Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Amerika
Amerika[nach Amerigo Vespucci], die beiden Erdteile Nordamerika und Südamerika, die als »Neue Welt« der »Alten Welt« gegenübergestellt werden und durch die Land- und Inselbrücke Mittelamerikas miteinander verbunden sind. Der Doppelkontinent kommt Asien im NW der Beringstraße auf 85 km nahe, ist aber im Übrigen durch den Pazif. Ozean im W, den Atlant. Ozean und das Nordpolarmeer im O und N deutlich von den anderen Erdteilen getrennt. A. erstreckt sich von 83º 07' n. Br. (einschl. der Insel Grönland von 83º 39' n. Br.) bis fast 54º (einschl. der Inseln 56º) s. Br., also über insgesamt 14 000-15 500 km. Nord- und Süd-A. haben gemeinsame Grundzüge in Bau und Oberflächengestalt: entlang der W-Küste die Hochgebirgsketten der Kordilleren, an die sich ostwärts große Tafelländer, Stromtiefländer und alte Gebirgsrümpfe nahe der O-Küste anschließen.
Zw. 25000 und 8000 v. Chr. (neuere Untersuchungen gehen auch von früheren Einwanderungsschüben aus) wanderten von NO-Asien aus über eine Landbrücke im Gebiet der heutigen Beringstraße die ersten Menschen in A. ein. Von Alaska aus bevölkerten die mongoliden Ureinwohner im Laufe von Jahrtausenden den gesamten Doppelkontinent (Indianer und, aus einer späteren Einwanderungswelle, Eskimo). Nach der Landung von C. Kolumbus auf der Bahamainsel Guanahani 1492 (gilt trotz vorheriger A.-Fahrten der Wikinger u. a. Seefahrer als eigentl. Zeitpunkt der Entdeckung) wurde Nord-A. überwiegend durch Briten (Anglo-A.), Mittel- und Süd-A. durch Spanier und Portugiesen (Latein-A.) besiedelt. Bis zu seiner Niederlage im Siebenjährigen Krieg (1756-63) hatte Frankreich große Teile Nord-A. in seinem Besitz (Louisiana, Gebiete in Kanada), besiedelte diese jedoch nur schwach. In Westindien wurden die Indianer nahezu ausgerottet, in Nord-A. stark dezimiert; ihre Zahl nimmt aber wieder zu. In Zentral- und Süd-A. haben sie sich stark mit den europ. Einwanderern vermischt (Mestizen). Unterschiedlich groß ist in versch. Gebieten der Anteil von Nachkommen der als Sklaven nach A. verschleppten Schwarzafrikaner, die sich großenteils ebenfalls vermischt haben (Mulatten). Dazu kamen im 19./20. Jh. weitere Einwanderer aus Europa und Asien.
Amerika[nach Amerigo Vespucci], die beiden Erdteile Nordamerika und Südamerika, die als »Neue Welt« der »Alten Welt« gegenübergestellt werden und durch die Land- und Inselbrücke Mittelamerikas miteinander verbunden sind. Der Doppelkontinent kommt Asien im NW der Beringstraße auf 85 km nahe, ist aber im Übrigen durch den Pazif. Ozean im W, den Atlant. Ozean und das Nordpolarmeer im O und N deutlich von den anderen Erdteilen getrennt. A. erstreckt sich von 83º 07' n. Br. (einschl. der Insel Grönland von 83º 39' n. Br.) bis fast 54º (einschl. der Inseln 56º) s. Br., also über insgesamt 14 000-15 500 km. Nord- und Süd-A. haben gemeinsame Grundzüge in Bau und Oberflächengestalt: entlang der W-Küste die Hochgebirgsketten der Kordilleren, an die sich ostwärts große Tafelländer, Stromtiefländer und alte Gebirgsrümpfe nahe der O-Küste anschließen.
Zw. 25000 und 8000 v. Chr. (neuere Untersuchungen gehen auch von früheren Einwanderungsschüben aus) wanderten von NO-Asien aus über eine Landbrücke im Gebiet der heutigen Beringstraße die ersten Menschen in A. ein. Von Alaska aus bevölkerten die mongoliden Ureinwohner im Laufe von Jahrtausenden den gesamten Doppelkontinent (Indianer und, aus einer späteren Einwanderungswelle, Eskimo). Nach der Landung von C. Kolumbus auf der Bahamainsel Guanahani 1492 (gilt trotz vorheriger A.-Fahrten der Wikinger u. a. Seefahrer als eigentl. Zeitpunkt der Entdeckung) wurde Nord-A. überwiegend durch Briten (Anglo-A.), Mittel- und Süd-A. durch Spanier und Portugiesen (Latein-A.) besiedelt. Bis zu seiner Niederlage im Siebenjährigen Krieg (1756-63) hatte Frankreich große Teile Nord-A. in seinem Besitz (Louisiana, Gebiete in Kanada), besiedelte diese jedoch nur schwach. In Westindien wurden die Indianer nahezu ausgerottet, in Nord-A. stark dezimiert; ihre Zahl nimmt aber wieder zu. In Zentral- und Süd-A. haben sie sich stark mit den europ. Einwanderern vermischt (Mestizen). Unterschiedlich groß ist in versch. Gebieten der Anteil von Nachkommen der als Sklaven nach A. verschleppten Schwarzafrikaner, die sich großenteils ebenfalls vermischt haben (Mulatten). Dazu kamen im 19./20. Jh. weitere Einwanderer aus Europa und Asien.