Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Aale
Aale (Echte A., Aalfische, Anguillidae), räuber. Knochenfische mit kleinen Schuppen und vielen Schleimzellen in der Haut. A. ernähren sich von Mücken, Larven, Regenwürmern, Muscheln, kleinen Fischen. Bekannteste Arten: Flussaal (Europ. A., Anguilla anguilla) und Amerikan. Aal (Anguilla rostrata). Beide Arten leben zeitweise im Süßwasser; die Eiablage erfolgt in der Sargassosee. Die 10 mm großen, weidenblattähnl. A.-Larven wandern, größer werdend, mit dem Florida- und Golfstrom nach NW oder NO. Die der europ. Art erreichen nach drei Jahren den Kontinentalsockel Europas. Die Larven verwandeln sich im 2. oder 4. Jahr unter Abnahme ihrer Länge in die drehrunden, durchsichtigen Glasaale. Die Männchen wachsen in 3-8 Jahren auf 40-50 cm, die Weibchen in 5-20 Jahren auf 100-150 cm heran. Nach Erreichen eines bestimmten Reifegrades (Blank- oder Silber-A.) stellen sie die Nahrungsaufnahme ein, wandern wahrscheinlich in die Sargassosee zurück, laichen dort und sterben. - Durch A.-Leitern und Fischpässe (Fischwege) erleichtert die Fischereiwirtschaft die Überwindung der Stauwehre in Flüssen. Zum A.-Fang dienen A.-Säcke, A.-Kästen, Reusen, elektr. Fanggeräte; A.-Gabeln sind verboten. A.-Blut enthält das Nervengift Ichthyotoxin, das durch Kochen oder Räuchern zerstört wird. Der A. ist ein beliebter Speisefisch.
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