Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Zange
Zange (Zangen ) f \
1. unverträgliche Frau. Das Werkzeug meint eigentlich die »Beißerin«, ganz deutlich in »Beißzange«. Von hier übertragen auf die ungesellige, mit Worten verletzende (um sich beißende) Frau. Seit dem 19. Jh.
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2. Vagina. Aufgefaßt als Werkzeug zum Festhalten eines Gegenstands. 1900 ff.
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3. Handfessel. 1920 ff.
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4. Würgegriff. 1920 ff.
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5. Motorrad. Fußt wohl auf dem Vergleich der Lenkstange mit den Griffen einer (Hebelzwick-)Zange. 1955 ff, kraftfahrerspr.
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6. Dienstgradabzeichen des Hauptfeldwebels. Es ähnelt einer geschlossenen Zange. BSD 1965 ff.
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7. etw (jn) nicht mit der Zange anfassen mögen = gegenüber einer Person oder Sache heftigen Abscheu empfinden. Hergenommen von der Brikett- oder Feuerzange, deren langer Griff den Abstand betont, den man zwischen sich und der Sache (oder Person) einzuhalten wünscht. Seit dem 18. Jh.
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8. die Zange ansetzen = den Spieler in Mittelhand nehmen. Die Gegenspieler wirken auf den Spieler wie
————
die Backen einer Zange. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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9. jm eine Zange bringen = jn zu schnellerer Verrichtung (seiner Notdurft) anhalten; jn anfeuern. Gemeint ist, daß man dem Abortbenutzer eine Zange bringen will, damit er die Kotwurst abkneife. Sold 1910 ff.
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10. jn in der Zange haben = a) jn in der Gewalt haben. ⇨ Zange 12. Seit dem 19. Jh. – b) jn militärisch eingekreist haben. Sold in beiden Weltkriegen.
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11. die Zange machen = stehlen. Parallel zu ⇨ Schere 4. 1920 ff.
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12. jn in die Zange nehmen = a) jm von zwei Seiten zusetzen. Hergenommen vom Schmied, der ein Stück glühendes Eisen in die Zange nimmt, oder von der Zangenfolter. Seit dem 19. Jh. – b) jn in die Enge treiben; jn streng verhören. Seit dem 19. Jh. – c) den Spieler durch zwei Gegenspieler bedrängen. Kartenspielerspr. seit dem späten 19. Jh.; sportl 1920 ff.
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13. sich auf eine Zange schmeißen = sich auf das Motorrad setzen. ⇨ Zange 5. Kraftfahrerspr. 1955 ff.
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14. in der Zange sein = sich in unentrinnbarer Lage befinden; zur Entscheidung gezwungen sein. ⇨ Zange 12. Seit dem 19. Jh.
Zange (Zangen ) f \
1. unverträgliche Frau. Das Werkzeug meint eigentlich die »Beißerin«, ganz deutlich in »Beißzange«. Von hier übertragen auf die ungesellige, mit Worten verletzende (um sich beißende) Frau. Seit dem 19. Jh.
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2. Vagina. Aufgefaßt als Werkzeug zum Festhalten eines Gegenstands. 1900 ff.
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3. Handfessel. 1920 ff.
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4. Würgegriff. 1920 ff.
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5. Motorrad. Fußt wohl auf dem Vergleich der Lenkstange mit den Griffen einer (Hebelzwick-)Zange. 1955 ff, kraftfahrerspr.
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6. Dienstgradabzeichen des Hauptfeldwebels. Es ähnelt einer geschlossenen Zange. BSD 1965 ff.
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7. etw (jn) nicht mit der Zange anfassen mögen = gegenüber einer Person oder Sache heftigen Abscheu empfinden. Hergenommen von der Brikett- oder Feuerzange, deren langer Griff den Abstand betont, den man zwischen sich und der Sache (oder Person) einzuhalten wünscht. Seit dem 18. Jh.
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8. die Zange ansetzen = den Spieler in Mittelhand nehmen. Die Gegenspieler wirken auf den Spieler wie
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die Backen einer Zange. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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9. jm eine Zange bringen = jn zu schnellerer Verrichtung (seiner Notdurft) anhalten; jn anfeuern. Gemeint ist, daß man dem Abortbenutzer eine Zange bringen will, damit er die Kotwurst abkneife. Sold 1910 ff.
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10. jn in der Zange haben = a) jn in der Gewalt haben. ⇨ Zange 12. Seit dem 19. Jh. – b) jn militärisch eingekreist haben. Sold in beiden Weltkriegen.
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11. die Zange machen = stehlen. Parallel zu ⇨ Schere 4. 1920 ff.
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12. jn in die Zange nehmen = a) jm von zwei Seiten zusetzen. Hergenommen vom Schmied, der ein Stück glühendes Eisen in die Zange nimmt, oder von der Zangenfolter. Seit dem 19. Jh. – b) jn in die Enge treiben; jn streng verhören. Seit dem 19. Jh. – c) den Spieler durch zwei Gegenspieler bedrängen. Kartenspielerspr. seit dem späten 19. Jh.; sportl 1920 ff.
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13. sich auf eine Zange schmeißen = sich auf das Motorrad setzen. ⇨ Zange 5. Kraftfahrerspr. 1955 ff.
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14. in der Zange sein = sich in unentrinnbarer Lage befinden; zur Entscheidung gezwungen sein. ⇨ Zange 12. Seit dem 19. Jh.