Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Albanien
Albanien ⃟ Fläche: 28 748 km2
Einwohner: (1995) 3,4 Mio.
Hauptstadt: Tirana
Verwaltungsgliederung: 36 Distrikte
Amtssprache: Albanisch
Nationalfeiertag: 28. 11.
Währung: 1 Lek = 100 Quindarka
Zeitzone: MEZ
(alban. Shqipëri, amtl. Republika e Shqipërisë, Republik Albanien), Staat an der W-Küste der Balkanhalbinsel, grenzt im NW und NO an Jugoslawien (Montenegro, Serbien), im O an Makedonien, im S an Griechenland und im W an das Adriat. Meer.
Staat und Recht: Nach der am 22. 11. 1998 durch Referendum gebilligten Verf. ist A. eine Rep. mit Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Armee ist der vom Parlament auf fünf Jahre gewählte Präs.; die Legislative liegt bei der Volksversammlung (140 Abg., für vier Jahre gewählt). Die Reg. unter Vorsitz des MinPräs. wird vom Präs. berufen und muss vom Parlament bestätigt werden. Einflussreichste Parteien: Sozialist. Partei (PSSh, bis Juni 1991 Alban. Partei der Arbeit), Demokrat. Partei (PDSh), Demokrat. Allianz (PAD), Union für Menschenrechte (PBDNJ).
Landesnatur: Im N grenzen die Nordalban. Alpen (im Jezercë bis 2 694 m ü. M.) an Montenegro. Südlich schließen sich Kalksteinmassive an, die im S bis zum Meer reichen. Beide Gebirgszüge umschließen ein tertiäres Hügelland (Nieder.-A.), das meerwärts von der Küstenebene abgelöst wird. In den Gebirgen des N und O herrscht kontinentales Klima, im Hügelland und Küstengebiet Mittelmeerklima. 43 % der Landesfläche tragen Wälder, die im Gebirge und v. a. im Hügelland von Rodungsinseln für landwirtsch. Nutzung durchzogen sind. Das früher sumpfige Küstengebiet ist zumeist trockengelegt (Reisanbau). Hauptflüsse: Drin und Mat (mit Staustufen), Shkumbin, Seman, Vjosë. Der Skutarisee ist Grenzsee zu Montenegro, der Ohridsee zu Makedonien und der Prespasee zu Makedonien und Griechenland.
Bevölkerung: 98 % der Bev. sind Albaner, im S leben grch., im O makedon. Minderheiten; dichteste Besiedlung findet sich im Hügelland. Größte Städte sind neben der Hauptstadt die Hafenstadt Durrës (italien. Durazzo), Elbasan, Shkodër (italien. Skutari), Vlorë (italien. Valona) und Korçë. Das jährl. Bevölkerungswachstum liegt bei 1,8 %. - Seit 1990 besteht eine allgemeine 10-jährige Schulpflicht; Univ. in Tirana (gegr. 1957). - Seit der Aufhebung des Religionsverbotes 1990, das mit der Erklärung A.s zum »ersten atheist. Staat der Welt« (1967) verbunden war und jegliche Religionsausübung unter Strafe stellte, bekennt sich die Bev. wieder öffentlich zu den geschichtlich in A. verwurzelten Religionen: über 60 % zum sunnit. Islam, rd. 33 % zum Christentum (rd. 20 % orth., rd. 13 % kath. Christen).
