Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Zahn
Zahn m \
1. Taste am Rundfunkgerät. Gebiß 3. Technikerspr. 1955 ff.
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2. Alkoholrausch. Analog zu Zacken 4. Österr 1950 ff, jug .
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3. Mädchen; intime Freundin. Fußt auf jidd »sona = Dirne«. Am bekanntesten (wiewohl unverstanden) in der »Dreigroschenoper« von Bert Brecht: »Und der Haifisch (aus jidd ›cheifez = Zuhälter‹), der hat Zähne, und die trägt er im Gesicht« (und der Zuhälter, der hat Dirnen, und die hält er unter Aufsicht). Aufgekommen gegen 1950 als Halbwüchsigenvokabel mit hohem Beliebtheitsgrad.
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4. Prostituierte. 1920 ff.
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5. intimer Freund eines Mädchens. Jug 1965 ff.
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6. Zahn der Zeit = falsches Gebiß; Stiftzahn. Meint seit Shakespeare (»Maß für Maß«) eigentlich die langsam fortschreitende, unausbleibliche Zerstörung. 1900 ff.
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7. abgelaufener Zahn = verlassenes Mädchen. abgelaufen; Zahn 3. Halbw 1955 ff.
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8. bedienter Zahn = Mädchen mit starker geschlecht-
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licher Anziehungskraft. bedienen 3. Halbw 1955 ff.
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9. blonder Zahn = blonde Freundin eines Halbwüchsigen. Zahn 3. 1955 ff, halbw .
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10. die dritten Zähne = künstliches Gebiß. Zahn 82. 1900 ff.
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11. dufter Zahn = hübsches Mädchen. dufte 1; Zahn 3. Halbw 1950 ff.
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12. falscher Zahn = untreue Freundin. 1960 ff, halbw .
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13. fauler Zahn = a) Turmruine der Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche in Berlin. 1950 ff. – b) Mädchen, dessen Zuneigung man verliert; Mädchen, das seines Freundes überdrüssig ist. Halbw 1955 ff. – c) Ältlicher. Von der Zahnfäule übertragen. 1955 ff, jug .
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14. flotter Zahn = Mädchen, das sich von der Geselligkeit nicht ausschließt. flott 1. Halbw 1955 ff.
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15. geiler Zahn = Soldatenhure mit großen geschlechtlichen Ansprüchen. Zahn 4. Sold 1942 ff.
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16. geschaffter Zahn = geschlechtlich sehr anziehendes Mädchen. geschafft 1. Halbw 1955 ff.
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17. goldener Zahn = reiche Freundin eines jungen Mannes. Goldzahn. Halbw 1960 ff.
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18. großer Zahn = hohe Fahrgeschwindigkeit. Vgl Zacken 6. 1920 ff.
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19. hohler Zahn = Turmruine der Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche in Berlin. 1950 ff.
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20. irrer Zahn = sehr anziehendes Mädchen. irr 1; Zahn 3. Halbw 1955 ff.
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21. irrsinniger Zahn = überhöhte Fahrgeschwindigkeit. Zahn 18. 1955 ff.
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22. einen kleinen Zahn zu brav = übertrieben brav; unnatürlich artig. »Ein kleiner Zahn« meint »etwas (um ein geringes Maß)« oder (iron ) »viel«; zur Erklärung vgl » Zacken 6«. Halbw 1960 ff.
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23. leckerer Zahn = nettes Mädchen. lecker 1; Zahn 3. Halbw 1955 ff.
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24. lockerer (loser) Zahn = untreue Freundin. los I 2. Halbw 1950 ff.
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25. mürber Zahn = beischlafwilliges Mädchen. Mürbe = widerstandslos. Halbw 1955 ff.
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26. nasser Zahn = junges, geschlechtlich noch unerfahrenes (unaufgeklärtes) Mädchen. Es ist noch »naß hinter den Ohren«. Halbw 1955 ff.
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27. nervöser Zahn = nettes, reizendes, anziehendes Mädchen. nervös. Halbw 1955 ff.
