Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Abstammungslehre
Abstammungslehre (Evolutionstheorie, Deszendenzlehre), die Lehre, dass alle auf der Erde lebenden Organismen im Verlauf der erdgeschichtl. Entwicklung aus primitiver organisierten Vorfahren entstanden sind. Die A. wurde durch J. B. A. P. de Lamarck 1809 wiss. begründet und 1859 durch C. Darwin vertieft und verbreitet. Beweise für die A. liefern Funde ausgestorbener Lebewesen, die Entwicklungsgeschichte, Einheitlichkeiten im Körperbau und die Tier- und Pflanzengeographie. Die heutige A. erkennt allgemein die Mutations-Selektions-Theorie an und zeigt, dass die Evolution in kleinen Schritten erfolgt. Als stammesgeschichtl. Ausgangspunkt für die Menschenartigen gelten kurzarmige Menschenaffen (Dryopithecus) aus dem unteren bis mittleren Miozän.
Literatur:
Darwin, C.: Die Abstammung des Menschen, übers. v. J. V. Carus. Wiesbaden 21992 (engl. Originalausgabe 1871).
Feustel, J.: Abstammungsgeschichte des Menschen. Jena 61992.
Junker, R.: Stammt der Mensch von Adam ab? Die Aussagen der Bibel u. die Daten der Naturwissenschaft. Neuhausen-Stuttgart 31995.
Brunner, R. G.: Wie das Leben entstand oder das Geheimnis des Lebens. Berlin 1996.
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