Wirtschaft, Verkehr: Nach dem Nationaleinkommen zählt das hoch verschuldete A. (bis 1990 Verbot der Aufnahme von Auslandskrediten) zu den ärmsten Ländern in Europa. Seit 1990 wird die bis dahin streng zentralistisch geleitete Planwirtschaft liberalisiert. Die 1991 offen ausgebrochene schwere Wirtschaftskrise äußerte sich v. a. in einem starken Absinken der Industrie- und Agrarproduktion und dem völligen Zusammenbruch des staatl. Versorgungssystems. Haupterwerbszweig mit dem überwiegenden Teil der Beschäftigten ist die Landwirtschaft. Die bis 1990 weitgehend durch Genossenschaften und Staatsgüter bewirtschaftete Anbaufläche ist fast zur Hälfte privatisiert worden. Der Devisen bringende Bergbau ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Wichtigste Bodenschätze: Erdöl, Chromerz (bisher drittgrößter Produzent und zweitgrößter Exporteur der Erde), Kupfer-, Eisen-, Nickelerz, Erdgas und Braunkohle. Neben der Schwerindustrie wurden bes. die chem., die Textil- sowie die Baustoffind. entwickelt. Der Außenhandelsumsatz hat stark abgenommen. - Verkehrsnetz: Die Straßenlänge beträgt 7 900 km, davon sind rd. 2 900 km asphaltiert (nur wichtige Durchgangsstraßen); das Streckennetz der Eisenbahn umfasst 670 km; Haupthäfen sind Durrës und Vlorë, internat. Flughafen ist Rinas bei Tirana.
Geschichte: Seit 168 v. Chr. römisch, seit 395 byzantinisch, war A. vom 10. bis 15. Jh. Streitobjekt der umliegenden Mächte; im 11. Jh. kam für die Illyrer die Bez. Albaner in Gebrauch. Die Einigung des Landes erfolgte unter Fürst Gjergj Kastriota, gen. Skanderbeg; unter ihm erfolgloser Abwehrkampf gegen die Türken 1444-68; türk. Herrschaft 1478/79 (bzw. 1501) bis 1912. Die Ausrufung der Unabhängigkeit (28. 11. 1912) wurde am 29. 7. 1913 anerkannt, allerdings unter Abtrennung des Kosovo (an Serbien und Montenegro). Seit 1921 geriet A. immer mehr in Abhängigkeit von Italien, bes. unter Ahmed Zogu (seit 1925 Staatspräs., 1928-39 als Zogu I. König). Im April 1939 besetzte Italien A., Zogu floh und Viktor Emanuel III. von Italien wurde auch König von A. Nach der Kapitulation Italiens besetzten dt. Truppen A. (Sept. 1943). Nach deren Abzug (1944) übernahmen kommunist. Partisanenverbände unter E. Hoxha die Macht; als Chef der KP (seit 1948 Alban. Partei der Arbeit) und (bis zu seinem Tod 1985) autokratisch herrschender Staatsführer, wandelte er A. seit 1946 in eine »Demokrat. VR« (Bodenreform, Verstaatlichung der Industrie) um. Unter blutiger Ausschaltung der - auch innerparteil. - Opposition (v. a. 1948-52) betrieb er eine Politik, die A. bei enger Anlehnung an China (1961-1976/77) zunehmend wirtschaftlich und politisch isolierte. Sein Nachfolger R. Alia (1985-92) leitete eine Politik der vorsichtigen außenpolit. Öffnung ein.Ab Dez. 1989 (Skodër) kam es auch in A. zu Demonstrationen gegen das KP-Regime (Ende 1990 Zulassung von Oppositionsparteien). Im Nov. 1990 wurde das Religionsverbot von 1976 (faktisch von 1967) aufgehoben. Die ersten freien und demokrat. Wahlen vom 31. 3. 1991 brachten den regierenden Kommunisten (seit Juni 1991 Sozialisten) eine Zweidrittelmehrheit. Eine unter dem Druck von Unruhen, Fluchtbewegungen (nach Italien, Griechenland und Kosovo; bis 1995 rd. 400 000) und v. a. eines dreiwöchigen Generalstreiks im Juni 1991 gebildete Allparteienregierung (Dez. 1991 auseinander gebrochen) bemühte sich, A. in einen demokrat. Rechtsstaat umzuwandeln und seine Wirtschaft auf marktwirtsch. Grundlage umzubauen. Nach dem hohen Wahlsieg der Demokrat. Partei (22. 3. 1992, Zweidrittelmehrheit) wählte das Parlament ihren Vors. S. Berisha am 9. 