Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Alpinismus
Alpinịsmus (Alpinistik), i. w. S. die Alpenkunde, die wiss. Erforschung des Hochgebirges und dessen Besteigung; i. e. S. das als Sport ausgeübte Bergsteigen in den Alpen und anderen Hochgebirgen, meist von Zweier- bis Viererseilschaften ausgeführt. Daneben gibt es Alleingänge, den Aufstieg in der direkten Falllinie (der »Direttissima«), seit etwa 1930 Ziel der Bergsteiger, die nach der Erstbesteigung fast aller bekannten Gipfel immer schwierigere Routen und Wände wählen. Die unterschiedl. Schwierigkeitsgrade werden internat. einheitlich bewertet. - Als »Vater des A.« wird Petrarca bezeichnet, der 1336 den Mont Ventoux (1 912 m ü. M.) bestieg. Von A. im heutigen Sinn kann man aber erst seit dem Ende des 18. Jh. sprechen. Bed. Erstbesteigungen: Montblanc 1786 (J. Balmat, M. Paccard), Großglockner 1800, Matterhorn 1865 (E. Whymper), Annapurna I 1950 (M. Herzog, L. Lachenal), Nanga Parbat 1953 (H. Buhl), Mount Everest 1953 (E. Hillary, Tenzing Norgay). Seit der Besteigung des Nanga Parbat durch R. Messner ohne zusätzl. Sauerstoffzuführung (1970) sind weitere derartige Expeditionen unternommen worden (u. a. 1978 auf den Mount Everest durch Messner und P. Habeler).
Literatur:
König, St.u. Winkler, J.: Neuland. Gewagte Schritte im A. München 1991.
Zebhauser, H.: Alpine Zeitschriften. Entwicklungsgeschichte der Zeitschriften des A. in Dtl. u. Österreich, hg. vom Referat für Kultur, Wissenschaft u. Veröffentlichungen des Dt. Alpenvereins (DAV). München 1992.
Bonington, Chr.: Triumph in Fels u. Eis. Die Gesch. des A. A. d. Engl. Stuttgart 11995.
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