Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Zapfen
Zapfen m \
1. Penis. Aufgefaßt als walzenförmiger Verschluß. 1900 ff.
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2. Zapfenstreich. Hieraus verkürzt. Sold 1900 ff.
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3. Flirt. Versteht sich aus »anzapfen« im Sinne von »die Reaktion ergründen«. Halbw 1960 ff.
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4. vierschrötiger Mensch mit mehr Muskel- als Geisteskraft. Übertragen von der gedrungenen Form des Spundlochverschlusses. 1910 ff.
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5. wehleidige, energielose weibliche Person. Hängt über »⇨ Zipf« wohl mit der Zipfelmütze (⇨ Schlafmütze) zusammen. Doch kann auch vom tropfenden Eiszapfen ausgegangen werden. Österr 1900 ff.
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6. Kälte. Anspielung auf die Eiszapfen. Österr 1920 ff.
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7. fader Zapfen = langweiliger Mensch. ⇨ Zipf. Österr 1920 ff.
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8. Zapfen rein! = Gas geben! Mit dem Zapfen ist hier der Gashebel gemeint. Fliegerspr. 1935 ff.
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9. der Zapfen ist ab = die Sache ist gescheitert; die Lage ist verloren; jetzt ist die Geduld am Ende. Ohne den Zapfen läuft das Bierfaß (o. ä.) leer. 1900 ff.
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10. jetzt ist aber der Zapfen ab!: Ausdruck der Unerträglichkeit, der sehr unangenehmen Überraschung. 1900 ff.
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11. mir jagt's den Zapfen aus!: Ausruf des Unwillens, des Erschreckens o. ä. 1920 ff.
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12. über den Zapfen brennen = die Ausgangserlaubnis überschreiten. ⇨ Zapfen 2; ⇨ brennen 2. Sold 1910 ff.
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13. einen Zapfen haben = a) leidenschaftslos sein. Zapfen = Eiszapfen. Österr , 1920 ff. – b) Angst haben; aufgeregt sein. »Zapfen« meint die zapfenförmige Kotmasse im Darm und spielt auf Stuhldrang an. Sold in beiden Weltkriegen.
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14. über den Zapfen hauen = a) die Ausgangserlaubnis überschreiten. ⇨ Zapfen 2. »Hauen« kann sich auf das Kartenspielen beziehen (man schlägt die Karten laut auf die Tischplatte). Sold 1900 ff. – b) verschwenderisch leben. 1920 ff.
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15. ihm guckt der Zapfen raus = er hat Angst. ⇨ Zapfen 13 b. 1914 ff.
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16. Zapfen streichen = die Ausgangserlaubnis überschreiten. Verkürzt aus »über den Zapfen streichen«, wobei »streichen« für »umherstreichen, umherschweifen« steht. Sold 1900 ff.
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17. den Zapfen streichen = a) harnen. ⇨ Zapfen 1. 1920 ff, sold . – b) onanieren. 1920 ff.
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18. den Zapfen (über den Zapfen) wichsen = den Abendurlaub überschreiten. »Wichsen« bezieht sich entweder auf Zechen oder auf Koitieren. Sold , spätestens seit 1900.
Zapfen m \
1. Penis. Aufgefaßt als walzenförmiger Verschluß. 1900 ff.
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2. Zapfenstreich. Hieraus verkürzt. Sold 1900 ff.
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3. Flirt. Versteht sich aus »anzapfen« im Sinne von »die Reaktion ergründen«. Halbw 1960 ff.
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4. vierschrötiger Mensch mit mehr Muskel- als Geisteskraft. Übertragen von der gedrungenen Form des Spundlochverschlusses. 1910 ff.
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5. wehleidige, energielose weibliche Person. Hängt über »⇨ Zipf« wohl mit der Zipfelmütze (⇨ Schlafmütze) zusammen. Doch kann auch vom tropfenden Eiszapfen ausgegangen werden. Österr 1900 ff.
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6. Kälte. Anspielung auf die Eiszapfen. Österr 1920 ff.
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7. fader Zapfen = langweiliger Mensch. ⇨ Zipf. Österr 1920 ff.
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8. Zapfen rein! = Gas geben! Mit dem Zapfen ist hier der Gashebel gemeint. Fliegerspr. 1935 ff.
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9. der Zapfen ist ab = die Sache ist gescheitert; die Lage ist verloren; jetzt ist die Geduld am Ende. Ohne den Zapfen läuft das Bierfaß (o. ä.) leer. 1900 ff.
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10. jetzt ist aber der Zapfen ab!: Ausdruck der Unerträglichkeit, der sehr unangenehmen Überraschung. 1900 ff.
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11. mir jagt's den Zapfen aus!: Ausruf des Unwillens, des Erschreckens o. ä. 1920 ff.
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12. über den Zapfen brennen = die Ausgangserlaubnis überschreiten. ⇨ Zapfen 2; ⇨ brennen 2. Sold 1910 ff.
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13. einen Zapfen haben = a) leidenschaftslos sein. Zapfen = Eiszapfen. Österr , 1920 ff. – b) Angst haben; aufgeregt sein. »Zapfen« meint die zapfenförmige Kotmasse im Darm und spielt auf Stuhldrang an. Sold in beiden Weltkriegen.
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14. über den Zapfen hauen = a) die Ausgangserlaubnis überschreiten. ⇨ Zapfen 2. »Hauen« kann sich auf das Kartenspielen beziehen (man schlägt die Karten laut auf die Tischplatte). Sold 1900 ff. – b) verschwenderisch leben. 1920 ff.
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15. ihm guckt der Zapfen raus = er hat Angst. ⇨ Zapfen 13 b. 1914 ff.
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16. Zapfen streichen = die Ausgangserlaubnis überschreiten. Verkürzt aus »über den Zapfen streichen«, wobei »streichen« für »umherstreichen, umherschweifen« steht. Sold 1900 ff.
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17. den Zapfen streichen = a) harnen. ⇨ Zapfen 1. 1920 ff, sold . – b) onanieren. 1920 ff.
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18. den Zapfen (über den Zapfen) wichsen = den Abendurlaub überschreiten. »Wichsen« bezieht sich entweder auf Zechen oder auf Koitieren. Sold , spätestens seit 1900.