4. 1992 als Nachfolger von Alia (1994 u. a. wegen der Veruntreuung von Staatsvermögen verurteilt; 1995 vorfristig entlassen) zum Staatspräsidenten. Differenzen mit Griechenland über die in A. lebende griech. Minderheit wurden 1995 entschärft. - 1991 trat A. der KSZE (seit 1995 OSZE), 1994 der NATO-Initiative »Partnerschaft für den Frieden« und 1995 dem Europarat bei. Kriminelle Anlagengeschäfte, bei denen viele Albaner ihre ganzen Ersparnisse verloren, führten Anfang 1997 zu schweren, bürgerkriegsähnl. Unruhen und zum zeitweiligen Zusammenbruch der staatl. Ordnung. Auf Ersuchen der Reg. entsandten UN und OSZE von März bis Mitte August 1997 eine multinationale Friedenstruppe zur Sicherung v. a. der Hilfsgüter. Bei den Parlamentswahlen im Juni 1997 siegte die Sozialist. Partei und stellte mit F. Nano den MinPräs.; nach dem Rücktritt von Berisha wurde mit R. Mejdani gleichfalls ein Sozialist Staatspräsident. Im Sept. 1998 trat Nano nach Unruhen zurück, sein Nachfolger wurde P. Majko. Mit der Ausweitung der Kosovo-Krise (ab März 1998, verstärkt seit den NATO-Luftangriffen ab 24. 3. 1999) stellte die Massenflucht von vertriebenen Kosovo-Albaniern nach A. (Anfang April 1999: um 280 000) das wirtschaftlich ruinöse Land vor schwere Herausforderungen.
▣ Literatur:
C. Lienau A. Beiträge zu Geographie u. Gesch., hg. v. u. a. Münster 21986.
⃟ Grothusen, K.-D.: A. Göttingen 1993.
⃟ A. - Land im Aufbruch. Beiträge v. R. Seitz u. Bernhard Müller. Ulm u. a. 1994.
⃟ Gashi, D. u. Steiner, I.: A. Archaisch, orientalisch, europäisch. Wien 1994.
⃟ Bartl, P.: A. Vom MA. bis zur Gegenwart. Regensburg u. a. 1995.
⃟ Schubert, P.: Zündstoff im Konfliktfeld des Balkan. Die alban. Frage. Baden-Baden 1997.
⃟ Kohl, C. von: A. München 1998.
Einwohner: (1995) 3,4 Mio.
Hauptstadt: Tirana
Verwaltungsgliederung: 36 Distrikte
Amtssprache: Albanisch
Nationalfeiertag: 28. 11.
Währung: 1 Lek = 100 Quindarka
Zeitzone: MEZ
(alban. Shqipëri, amtl. Republika e Shqipërisë, Republik Albanien), Staat an der W-Küste der Balkanhalbinsel, grenzt im NW und NO an Jugoslawien (Montenegro, Serbien), im O an Makedonien, im S an Griechenland und im W an das Adriat. Meer.
Staat und Recht: Nach der am 22. 11. 1998 durch Referendum gebilligten Verf. ist A. eine Rep. mit Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Armee ist der vom Parlament auf fünf Jahre gewählte Präs.; die Legislative liegt bei der Volksversammlung (140 Abg., für vier Jahre gewählt). Die Reg. unter Vorsitz des MinPräs. wird vom Präs. berufen und muss vom Parlament bestätigt werden. Einflussreichste Parteien: Sozialist. Partei (PSSh, bis Juni 1991 Alban. Partei der Arbeit), Demokrat. Partei (PDSh), Demokrat. Allianz (PAD), Union für Menschenrechte (PBDNJ).
Landesnatur: Im N grenzen die Nordalban. Alpen (im Jezercë bis 2 694 m ü. M.) an Montenegro. Südlich schließen sich Kalksteinmassive an, die im S bis zum Meer reichen. Beide Gebirgszüge umschließen ein tertiäres Hügelland (Nieder.-A.), das meerwärts von der Küstenebene abgelöst wird. In den Gebirgen des N und O herrscht kontinentales Klima, im Hügelland und Küstengebiet Mittelmeerklima. 43 % der Landesfläche tragen Wälder, die im Gebirge und v. a. im Hügelland von Rodungsinseln für landwirtsch. Nutzung durchzogen sind. Das früher sumpfige Küstengebiet ist zumeist trockengelegt (Reisanbau). Hauptflüsse: Drin und Mat (mit Staustufen), Shkumbin, Seman, Vjosë. Der Skutarisee ist Grenzsee zu Montenegro, der Ohridsee zu Makedonien und der Prespasee zu Makedonien und Griechenland.
