Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Andalusien
Andalusi|en (span. Andalucía), histor. Landschaft und autonome Region in S-Spanien, umfasst die Prov. Sevilla, Huelva, Cádiz, Córdoba, Jaén, Granada, Málaga und Almería, zus. 87 600 km2, (1995) 7,315 Mio. Ew. Nieder-A. umfasst das Guadalquivirbecken, ein welliges Hügelland, dessen nördl. Abschluss die Sierra Morena bildet. Das von der Betischen Kordillere (Sierra Nevada 3481 m) durchzogene Hoch-A. bricht mit buchtenreicher Steilküste zum Mittelmeer ab. A. besitzt im S ein rein ausgeprägtes Mittelmeerklima, Hoch-A. unterliegt zunehmend kontinentalen Einflüssen. Angebaut werden, meist mithilfe von Bewässerung, Weizen, Mais, Gemüse, Südfrüchte, Oliven, Korkeichen, Zuckerrohr und Baumwolle. Weinbau wird v. a. um Jerez de la Frontera und Málaga betrieben. In den südl. Marschlandschaften (Marismas) werden Pferde und Kampfstiere gezüchtet, die Sierra Morena ist ein riesiges Sommerweidegebiet für Schafherden. Hoch-A. ist reich an Erzlagerstätten: Eisen, Kupfer, Blei, Zink. Von großer Bedeutung ist der Fremdenverkehr an der Küste und der Bildungstourismus in den Großstädten; in der Sierra Nevada Wintersport.
A., einst das Reich Tartessos, später die röm. Prov. Baetica, war im 5. Jh. vorübergehend Sitz der Wandalen, dann westgotisch. 711 kam es unter arab. Herrschaft. Al-Andalus war die arab. Bez. für Spanien. 1212 begann die Rückeroberung A. durch Kastilien, die 1492 mit der des Reiches Granada abschloss. - 1982 erhielt A. ein Autonomiestatut.
Literatur:
Burckhardt, T.: Die maurische Kultur in Spanien. München 21980.
Vernet, J.: Die spanisch-arabische Kultur in Orient u. Okzident. A. d. Span. Zürich u. a. 1984.
Kulturlandschaft A. Beiträge v. M. Kusserow u. Wolfgang Müller. Freiburg im Breisgau u. a. 1991.
Hees, H. van: A. Kunstdenkmäler u. Museen. Stuttgart 1992.
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