Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Artus
Ạrtus (Arthus, Arthur), sagenhafter König der kelt. Briten; vermutlich britann. Heerführer, der um 500 n. Chr. gegen die eindringenden Sachsen gekämpft und in der Schlacht am Camlann 537 gefallen sein soll. In der »Historia regum Britanniae« (um 1135) des Geoffrey of Monmouth wird A. vom lokalen Helden zum glanzvollen Herrscher von weltpolit. Bedeutung erhoben, der mit seiner Gattin Guanhamara (Guinevere) prunkvoll Hof hält. In einer Schlacht gegen seinen Neffen Modred, der ihn um Reich und Gattin betrog, wird er schwer verwundet und auf die Feeninsel Avalon entrückt; von dort soll er einst wiederkehren. Der anglonormann. Dichter Wace stilisierte A. in seiner frz. Übersetzung (»Roman de Brut«, 1155) zum feudalhöf. Kriegsherrn. Er berichtete als Erster von König Artus' Tafelrunde auserwählter und vorbildl. Ritter. Die aus dem kelt. Mythos erwachsene Sage um A., der u. a. die Sagen von Parzival, vom Gral und von Tristan angegliedert wurden, verbreitete sich in Prosa- und Verserzählungen in ganz Europa. Den Sagenstoff verwendeten z. B. Chrétien de Troyes, Hartmann von Aue, Gottfried von Straßburg, Wolfram von Eschenbach, später Sir Thomas Malory, A. Tennyson, J. Cocteau, T. Dorst, C. Hein.
Literatur:
Gottzmann, C. L.: Artusdichtung. Stuttgart 1989.
Westphal, W.: »Einst wird kommen ein König ...« A., Wahrheit u. Legende. Braunschweig 1989.
Phillips, G. u. Keatman, M.: A. Die Wahrheit über den legendären König der Kelten. A. d. Engl. München 31996.
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