Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Anästhesie
Anästhesie[grch.] die, Medizin:
1) Empfindungslosigkeit; krankhafte Unerregbarkeit von Empfindungs- und Sinnesnerven.
2) vom Arzt (Anästhesist) herbeigeführte Schmerzausschaltung bes. bei chirurg. Eingriffen. Während bei der allg. Betäubung (Narkose) eine Bewusstlosigkeit herbeigeführt wird, bleibt das Bewusstsein bei der örtl. Betäubung (Lokal-A.) erhalten. Hierbei werden von Kokain und Procain abgeleitete chem. Substanzen bei der Oberflächen-A. auf die Körperoberfläche (bes. die Schleimhäute) aufgebracht, bei der Infiltrations-A. in das entsprechende Gewebe und bei der Leitungs-A. in den Nerv oder seine Umgebung eingespritzt; so bei Sonderformen der Leitungs-A. in die Rückenmarkflüssigkeit (Lumbal-A. zur A. der unteren Körperhälfte) oder an die harte Rückenmarkhaut heran (Peridural-A., Epidural-A., Sakral-A., z. B. bei geburtshilfl. Eingriffen). Die Kälte-A. als lokale Vereisung wurde wegen mitunter auftretender Gewebsschäden aufgegeben.
Literatur:
P. Ridder. Chirurgie u. Anästhesie. Vom Handwerk zur Wissenschaft, hg. v. Stuttgart 1993.
Allgeier, M.: A. u. Intensivpflege in Theorie u. Praxis. Stuttgart u. a. 1995.
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