Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Alemannen
Alemạnnen (Alamannen), westgerman. Stamm, hervorgegangen aus unterschiedl. Heerhaufen im Bereich der mittleren und unteren Elbe (Sweben). Der Neustamm der A. war seit dem 2./3. Jh. im Vorfeld des Limes ansässig (erste Erwähnung 213). Wiederholte Vorstöße führten zum Fall des Limes (259/60) und zur Besiedlung des Dekumatlandes. Archäolog. Funde bezeugen einen ständigen Zuzug aus Mittel-Dtl. und Böhmen im 4./5. Jh. Nach 454 dehnten sich die A. bis ins Elsass und die N-Schweiz aus. Um 500 wurden sie vom Frankenkönig Chlodwig unterworfen und aus dem Maintal verdrängt. Das im 8. Jh. erloschene alemann. Stammesherzogtum entstand im dt. Reich des 10. Jh. von neuem als Herzogtum Schwaben. Die geschichtl. Entwicklung führte in der Folgezeit zu einer Gliederung des Stamms in Schwaben, Deutschschweizer, Elsässer, Vorarlberger.
Literatur:
C. Dirlmeier Quellen zur Gesch. der Alamannen, bearb. v. u. a. 7 Bde. Sigmaringen 1976-87.
Christlein, R. u. a.: Die Alamannen. Archäologie eines lebendigen Volkes. Stuttgart u. a. 1978.
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