Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Aargau
Aargau,Kanton im N der Schweiz, im dt.sprachigen Gebiet, 1 404 km2, (1998) 536 700 Ew.; Hptst.: Aarau; umfasst die Bezirke Aarau, Baden, Bremgarten, Brugg, Kulm, Laufenburg, Lenzburg, Muri, Rheinfelden, Zofingen, Zurzach. Der von der Aare durchflossene Kanton hat im SO Anteil am Schweizer Mittelland, im NW umfasst er Teile des Tafel- und Kettenjuras (bis 950 m). Im Mittelland intensive Landwirtschaft, im Jura Viehwirtschaft und Getreideanbau; Maschinen-, Elektro- und Textilind., Tabakverarbeitung; Schwefelthermen in Baden, Schinznach Bad und Zurzach.
Geschichte: Das von Helvetiern besiedelte Gebiet wurde im 1. Jh. v. Chr. von den Römern besetzt (im 1. Jh. n. Chr. Anlage von Vindonissa), im 5. Jh. von Alemannen besiedelt und kam im 6. Jh. an das Frankenreich (Name 763 erstmals belegt). Der Ober-A. fiel im 14. Jh. an Bern; der Unter-A. kam 1264 von den Grafen von Kyburg an die Habsburger und wurde 1415 von den Eidgenossen erobert. Die Reformation drang bes. in den von Bern beherrschten Teilen des A. durch. Mit dem Umsturz von 1798 wurde der A. selbstständig, der heutige Kt. wurde 1803 gebildet, 1831 eine liberale Verf. eingeführt. Ein Aufstand des kath. Landvolks 1841 führte zur Aufhebung der Klöster (Aargauer Klosterstreit) und zum Sonderbundkrieg.
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