Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Akademie der Wissenschaften
Akademie der Wissenschaften, Vereinigung von Gelehrten zur Pflege wiss. Austausches und zur Förderung der Forschung, meist unter staatl. Betreuung. Die Grenzen gegenüber Gelehrten-Gesellschaften und Gesellschaften der Wiss. sind fließend. Die A. d. W. gliedern sich i. d. R. in eine mathematisch-naturwiss. Klasse (Mathematik, Naturwiss., Medizin, techn. Wiss.) und eine philosophisch-histor. Klasse (Philosophie, Geschichte, Altertumskunde, Kunst- und Musikwiss., Sprach- und Literaturwiss., Geographie, Völkerkunde, Rechts-, Staats-, Wirtschaftswiss.); es kommen aber bis zu zehn Klassen vor. In den roman. Ländern sind die Dichter, Schriftsteller und Künstler meist mit den Gelehrten in den A. d. W. vereinigt. - Die Zahl der Mitglieder einer A. d. W. ist durch Satzung festgelegt; Ergänzung durch Zuwahl. Die Wahl gilt als Auszeichnung. Es gibt ordentl. (meist am Ort) und korrespondierende Mitglieder. - Zur Betreuung größerer Aufgaben bilden die A. d. W. wiss. Kommissionen, manche unterhalten Forschungsinstitute. Veröffentlicht werden Sitzungsberichte, Abhandlungen, Jahrbücher.
Geschichte: An Platons Akademie knüpfte der Gelehrtenkreis an, den Alkuin am Hof Karls d. Gr. versammelte. Die erste A. d. W. der Neuzeit wurde 1470 unter Cosimo de' Medici in Florenz gegründet (Accademia Platonica). Auf weitere italien. Gründungen folgten 1635 die von Richelieu eröffnete Académie française in Paris (Institut de France), 1652 die Leopoldinisch-Carolin. Dt. Akademie der Naturforscher Leopoldina (seit 1878 in Halle/Saale), die Royal Society (1660), die Preuß. A. d. W. in Berlin (1700), die A. d. W. in St. Petersburg (1725) u. a. Mit dem Ziel größerer Gemeinschaftsarbeiten schlossen sich in neuerer Zeit einige A. d. W. zusammen: 1883 die von Göttingen, Leipzig, München und Wien zum Kartell der dt. A. d. W., dem 1906 Berlin, 1911 Heidelberg beitraten; 1951 die von Göttingen, Heidelberg, Mainz und München zur Arbeitsgemeinschaft der Westdt. Akademien. Die 1901 gegr. Internat. Assoziation der A. d. W. umfasste 18 Akademien; sie wurde 1919 durch die Union Académique Internationale und den Conseil International de recherches abgelöst.
Akademie der Wissenschaften, Vereinigung von Gelehrten zur Pflege wiss. Austausches und zur Förderung der Forschung, meist unter staatl. Betreuung. Die Grenzen gegenüber Gelehrten-Gesellschaften und Gesellschaften der Wiss. sind fließend. Die A. d. W. gliedern sich i. d. R. in eine mathematisch-naturwiss. Klasse (Mathematik, Naturwiss., Medizin, techn. Wiss.) und eine philosophisch-histor. Klasse (Philosophie, Geschichte, Altertumskunde, Kunst- und Musikwiss., Sprach- und Literaturwiss., Geographie, Völkerkunde, Rechts-, Staats-, Wirtschaftswiss.); es kommen aber bis zu zehn Klassen vor. In den roman. Ländern sind die Dichter, Schriftsteller und Künstler meist mit den Gelehrten in den A. d. W. vereinigt. - Die Zahl der Mitglieder einer A. d. W. ist durch Satzung festgelegt; Ergänzung durch Zuwahl. Die Wahl gilt als Auszeichnung. Es gibt ordentl. (meist am Ort) und korrespondierende Mitglieder. - Zur Betreuung größerer Aufgaben bilden die A. d. W. wiss. Kommissionen, manche unterhalten Forschungsinstitute. Veröffentlicht werden Sitzungsberichte, Abhandlungen, Jahrbücher.
Geschichte: An Platons Akademie knüpfte der Gelehrtenkreis an, den Alkuin am Hof Karls d. Gr. versammelte. Die erste A. d. W. der Neuzeit wurde 1470 unter Cosimo de' Medici in Florenz gegründet (Accademia Platonica). Auf weitere italien. Gründungen folgten 1635 die von Richelieu eröffnete Académie française in Paris (Institut de France), 1652 die Leopoldinisch-Carolin. Dt. Akademie der Naturforscher Leopoldina (seit 1878 in Halle/Saale), die Royal Society (1660), die Preuß. A. d. W. in Berlin (1700), die A. d. W. in St. Petersburg (1725) u. a. Mit dem Ziel größerer Gemeinschaftsarbeiten schlossen sich in neuerer Zeit einige A. d. W. zusammen: 1883 die von Göttingen, Leipzig, München und Wien zum Kartell der dt. A. d. W., dem 1906 Berlin, 1911 Heidelberg beitraten; 1951 die von Göttingen, Heidelberg, Mainz und München zur Arbeitsgemeinschaft der Westdt. Akademien. Die 1901 gegr. Internat. Assoziation der A. d. W. umfasste 18 Akademien; sie wurde 1919 durch die Union Académique Internationale und den Conseil International de recherches abgelöst.