Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Albrecht
I Ạlbrecht,Herrscher:
Hl. Röm. Reich:
1) A. I., Röm. König (1298-1308), * Juli 1255, ✝ bei Brugg (Schweiz) 1. 5. 1308; ältester Sohn Rudolfs I. von Habsburg, seit 1282 Herzog von Österreich und Steiermark; wurde bei der Königswahl 1282 zugunsten Adolfs von Nassau übergangen und erst nach dessen Absetzung und Tod 1298 zum König gewählt; brach den Widerstand der rhein. Kurfürsten gegen seine Hausmachtpolitik (Kurfürstenkrieg, 1301/02); von seinem Neffen Johann Parricida ermordet.
2) A. II., Röm. König (1438/39), * 16. 8. 1397, ✝ Neszmély (Ungarn) 27. 10. 1439; seit 1404 als A. V. Herzog von Österreich, seit 1421
mit der Erbtochter Kaiser Sigismunds, wurde 1437/38 dessen Nachfolger als König von Böhmen und Ungarn; blieb als Röm. König ungekrönt.
Bayern:
3) A. IV.,der Weise, Herzog (1460-1508), * München 15. 12. 1447, ✝ ebd. 18. 3. 1508; regierte zunächst mit seinen Brüdern, seit 1467 allein, vereinigte, als 1503 die Linie Bayern-Landshut ausstarb, das ganze Herzogtum Bayern wieder in einer Hand.
4) A. V., Herzog (1550-79), * München 29. 2. 1528, ✝ ebd. 24. 10. 1579; unterdrückte mithilfe der Jesuiten den Protestantismus in Bayern, baute München zur Kunststadt aus, begründete die Staatsbibliothek.
Brandenburg:
5) A. der Bär, Markgraf, * um 1100, ✝ Stendal 18. 11. 1170; Askanier, kämpfte ab 1138 mehrmals erfolglos mit den Welfen (Heinrich der Löwe) um das Herzogtum Sachsen, wurde 1134 Markgraf der Nordmark (Altmark), eroberte im Kampf gegen die Wenden die Prignitz und das Havelland mit Brandenburg, wo er niederdt. Siedler ansiedelte (Ausbau zur Mark Brandenburg).
6) A. III. Achịlles, Kurfürst (1470-86), * Tangermünde 9. 11. 1414, ✝ Frankfurt am Main 11. 3. 1486; Hohenzoller, dritter Sohn von Kurfürst Friedrich I., erhielt 1440 das Fürstentum Ansbach, 1464 auch Bayreuth; legte im Achilleischen Hausgesetz (Dispositio Achillea) vom 24. 2. 1473 die Primogenitur und die Unteilbarkeit der Mark Brandenburg fest.
7) A. Alcibiades, Markgraf (1541-54) von Brandenburg-Kulmbach, * Ansbach 28. 3. 1522, ✝ Pforzheim 8. 1. 1557; wechselte als Söldner- und Reiterführer mehrfach zw. Kaiser Karl V. und prot. Fürsten; als er Franken befehdete, wurde er 1553 bei Sievershausen von Moritz von Sachsen besiegt; 1554 geächtet.
Mainz:
8) A. II., Erzbischof und Kurfürst, Markgraf von Brandenburg, * Berlin 28. 6. 1490, ✝ Mainz 24. 9. 1545; 1513 Erzbischof von Magdeburg und Administrator des Bistums Halberstadt, 1514 Erzbischof von Mainz, 1518 Kardinal. Sein verstärkter Ablasshandel veranlasste Luther 1517 zu seinen 95 Thesen. A. war ein Renaissancefürst, ein Förderer des Humanismus, seit dem Bauernkrieg (1524) ein Gegner der Reformation.
Mecklenburg:
9) A. III., Herzog, Albrecht 16).
Meißen:
10) A. der Entartete, Markgraf, * um 1240, ✝ Erfurt 20. 11. 1315; Wettiner, erhielt 1265 die Landgrafschaft Thüringen und erbte 1291 die Markgrafschaft Meißen; geriet mit seiner Familie in langen Streit, verschwendete die Einnahmen, dankte 1307 ab.
Österreich:
11) A. I., Herzog, König, Albrecht 1).
12) A. V., Herzog, König, Albrecht 2).
13) A., Erzherzog, Herzog von Teschen, österr. Feldmarschall (1863), * Wien 3. 8. 1817, ✝ Arco (Prov. Trient) 18. 2. 1895; Sohn von Erzherzog Karl, schritt 1848 gegen die Revolution ein, besiegte am 24. 6. 1866 die Italiener bei Custoza, danach Oberkommandierender des Heeres.