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28. neuer Zahn = neues Mädchen in einer Gruppe. Halbw 1960 ff.
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28 a. satter Zahn = sympathisches Mädchen. satt 2; Zahn 3. 1970 ff, jug .
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29. saurer Zahn = ältliches Mädchen inmitten wesentlich jüngerer Leute; unleidliche weibliche Person. sauer 2. Halbw 1955 ff.
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30. scharfer Zahn = liebesgieriges Mädchen. scharf 4. 1950 ff, halbw .
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31. schräger Zahn = leichtes Mädchen. schräg 1. Halbw 1955 ff.
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32. spitzer Zahn = sinnlich veranlagtes Mädchen. spitz 3. Halbw 1955 ff.
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33. ständiger Zahn = fester Freund einer Halbwüchsigen. Zahn 5. 1955 ff.
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34. steiler Zahn = a) sehr hübsches Mädchen in reizvoller Aufmachung. steil 1. 1955 ff. Sehr beliebter Ausdruck unter Jugendlichen. – b) großwüchsige, schlanke Freundin eines Halbwüchsigen. Halbw 1955 ff. – c) Prahler; Mensch, der sich aufspielt. steilen 2. Halbw 1960 ff. – d) Fernsehturm in Ost- Berlin. 1969 ff. – e) Obelisk. 1970 ff.
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35. supersteiler Zahn = äußerst anziehendes Mädchen. supersteil; Zahn 3. Halbw 1955 ff.
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36. süßer Zahn = Lust auf Leckereien; Naschsucht. 1870 ff.
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37. tippender Zahn = Stenotypistin. tippen 2; Zahn 3. 1955 ff.
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38. toller Zahn = a) sehr hohe Fahrgeschwindigkeit. Vgl Zahn 48. 1920 ff. – b) sehr nettes Mädchen. toll 1. Halbw 1955 ff.
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39. toter Zahn = häßliches Mädchen. tot 5. Halbw 1955 ff.
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40. weicher Zahn = nachgiebiges Mädchen. Zahn 3. Halbw 1955 ff.
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41. so ein Zahn! = völlig veraltet! längst bekannt! Zur Herleitung und Gebärde vgl » Stoßzahn 5«. 1955 ff.
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42. noch einen Zahn mehr! = schneller fahren! Zahn 48; Zacken 6. 1920 ff.
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43. ein Zahn zuviel = übertrieben; geprahlt. Von der Fahrgeschwindigkeit hergenommen. Zur Erklärung vgl Zahn 48. 1930 ff.
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44. jm einen Zahn abschrauben = jm die Freundin abspenstig machen. Zahn 3. Abschrauben = schrau-
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bend entwinden. Halbw 1955 ff.
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45. einen tollen Zahn abstauben = ein sehr eindrucksvolles Mädchen kennenlernen. Zahn 3; abstauben. Halbw 1955 ff.
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46. einen Zahn anbohren = die nähere Bekanntschaft eines Mädchens zu machen suchen. Von der zahnärztlichen Behandlung übernommen und an » Zahn 3« angelehnt. Halbw 1955 ff.
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47. vom Zahn der Zeit angenagt = ältlich, beschädigt. Zahn 6. 1900 ff.
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48. einen Zahn aufdrehen = schnell fahren. Früher wurde der Handgashebel an einem gezähnten Kreisausschnitt entlanggeführt. Mit jedem Zahn, um den man sich der oberen Grenze näherte, nahm die Fahrgeschwindigkeit zu. 1920 ff.
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49. noch einen Zahn mehr aufdrehen = die Fahrgeschwindigkeit weiter erhöhen. Vgl das Vorhergehende. 1920 ff.
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50. sich einen Zahn aufreißen = die Bekanntschaft eines netten Mädchens machen. Zahn 3; aufreißen 8. Halbw 1955 ff.
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51. sich an etw die Zähne ausbeißen = sich um etw vergeblich bemühen; einer Aufgabe nicht gewachsen sein. Bezieht sich ursprünglich auf eine harte Frucht
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(Nuß), die man mit den Zähnen nicht zerkleinern kann. Seit dem 19. Jh.