Bevölkerung: 98 % der Bev. sind Albaner, im S leben grch., im O makedon. Minderheiten; dichteste Besiedlung findet sich im Hügelland. Größte Städte sind neben der Hauptstadt die Hafenstadt Durrës (italien. Durazzo), Elbasan, Shkodër (italien. Skutari), Vlorë (italien. Valona) und Korçë. Das jährl. Bevölkerungswachstum liegt bei 1,8 %. - Seit 1990 besteht eine allgemeine 10-jährige Schulpflicht; Univ. in Tirana (gegr. 1957). - Seit der Aufhebung des Religionsverbotes 1990, das mit der Erklärung A.s zum »ersten atheist. Staat der Welt« (1967) verbunden war und jegliche Religionsausübung unter Strafe stellte, bekennt sich die Bev. wieder öffentlich zu den geschichtlich in A. verwurzelten Religionen: über 60 % zum sunnit. Islam, rd. 33 % zum Christentum (rd. 20 % orth., rd. 13 % kath. Christen).
Wirtschaft, Verkehr: Nach dem Nationaleinkommen zählt das hoch verschuldete A. (bis 1990 Verbot der Aufnahme von Auslandskrediten) zu den ärmsten Ländern in Europa. Seit 1990 wird die bis dahin streng zentralistisch geleitete Planwirtschaft liberalisiert. Die 1991 offen ausgebrochene schwere Wirtschaftskrise äußerte sich v. a. in einem starken Absinken der Industrie- und Agrarproduktion und dem völligen Zusammenbruch des staatl. Versorgungssystems. Haupterwerbszweig mit dem überwiegenden Teil der Beschäftigten ist die Landwirtschaft. Die bis 1990 weitgehend durch Genossenschaften und Staatsgüter bewirtschaftete Anbaufläche ist fast zur Hälfte privatisiert worden. Der Devisen bringende Bergbau ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Wichtigste Bodenschätze: Erdöl, Chromerz (bisher drittgrößter Produzent und zweitgrößter Exporteur der Erde), Kupfer-, Eisen-, Nickelerz, Erdgas und Braunkohle. Neben der Schwerindustrie wurden bes. die chem., die Textil- sowie die Baustoffind. entwickelt. Der Außenhandelsumsatz hat stark abgenommen. - Verkehrsnetz: Die Straßenlänge beträgt 7 900 km, davon sind rd. 2 900 km asphaltiert (nur wichtige Durchgangsstraßen); das Streckennetz der Eisenbahn umfasst 670 km; Haupthäfen sind Durrës und Vlorë, internat. Flughafen ist Rinas bei Tirana.
Geschichte: Seit 168 v. Chr. römisch, seit 395 byzantinisch, war A. vom 10. bis 15. Jh. Streitobjekt der umliegenden Mächte; im 11. Jh. kam für die Illyrer die Bez. Albaner in Gebrauch. Die Einigung des Landes erfolgte unter Fürst Gjergj Kastriota, gen. Skanderbeg; unter ihm erfolgloser Abwehrkampf gegen die Türken 1444-68; türk. Herrschaft 1478/79 (bzw. 1501) bis 1912. Die Ausrufung der Unabhängigkeit (28. 11. 1912) wurde am 29. 7. 1913 anerkannt, allerdings unter Abtrennung des Kosovo (an Serbien und Montenegro). Seit 1921 geriet A. immer mehr in Abhängigkeit von Italien, bes. unter Ahmed Zogu (seit 1925 Staatspräs., 1928-39 als Zogu I. König). Im April 1939 besetzte Italien A., Zogu floh und Viktor Emanuel III. von Italien wurde auch König von A. Nach der Kapitulation Italiens besetzten dt. Truppen A. (Sept. 1943). Nach deren Abzug (1944) übernahmen kommunist. Partisanenverbände unter E. Hoxha die Macht; als Chef der KP (seit 1948 Alban. Partei