Preußen:
14) A. der Ältere, erster Herzog in Preußen (1525-68), * Ansbach 17. 5. 1490, ✝ Tapiau (heute Gwardeisk) 20. 3. 1568; Hohenzoller, Sohn des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Ansbach, wurde 1510 der letzte Hochmeister des Dt. Ordens und verwandelte auf Luthers Rat den Ordensstaat im Vertrag von Krakau (8. 4. 1525) in ein weltl. Erbherzogtum unter poln. Lehnsoberhoheit; führte die Reformation ein, gründete 1544 die Univ. Königsberg.
Sachsen:
15) A. der Beherzte, Herzog (1464-1500), * Grimma 31. 7. 1443, ✝ Emden 12. 9. 1500; Wettiner, regierte seit 1464 mit seinem Bruder Ernst, erhielt bei der Leipziger Teilung von 1485 die Markgrafschaft Meißen mit dem nördl. Thüringen und wurde so der Stifter der Albertin. Linie; baute die Albrechtsburg in Meißen aus.
Schweden:
16) A., König (1364-89), als A. III. Herzog von Mecklenburg (1385-88 und seit 1395), * um 1340, ✝ Kloster Doberan (heute zu Bad Doberan) 1. 4. 1412; von den gegen seinen Onkel Magnus Eriksson rebellierenden Ständen zum König gewählt; 1389 von dem Heer der dän. Königin Margarete bei Falköping geschlagen; bis 1395 in dän. Gefangenschaft.
Württemberg:
17) A., Herzog, * Wien 23. 12. 1865, ✝ Altshausen (Kr. Ravensburg) 29. 10. 1939; kath., 1896-1918 Thronfolger für den erbenlosen König Wilhelm II., im 1. Weltkrieg Heerführer.
II Ạlbrecht,
mhd. Dichter aus Bayern, erweiterte um 1270 Wolfram von Eschenbachs Titurelfragmente zum »Jüngeren Titurel«.
III Ạlbrecht,
1) Christoph, Theater- und Musikwissenschaftler, * Bad Elster 9. 12. 1944; u. a. 1972-77 Dramaturg und Chefdisponent an der Hamburg. Staatsoper, seit 1991 Intendant der Sächs. Staatsoper Dresden (Semperoper).
2) Ernst, Politiker (CDU), * Heidelberg 29. 6. 1930; 1958-70 bei der EWG-Kommission, 1970-90 MdL, 1976-90 MinPräs. von Niedersachsen.
3) Gerd, Dirigent, * Essen 19. 7. 1935; war u. a. 1975-80 Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich und 1988-97 GMD der Hamburg. Staatsoper, daneben 1993-96 Chefdirigent der Tschech. Philharmonie.
Hl. Röm. Reich:
1) A. I., Röm. König (1298-1308), * Juli 1255, ✝ bei Brugg (Schweiz) 1. 5. 1308; ältester Sohn Rudolfs I. von Habsburg, seit 1282 Herzog von Österreich und Steiermark; wurde bei der Königswahl 1282 zugunsten Adolfs von Nassau übergangen und erst nach dessen Absetzung und Tod 1298 zum König gewählt; brach den Widerstand der rhein. Kurfürsten gegen seine Hausmachtpolitik (Kurfürstenkrieg, 1301/02); von seinem Neffen Johann Parricida ermordet.
2) A. II., Röm. König (1438/39), * 16. 8. 1397, ✝ Neszmély (Ungarn) 27. 10. 1439; seit 1404 als A. V. Herzog von Österreich, seit 1421
mit der Erbtochter Kaiser Sigismunds, wurde 1437/38 dessen Nachfolger als König von Böhmen und Ungarn; blieb als Röm. König ungekrönt.
Bayern:
3) A. IV.,der Weise, Herzog (1460-1508), * München 15. 12. 1447, ✝ ebd. 18. 3. 1508; regierte zunächst mit seinen Brüdern, seit 1467 allein, vereinigte, als 1503 die Linie Bayern-Landshut ausstarb, das ganze Herzogtum Bayern wieder in einer Hand.
4) A. V., Herzog (1550-79), * München 29. 2. 1528, ✝ ebd. 24. 10. 1579; unterdrückte mithilfe der Jesuiten den Protestantismus in Bayern, baute München zur Kunststadt aus, begründete die Staatsbibliothek.
Brandenburg:
5) A. der Bär, Markgraf, * um 1100, ✝ Stendal 18. 11. 1170; Askanier, kämpfte ab 1138 mehrmals erfolglos mit den Welfen (Heinrich der Löwe) um das Herzogtum Sachsen, wurde 1134 Markgraf der Nordmark (Altmark), eroberte im Kampf gegen die Wenden die Prignitz und das Havelland mit Brandenburg, wo er niederdt. Siedler ansiedelte (Ausbau zur Mark Brandenburg).
6) A. III. Achịlles, Kurfürst (1470-86), * Tangermünde 9. 11. 1414, ✝ Frankfurt am Main 11. 3. 1486; Hohenzoller, dritter Sohn von Kurfürst Friedrich I., erhielt 1440 das Fürstentum Ansbach, 1464 auch Bayreuth; legte im Achilleischen Hausgesetz (Dispositio Achillea) vom 24. 2. 1473 die Primogenitur und die Unteilbarkeit der Mark Brandenburg fest.
