Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Arktis
Ạrktis[zu grch. árktos »Bär«, »Großer Bär« (Nordgestirn)], die um den Nordpol gelegenen Land- und Meergebiete; mathematisch begrenzt durch den nördl. Polarkreis (66º 33' n. Br.), umfasst die A. 21,2 Mio. km2; im System der Klima- und Landschaftszonen wird sie durch die 10 ºC-Juli-Isotherme bzw. die polare Waldgrenze begrenzt und hat so eine Größe von 26 Mio. km2, davon 8 Mio. km2 Land und 18 Mio. km2 Meer. Zentrum der A. ist das vereiste Nordpolarmeer mit den Nebenmeeren Barents-, Kara-, Laptew-, Ostsibir., Tschuktschen-, Beaufort- und Grönlandsee. Zur terrestr. A. gehören die nördlichsten Teile Amerikas, Skandinaviens und Russlands sowie als wichtigste Inselgruppen und Inseln der Kanadisch-Arkt. Archipel, Grönland, Jan Mayen, Bäreninsel, Spitzbergen, Franz-Joseph-Land, Nowaja Semlja, Sewernaja Semlja, Neusibir. Inseln, Wrangelinsel. Island liegt am Rande (Subarktis). - Hauptlandschaftstypen sind Eis- und Frostschuttwüsten sowie Tundren (mit Flechten, Moosen, Gräsern, niedrigen Gebüschen aus Rhododendron und Wacholder oder kriechenden Weiden und Birken). - Das Klima zeichnet sich durch kalte Winter, kühle Sommer und niedrige mittlere Jahrestemperaturen aus (Monatsmittel für Juli etwa zw. 1 und 8 ºC, für Februar bis unter —40 ºC). Das arkt. Klima ist meist trocken, jedoch mit häufigen und verbreiteten Nebeln, bes. an den Küsten und im Sommer. - Die Tierwelt ist artenarm: Eisbär, Polarfuchs, Lemming, Polarhase, Rentier, Vielfraß, Hermelin und Polarwolf; in Kanada und auf Grönland der Moschusochse; zahlr. See- und Wasservögel; in den Küstengewässern Fische, Robben, Seehunde, Wale. - Die Bev. bestand noch vor einigen Jahrzehnten vorwiegend aus Polarvölkern; die gegenwärtigen Bewohner (1,5-2 Mio.) stammen meist aus südlicheren Kulturzonen.
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