Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Adam
I Adam[hebr. »Mensch«] und Eva [hebr. »Leben«], nach der Bibel (1. Mos. 1-4) das erste Menschenpaar und Stammeltern aller Menschen. Urspr. im Paradies, aßen sie vom Baum der Erkenntnis und wurden vertrieben. Bei Paulus (Röm. 5, 14; 1. Kor. 15, 45) tritt der erste Mensch als Urheber der Sünde und des Todes in Ggs. zu Christus, dem zweiten A., dem Urheber des Lebens, auf. Im Schrifttum des MA. ist die Geschichte von A. und Eva oft behandelt worden, z. B. in Mysterienspielen. Die bildende Kunst stellte bes. die Erschaffung, den Sündenfall und die Vertreibung dar (Hildesheimer Bronzetür, Adamspforte des Bamberger Doms, Fresken von Masaccio und Michelangelo, Stich von Dürer u. a.).
II Adam
von Bremen, Chronist, ✝ zw. 1081 und 1085; seit 1066 Domherr in Bremen, schrieb eine »Geschichte der Hamburg. Kirche« (zw. 1072 und 1076) mit Berichten über die nord. Völker und einem Lebensbild des Erzbischofs Adalbert von Hamburg-Bremen (* um 1000, ✝ 1072).
III Adam,
1) [a'dã], Adolphe Charles, frz. Komponist, * Paris 24. 7. 1803, ✝ ebd. 3. 5. 1856; schrieb im Stil der Opéra comique die Spielopern »Der Postillon von Lonjumeau« (1836), »Wenn ich König wär'« (1852) u. a., ferner Ballette, z. B. »Giselle« (1841).
2) [a'dã], François-Gaspard, frz. Bildhauer, * Nancy 23. 5. 1710, ✝ Paris 1761; schuf für Friedrich d. Gr. Bildwerke in Potsdam und Sanssouci.
3) [a'dã], Henri-Georges, frz. Bildhauer, * Paris 18. 1. 1904, ✝ Perros-Guirec (Dép. Côtes-d'Armor) 27. 8. 1967; schuf monumental wirkende abstrakte Plastiken in klarer Linienführung; auch Radierungen und Entwürfe für Wandteppiche.
4) ['ædəm], Robert, schott. Architekt, * Kirkcaldy 3. 7. 1728, ✝ London 3. 3. 1792; schuf mit seinem Bruder James (* 1732, ✝ 1794) Bauwerke in klassizist. Stil (Adam-Style).
5) Theo Siegfried, Sänger (Bassbariton), * Dresden 1. 8. 1926; als Opern- (bes. Wagner), Lied- und Oratoriensänger sehr geschätzt; wirkt auch als Regisseur.
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