7) A. Alcibiades, Markgraf (1541-54) von Brandenburg-Kulmbach, * Ansbach 28. 3. 1522, ✝ Pforzheim 8. 1. 1557; wechselte als Söldner- und Reiterführer mehrfach zw. Kaiser Karl V. und prot. Fürsten; als er Franken befehdete, wurde er 1553 bei Sievershausen von Moritz von Sachsen besiegt; 1554 geächtet.
Mainz:
8) A. II., Erzbischof und Kurfürst, Markgraf von Brandenburg, * Berlin 28. 6. 1490, ✝ Mainz 24. 9. 1545; 1513 Erzbischof von Magdeburg und Administrator des Bistums Halberstadt, 1514 Erzbischof von Mainz, 1518 Kardinal. Sein verstärkter Ablasshandel veranlasste Luther 1517 zu seinen 95 Thesen. A. war ein Renaissancefürst, ein Förderer des Humanismus, seit dem Bauernkrieg (1524) ein Gegner der Reformation.
Mecklenburg:
9) A. III., Herzog, Albrecht 16).
Meißen:
10) A. der Entartete, Markgraf, * um 1240, ✝ Erfurt 20. 11. 1315; Wettiner, erhielt 1265 die Landgrafschaft Thüringen und erbte 1291 die Markgrafschaft Meißen; geriet mit seiner Familie in langen Streit, verschwendete die Einnahmen, dankte 1307 ab.
Österreich:
11) A. I., Herzog, König, Albrecht 1).
12) A. V., Herzog, König, Albrecht 2).
13) A., Erzherzog, Herzog von Teschen, österr. Feldmarschall (1863), * Wien 3. 8. 1817, ✝ Arco (Prov. Trient) 18. 2. 1895; Sohn von Erzherzog Karl, schritt 1848 gegen die Revolution ein, besiegte am 24. 6. 1866 die Italiener bei Custoza, danach Oberkommandierender des Heeres.
Preußen:
14) A. der Ältere, erster Herzog in Preußen (1525-68), * Ansbach 17. 5. 1490, ✝ Tapiau (heute Gwardeisk) 20. 3. 1568; Hohenzoller, Sohn des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Ansbach, wurde 1510 der letzte Hochmeister des Dt. Ordens und verwandelte auf Luthers Rat den Ordensstaat im Vertrag von Krakau (8. 4. 1525) in ein weltl. Erbherzogtum unter poln. Lehnsoberhoheit; führte die Reformation ein, gründete 1544 die Univ. Königsberg.
Sachsen:
15) A. der Beherzte, Herzog (1464-1500), * Grimma 31. 7. 1443, ✝ Emden 12. 9. 1500; Wettiner, regierte seit 1464 mit seinem Bruder Ernst, erhielt bei der Leipziger Teilung von 1485 die Markgrafschaft Meißen mit dem nördl. Thüringen und wurde so der Stifter der Albertin. Linie; baute die Albrechtsburg in Meißen aus.
Schweden:
16) A., König (1364-89), als A. III. Herzog von Mecklenburg (1385-88 und seit 1395), * um 1340, ✝ Kloster Doberan (heute zu Bad Doberan) 1. 4. 1412; von den gegen seinen Onkel Magnus Eriksson rebellierenden Ständen zum König gewählt; 1389 von dem Heer der dän. Königin Margarete bei Falköping geschlagen; bis 1395 in dän. Gefangenschaft.
Württemberg:
17) A., Herzog, * Wien 23. 12. 1865, ✝ Altshausen (Kr. Ravensburg) 29. 10. 1939; kath., 1896-1918 Thronfolger für den erbenlosen König Wilhelm II., im 1. Weltkrieg Heerführer.
II Ạlbrecht,
mhd. Dichter aus Bayern, erweiterte um 1270 Wolfram von Eschenbachs Titurelfragmente zum »Jüngeren Titurel«.
III Ạlbrecht,
1) Christoph, Theater- und Musikwissenschaftler, * Bad Elster 9. 12. 1944; u. a. 1972-77 Dramaturg und Chefdisponent an der Hamburg. Staatsoper, seit 1991 Intendant der Sächs. Staatsoper Dresden (Semperoper).
2) Ernst, Politiker (CDU), * Heidelberg 29. 6. 1930; 1958-70 bei der EWG-Kommission, 1970-90 MdL, 1976-90 MinPräs. von Niedersachsen.
3) Gerd, Dirigent, * Essen 19. 7. 1935; war u. a. 1975-80 Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich und 1988-97 GMD der Hamburg. Staatsoper, daneben 1993-96 Chefdirigent der Tschech. Philharmonie.