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52. einem literarischen Werk ein paar Zähne ausbrechen = unerwünschte, anstößige Stellen aus einem literarischen Werk tilgen. Übertragen von den Giftzähnen der Schlange. 1920 ff.
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53. jm die Zähne auseinanderbrechen = jm gewaltsam ein Geständnis entreißen. 1920 ff.
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54. wie ein hohler Zahn aussehen = verkommen, unvorteilhaft aussehen. 1920 ff.
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55. jm einen Zahn ausziehen = jm beim Spiel viel Geld abgewinnen. Seit dem 18. Jh., kartenspielerspr.
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56. auf die Zähne beißen = sich bezwingen; sich beherrschen; sich zurückhalten. Beruht auf der alltäglichen Beobachtung, daß man vor Zorn und Verbitterung, auch bei körperlicher Anstrengung die Zähne zusammenbeißt. 1500 ff.
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57. das bleibt nicht im hohlen Zahn = das geht einem seelisch nahe. Veranschaulichung tiefen Berührtseins. 1935 ff.
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58. einen Zahn draufhaben = sehr schnell fahren; eilig sein. Zahn 48. 1920 ff.
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59. einen Zahn zuviel draufhaben = die zulässige
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Höchstgeschwindigkeit überschreiten. 1955 ff.
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60. einen guten Zahn draufhaben = eilig fahren; eilig gehen. 1930 ff.
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60 a. einen tollen Zahn draufhaben = rege, schwungvoll sein. 1975 ff.
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61. einen schönen Zahn draufkriegen = eine hohe Fahrgeschwindigkeit erzielen. Zahn 48. 1950 ff.
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62. einen Zahn drauflegen = schneller fahren; sich beeilen; schneller laufen. Zahn 48. 1925/30 ff.
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63. einen Zahn mehr drauftun = die Fahrgeschwindigkeit erhöhen. Zahn 48. 1925/30 ff.
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64. mit langen Zähnen essen = ohne Appetit essen. Hergenommen von den Hunden, die die Lefzen hochziehen, wenn ihnen das Futter nicht schmeckt. Seit dem 19. Jh., vorwiegend nördlich der Mainlinie.
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65. jm auf den Zahn fühlen = jn prüfen; jds Wissen prüfen. Hergenommen von den Pferdehändlern, die das Gebiß der Tiere begutachten. 1700 ff.
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66. jm auf den hohlen Zahn fühlen = jds Schwächen oder Unwissen rücksichtslos bloßstellen. Erweiterung des Vorhergehenden. 1880 ff.
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67. einen Zahn Gas mehr geben = schneller fahren; sich mit der Arbeit beeilen; schneller gehen. Zahn
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48. 1920 ff.
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67 a. den Leuten zwischen die Zähne geraten Zahn 81.
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68. einen auf den hohlen Zahn gießen = ein Glas Alkohol zu sich nehmen. 1900 ff.
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69. auf (gegen) jn einen Zahn haben = jn nicht leiden können; gegen jn auf Rache sinnen. Leitet sich wohl her vom Zahn des bissigen Tieres; doch vgl auch Zahn 72. Seit dem 18. Jh., vorwiegend südd und westd . Vgl franz »avoir une dent contre quelqu'un.«
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70. einen süßen Zahn haben = gern Süßigkeiten essen. Vgl Naschzahn. 1870 ff.
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71. einen Zahn in der Mache haben = sich mit einem Mädchen anfreunden. Zahn 3; Mache 4. Halbw 1955 ff.
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72. jn auf dem Zahn haben = jn nicht leiden können. Mit dem »Zahn« ist hier das »Korn« der Visiereinrichtung an Schußwaffen gemeint; vgl Korn 4. 1930 ff.
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73. jn zwischen den Zähnen haben = mißgünstig über einen Abwesenden reden. Westd 1800 ff.
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74. lange Zähne haben = auf etw begierig sein; habgierig sein; Gelüste haben. Hergenommen vom Hund,
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der die Zähne fletscht, wenn man ihm das Futter wegnehmen will. Seit dem 16. Jh.
