Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Alexandria
Alexạndria, 1) [auch -'dri:a] (arab. El-Iskandarijja), bedeutendste Hafenstadt Ägyptens, am W-Rand des Nildeltas, 3,3 Mio. Ew., bildet ein 2 679 km2 großes Verw.-Gebiet; zwei Univ. (gegr. 1942 und 1990), Museen, u. a. für grch.-röm. Altertümer; bed. Ind., u. a. Erdölraffinerie, chem., Baumwoll-, Metall verarbeitende Ind.; Handels- und Fischereihafen; Fremdenverkehr, Seebad; internat. Flughafen.- Oriental. Altstadt.
Geschichte: A. war seit seiner Gründung durch Alexander d. Gr. 331 v. Chr. die grch. Hptst. Ägyptens. Die Königsburg (Bruchium) im O der Stadt umfasste außer Palästen und Gärten u. a. das Museion mit der Alexandrinischen Bibliothek und das Dionysostheater, im W lagen das Serapeion und das Stadion. Die Stadt war mit der Insel Pharos, die den berühmten Leuchtturm (eines der sieben Weltwunder) trug, durch einen Steindamm verbunden. Die Bevölkerung, in der Blütezeit 300 000 Freie, insgesamt über 600 000 Ew., bestand hauptsächlich aus grch. Kolonisten, Ägyptern und Juden. Unter den Ptolemäern, die A. zum Königssitz und Mittelpunkt grch. Geistesbildung machten (alexandrinisches Zeitalter), wuchs die Stadt durch Handel und hatte ihre Blütezeit erreicht, als sie 30 v. Chr. an die Römer fiel (zweitgrößte Stadt des Röm. Reiches), 642 kam A. unter arab., 1517 unter türk. Herrschaft. Den Aufstieg im 19. Jh. verdankt die Stadt Mehmed Ali, der sie durch einen neuen Kanal mit dem Nil verband.
Literatur:
Müller-Wiener, M.: Eine Stadtgeschichte A.s von 564/1169 bis in die Mitte des 9./15. Jh. Verwaltung u. innerstädt. Organisationsformen. Berlin 1992.
2) [ælɪg'zɑ:ndriə], Stadt in Virginia, USA, auf dem westl. Ufer des Potomac gegenüber Washington, zunehmend dessen Wohnstadt, 111 200 Ew.; Handelszentrum N-Virginias.
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