Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Zeichen
Zeichen n \
1. seines Zeichens = von Beruf (er ist seines Zeichens Maler; seines Zeichens ist er Rechtsanwalt). Übernommen von den Handwerks- und Zunftzeichen. Etwa seit dem frühen 19. Jh.
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2. es geschehen noch Zeichen und Wunder = es ereignen sich unerwartete (ungeahnte) Dinge (zum Beispiel wenn man nach langer Zeit zufällig einen alten Bekannten wiedersieht). Stammt aus der Bibelsprache, ist aber erst durch Schillers »Wallensteins Lager« volkstümlich geworden. Seit dem 19. Jh.
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3. Zeichen setzen = Grundsätze aufstellen. Hergenommen vielleicht von den Feldzeichen, die früher den Truppen vorangetragen wurden, oder – moderner Zeichen von den Verkehrszeichen, die für alle Verkehrsteilnehmer bindend sind. Politikerspr. und journ 1960 ff.
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4. ein Zeichen setzen = die Leute aufrütteln. Fußt wohl auf der Vorstellung des Menetekels. 1960 ff.
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