Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Zopf
Zopf m \
1. Alkoholrausch. Analog zu Haarbeutel. Der Zopf war die Haartracht der Männer seit dem 18. Jh.; durch König Friedrich Wilhelm I. im preußischen Heer eingeführt, wurde er im Lauf des Jhs bürgerlich. Etwa seit 1800.
\
2. starres Festhalten an Überkommenem (Veraltetem). Aufgekommen gegen Ende des 18. Jhs, als der Zopf zum Sinnbild der befehdeten Herrschaftsschicht wurde.
\
3. fortschrittsfeindlicher Mensch. Seit dem 19. Jh.
\
4. Oberstudiendirektor. Man hält ihn für einen Gegner modernen Geistes. Schül 1890 ff, österr .
\
5. alter Zopf = bejahrter »weiblicher« Typ des Homosexuellen. Er fühlt sich als »Dame«. 1960 ff.
\
6. einen Zopf abschneiden = überalterte Gewohnheiten abschaffen. Seit dem 19. Jh.
\
7. das hat keinen Zopf = das hat keinen Zweck. »Zopf« meint hier den Baumwipfel, die Baumspitze. Südwestd 1900 ff.
\
8. einen Zopf heimschleifen = betrunken sein. Zopf 1. 1800 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Zopf