Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Antwerpen
Antwẹrpen (frz. Anvers),
1) Prov. in Belgien, 2 867 km2, (1995) 1,63 Mio. Einwohner.
2) Hptst. der belg. Prov. A., am rechten Ufer der Schelde, 88 km oberhalb der Mündung in die Nordsee, 473 100 Ew.; kultureller Mittelpunkt der Flamen; königl. Museum der Schönen Künste (mit Hauptwerken der fläm. Malerei), Rubenshaus, Oper, drei Univ. (gegr. 1852, 1965 und 1971), Inst. für trop. Medizin, Akademie der Schönen Künste, Konservatorium, Handelshochschule, Marineakademie, Schifffahrtsmuseum. Wichtige Handelsstadt (mit Diamantenbörse), die Ind. umfasst Erdölraffinerien, Eisen- und Stahlind., Großchemie, Automobilfabriken, Werften, Textilind.; Diamantenschleifereien. - Der ausgedehnte Hafen in den Marschen des Scheldebogens ist durch Kanäle mit Maas und Rhein verbunden. A. besitzt eine U-Bahn sowie einen internat. Flughafen.
Stadtbild: Bed. Bauwerke der Altstadt sind die Kathedrale (14.-16. Jh., das Hauptwerk der fläm. Spätgotik; mit Altarbildern von Rubens); spätgot. Jakobskirche, Rathaus im Renaissancestil (16. Jh.) am Grote Markt, ehem. Zunfthäuser, königl. Rokokopalast. Der Steen an der Schelde ist ein Rest der alten Burg (von den Normannen 836 zerstört).
Geschichte: A. (früher auch Antorf gen.), wurde um 1000 Sitz eines Markgrafen und fiel Ende des 11. Jh. an Brabant; es erhielt 1291 Stadtrecht und war ab 1313 Mitgl. der Hanse. Mit Brabant kam A. 1430 zu den burgund., dann habsburg. Niederlanden und stieg nach der Versandung Brügges zur ersten Handelsstadt Europas (bes. unter Karl V.) auf. Nachdem A. während des niederländ. Aufstands 1585 von den Spaniern zurückerobert worden war und die Holländer die Scheldemündung sperrten, verlor es seine wirtsch. Stellung an Amsterdam. Im 19. Jh. entwickelte sich A. wieder zu einem der größten Handelsplätze des europ. Festlandes und wurde (seit 1859) zu einer der stärksten Festungen Europas (1918 und 1945 geschleift).
Antwẹrpen (frz. Anvers),
1) Prov. in Belgien, 2 867 km2, (1995) 1,63 Mio. Einwohner.
2) Hptst. der belg. Prov. A., am rechten Ufer der Schelde, 88 km oberhalb der Mündung in die Nordsee, 473 100 Ew.; kultureller Mittelpunkt der Flamen; königl. Museum der Schönen Künste (mit Hauptwerken der fläm. Malerei), Rubenshaus, Oper, drei Univ. (gegr. 1852, 1965 und 1971), Inst. für trop. Medizin, Akademie der Schönen Künste, Konservatorium, Handelshochschule, Marineakademie, Schifffahrtsmuseum. Wichtige Handelsstadt (mit Diamantenbörse), die Ind. umfasst Erdölraffinerien, Eisen- und Stahlind., Großchemie, Automobilfabriken, Werften, Textilind.; Diamantenschleifereien. - Der ausgedehnte Hafen in den Marschen des Scheldebogens ist durch Kanäle mit Maas und Rhein verbunden. A. besitzt eine U-Bahn sowie einen internat. Flughafen.
Stadtbild: Bed. Bauwerke der Altstadt sind die Kathedrale (14.-16. Jh., das Hauptwerk der fläm. Spätgotik; mit Altarbildern von Rubens); spätgot. Jakobskirche, Rathaus im Renaissancestil (16. Jh.) am Grote Markt, ehem. Zunfthäuser, königl. Rokokopalast. Der Steen an der Schelde ist ein Rest der alten Burg (von den Normannen 836 zerstört).
Geschichte: A. (früher auch Antorf gen.), wurde um 1000 Sitz eines Markgrafen und fiel Ende des 11. Jh. an Brabant; es erhielt 1291 Stadtrecht und war ab 1313 Mitgl. der Hanse. Mit Brabant kam A. 1430 zu den burgund., dann habsburg. Niederlanden und stieg nach der Versandung Brügges zur ersten Handelsstadt Europas (bes. unter Karl V.) auf. Nachdem A. während des niederländ. Aufstands 1585 von den Spaniern zurückerobert worden war und die Holländer die Scheldemündung sperrten, verlor es seine wirtsch. Stellung an Amsterdam. Im 19. Jh. entwickelte sich A. wieder zu einem der größten Handelsplätze des europ. Festlandes und wurde (seit 1859) zu einer der stärksten Festungen Europas (1918 und 1945 geschleift).