Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Zimt
Zimt m \
1. Unwichtigkeit, Unsinn. Möglicherweise umgestellt aus gleichbed » Mist«. Etwa seit 1870, anfangs Berlin und sächs ; seit dem Ersten Weltkrieg weitverbreitet nördlich der Mainlinie.
\
2. Geld. Fußt auf dem Farbenvergleich zwischen Zimt und Gold, kann sich aber auch im Sinne der vorhergehenden Bedeutung mit »Geld haben wie Mist« berühren. 1870 ff, rotw .
\
3. Schmuck, Goldsachen. Rotw 1900 ff.
\
4. längst Überholtes. 1920 ff.
\
5. fauler Zimt = a) unsinniges Geschwätz; verfehlte Maßnahme; törichte Fehlleistung. 1920 ff. – b) rechtswidrige, fragwürdige Sache. faul 1. 1920 ff.
\
6. der ganze Zimt = das alles (abf ). Zimt 1. 1870 ff.
\
7. jm den Zimt besorgen = a) jn heftig zurechtweisen. Parallel zu »jm den Kümmel reiben«. 1870 ff, Berlin und sächs . – b) koitieren. 1900 ff.
\
8. den Zimt kennen = mit einer Sache gründlich vertraut sein. 1900 ff.
————
9. Zimt machen = sich zieren; sich unnatürlich benehmen; sich effekthascherisch aufregen. Berlin und sächs , 1870 ff.
\
10. mach' keinen Zimt! = mach' keinen Unsinn. Zimt 1. 1870 ff, Berlin und sächs .
\
11. aus einer Sache Zimt machen = eine Sache aufbauschen. 1900 ff.
\
12. langen Zimt machen = weitschweifig reden, ohne mehr als Belanglosigkeiten vorzubringen. 1920 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Zimt