der Arbeit) und (bis zu seinem Tod 1985) autokratisch herrschender Staatsführer, wandelte er A. seit 1946 in eine »Demokrat. VR« (Bodenreform, Verstaatlichung der Industrie) um. Unter blutiger Ausschaltung der - auch innerparteil. - Opposition (v. a. 1948-52) betrieb er eine Politik, die A. bei enger Anlehnung an China (1961-1976/77) zunehmend wirtschaftlich und politisch isolierte. Sein Nachfolger R. Alia (1985-92) leitete eine Politik der vorsichtigen außenpolit. Öffnung ein.Ab Dez. 1989 (Skodër) kam es auch in A. zu Demonstrationen gegen das KP-Regime (Ende 1990 Zulassung von Oppositionsparteien). Im Nov. 1990 wurde das Religionsverbot von 1976 (faktisch von 1967) aufgehoben. Die ersten freien und demokrat. Wahlen vom 31. 3. 1991 brachten den regierenden Kommunisten (seit Juni 1991 Sozialisten) eine Zweidrittelmehrheit. Eine unter dem Druck von Unruhen, Fluchtbewegungen (nach Italien, Griechenland und Kosovo; bis 1995 rd. 400 000) und v. a. eines dreiwöchigen Generalstreiks im Juni 1991 gebildete Allparteienregierung (Dez. 1991 auseinander gebrochen) bemühte sich, A. in einen demokrat. Rechtsstaat umzuwandeln und seine Wirtschaft auf marktwirtsch. Grundlage umzubauen. Nach dem hohen Wahlsieg der Demokrat. Partei (22. 3. 1992, Zweidrittelmehrheit) wählte das Parlament ihren Vors. S. Berisha am 9. 4. 1992 als Nachfolger von Alia (1994 u. a. wegen der Veruntreuung von Staatsvermögen verurteilt; 1995 vorfristig entlassen) zum Staatspräsidenten. Differenzen mit Griechenland über die in A. lebende griech. Minderheit wurden 1995 entschärft. - 1991 trat A. der KSZE (seit 1995 OSZE), 1994 der NATO-Initiative »Partnerschaft für den Frieden« und 1995 dem Europarat bei. Kriminelle Anlagengeschäfte, bei denen viele Albaner ihre ganzen Ersparnisse verloren, führten Anfang 1997 zu schweren, bürgerkriegsähnl. Unruhen und zum zeitweiligen Zusammenbruch der staatl. Ordnung. Auf Ersuchen der Reg. entsandten UN und OSZE von März bis Mitte August 1997 eine multinationale Friedenstruppe zur Sicherung v. a. der Hilfsgüter. Bei den Parlamentswahlen im Juni 1997 siegte die Sozialist. Partei und stellte mit F. Nano den MinPräs.; nach dem Rücktritt von Berisha wurde mit R. Mejdani gleichfalls ein Sozialist Staatspräsident. Im Sept. 1998 trat Nano nach Unruhen zurück, sein Nachfolger wurde P. Majko. Mit der Ausweitung der Kosovo-Krise (ab März 1998, verstärkt seit den NATO-Luftangriffen ab 24. 3. 1999) stellte die Massenflucht von vertriebenen Kosovo-Albaniern nach A. (Anfang April 1999: um 280 000) das wirtschaftlich ruinöse Land vor schwere Herausforderungen.
▣ Literatur:
C. Lienau A. Beiträge zu Geographie u. Gesch., hg. v. u. a. Münster 21986.
⃟ Grothusen, K.-D.: A. Göttingen 1993.
⃟ A. - Land im Aufbruch. Beiträge v. R. Seitz u. Bernhard Müller. Ulm u. a. 1994.
⃟ Gashi, D. u. Steiner, I.: A. Archaisch, orientalisch, europäisch. Wien 1994.
⃟ Bartl, P.: A. Vom MA. bis zur Gegenwart. Regensburg u. a. 1995.
⃟ Schubert, P.: Zündstoff im Konfliktfeld des Balkan. Die alban. Frage. Baden-Baden 1997.
⃟ Kohl, C. von: A. München 1998.