose). Als TRK-Wert werden für A.-Feinstaub 0,1 mg/m 3 und für asbesthaltigen Feinstaub 4,0 mg/m3 angegeben. Laut Gefahrstoff-VO i. d. F. v. 26. 10. 1993 ist die Herstellung und Verwendung von A., Zubereitungen und Erzeugnissen mit mehr als 0,1 % A. in Dtl. verboten; einzige Ausnahme ist der Einsatz von Diaphragmen für die Chloralkalielektrolyse. Zur Substitution für A. können z. B. verwendet werden: Keramikfasern bis 1 450 ºC, Graphitfasern bis 2 000 ºC. Hauptfundstätten für A. sind Russland, Kasachstan, Kanada und die VR China. Welterzeugung: (1995) 2,5 Mio. t.
II Asbẹst
(früher Kudelka), Stadt im Gebiet Jekaterinburg, Russland, am O-Rand des Ural, 83 000 Ew.; in der Nähe großes Asbestvorkommen und -verarbeitungszentrum.
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