Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Agrarsozialismus
Agrarsozialismus,unterschiedl. Theorien und Programme mit der Forderung nach Überführung des Bodens in Gemeineigentum. Die Spannweite agrarsozialistischer Reformen reicht von der völligen Vergesellschaftung oder Verstaatlichung des Grund- und Bodeneigentums (Agrarkommunismus) im Agrarbereich bis hin zu weitgehenden Einschnitten in die Eigentumsrechte des Einzelnen. Zu einem reformorientierten A., der in letzter Konsequenz die kapitalist. Wirtschaftweise nicht antastete, bekannten sich - in unterschiedl. Form - die dt. und österr. Sozialdemokratie bis nach dem 1. Weltkrieg, die brit. Labour Party und die brit. Liberalen bis nach dem 2. Weltkrieg. In Russland propagierten die Narodniki den kollektiven Bodenbesitz, die Sozialrevolutionäre forderten die Vergesellschaftung des gesamten Landbesitzes unter »munizipaler« Verwaltung.
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