Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Antifaschismus
Antifaschịsmus,die Gegnerschaft gegen Faschismus und Nationalsozialismus; urspr. die in Italien seit 1922 entstandene Opposition gegen die faschist. Herrschaft. Nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus in Dtl. gewann der A. internat. polit. Bedeutung. Während des 2. Weltkrieges fand sich unter der Bez. A. eine Vielzahl verschiedenartiger polit. und weltanschaul. Richtungen zusammen (Widerstandsbewegung), oft verbunden mit dem Widerstand gegen die dt. Besatzungsmacht und die mit ihr zusammenarbeitenden Regierungen.
Nach dem Zusammenbruch von Faschismus und Nationalsozialismus (1944/45) bildeten sich antifaschist. Blöcke (»Antifa-Bewegungen«) mit dem Ziel, die ehem. Anhänger der bekämpften Herrschaftsform auszuschalten und das Wiederaufleben faschist. Richtungen zu verhindern. Darüber hinaus entwickelten die Kommunisten ihrerseits die antifaschist. Blöcke zugleich zu einem takt. Werkzeug der Machtübernahme in den Gebieten Mittel-, Ost- und Südosteuropas.
Literatur:
Gottschald, E.: A. u. Widerstand. Der Kampf gegen den dt. Faschismus 1933-1945. Ein Überblick. Heilbronn 1985.
Sim, D.-S.: Antifaschist. Lit. dt. Schriftsteller der inneren Emigration u. des Exils. Aachen 1994.
Groehler, O. u. Kessler, M.: Die SED-Politik, der A. u. die Juden in der SBZ u. der frühen DDR, hg. vom Forscher- u. Diskussionskreis DDR-Geschichte. Berlin 1995.
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