Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Zahnfleisch
Zahnfleisch n \
1. junge Mädchen. Zahn 3. Das »Fleisch« zur Ware herabgewürdigt. 1960 ff, halbw .
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2. etw bis aufs Zahnfleisch auskosten = etw bis zur Neige betreiben. 1955 ff.
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3. auf dem Zahnfleisch daherkommen = völlig erschöpft daherkommen. Vielleicht hergenommen vom Bild des Dürstenden in der Wüste, der mit letzter Kraft, schon mit dem Mund am Boden, zu einem Wasserloch kriecht. 1930 ff.
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4. auf dem Zahnfleisch fahren = auf abgenutzten Reifen fahren; auf der Felge fahren (wenn der Reifen geplatzt ist). Weiterentwickelt aus dem Vorhergehenden. Kraftfahrerspr. 1940 ff.
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5. jm eine ins Zahnfleisch geben = jn heftig ins Gesicht schlagen. 1950 ff.
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6. auf dem (rohen) Zahnfleisch gehen (laufen, krauchen, kriechen o. ä.) = völlig erschöpft sein; sich die Füße wundgelaufen haben; müde vom Marschieren sein; mittellos sein. Zahnfleisch 3. Sold , schül , stud und bergsteigerspr. seit 1930. Vgl franz »être sur les dents«.
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7. ihm kräuselt sich das Zahnfleisch = er wird wütend, verliert die Beherrschung. Hergenommen vom Hund, der die Lefzen hebt. 1950 ff.
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8. auf dem Zahnfleisch laufen = nicht vom Fleck kommen; keinen Schwung haben; kein Geld mehr besitzen. Zahnfleisch 3. 1930 ff.
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9. auf blankem Zahnfleisch laufen = aufs äußerste erregt sein. 1950 ff.
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