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75. jm in die Zähne hauen = jm ins Gesicht schlagen. Seit mhd Zeit.
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76. die Zähne heben = ohne Appetit essen. Zahn 64. Seit dem 19. Jh., vorwiegend ostmitteld . Vgl franz »ne manger que du bout des dents«.
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77. einen guten (ordentlichen o. ä.) Zahn hinlegen = sehr hohe Geschwindigkeit entwickeln. Zahn 48; hinlegen 2. 1920 ff, kraftfahrerspr.
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78. die Zähne hobeln = die Zähne putzen. 1956 ff, jug .
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79. auf einem hohlen Zahn kauen = sehr wenig zu essen bekommen. 1920 ff.
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80. durch die Zähne kauen = nachlässig, schwerverständlich sprechen. Man spricht mit fast geschlossenen Lippen, wie mit vollem Mund beim Kauen. 1950 ff.
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81. den Leuten in die Zähne kommen = in üble Nachrede geraten. 1700 ff.
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82. zum dritten Mal Zähne kriegen = ein künstliches Gebiß bekommen. Die beiden ersten Gebisse bekommt man von der Natur, das dritte dann vom Zahn-
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arzt. 1900 ff.
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83. lange Zähne kriegen = auf etw Lust bekommen. Zahn 74. Seit dem 19. Jh.
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84. von etw lange Zähne kriegen = ein unbehagliches Gefühl im Mund bekommen; einer Sache überdrüssig werden. Zahn 64. Seit dem 19. Jh.
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85. etw vor die Zähne kriegen = etw zu essen bekommen. 1900 ff.
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86. auf den hintersten Zähnen lachen = hämisch lachen. 1920 ff.
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87. ein paar Zähne laufen haben = Prostituierte für sich arbeiten lassen; Zuhälter sein. Zahn 3 und 4. 1920 ff, Berlin, Hamburg u. a.
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88. jm die Zähne langmachen (jm lange Zähne machen) = jn auf etw begierig machen. Zahn 74. 1600 ff.
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89. eine auf den Zahn legen = eine Zigarre (Zigarette) rauchen. 1960 ff.
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90. lange Zähne machen = a) etw gern besitzen wollen. Zahn 74. Seit dem 19. Jh. – b) ohne Appetit, mit Widerwillen essen. Zahn 64. Seit dem 19. Jh.
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91. eins auf den Zahn nehmen = ein Glas Alkohol trinken. Vgl Zahn 2. 1900 ff.
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92. wissen, durch welchen Zahn gepfiffen werden muß = sich auskennen; genau Bescheid wissen. Übertragen vom Pfeifsignal, mit dem Diebe o. ä. sich untereinander verständigen. 1950 ff.
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93. jm die Zähne plombieren = a) jm etw gründlich verleiden; jn gegen etw abstumpfen (abhärten). Zähneplombieren ist keinem Patienten angenehm. Die Bedeutung des Abstumpfens hängt wohl mit der örtlichen Betäubung zusammen. 1935 ff. – b) jm ins Gesicht schlagen. Euphemismus. 1940 ff.
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94. da war der Zahn raus = da (dadurch, damit) war die Schwierigkeit behoben. 1950 ff.
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94 a. ich haue dich, daß dir die Zähne zum Arsch rausfliegen (ich haue dir die Zähne ein, daß sie dir zum Arsch rausfahren)!: Drohrede. 1930 ff.
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95. das reicht nur für einen hohlen Zahn = das ist sehr wenig zu essen. Scherzhafte Übertreibung, seit dem 18. Jh.
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96. einen Zahn reißen = ein Mädchen erobern. Vgl Zahn 50. Halbw 1960 ff.
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97. jm einen Zahn über das Chemisett rollen lassen = jm einen Zahn ausschlagen. 1910 ff.
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98. jm etw aus den Zähnen rücken = jm einen Bissen
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wegnehmen. 1920 ff.
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99. einen Zahn runtertun = die Geschwindigkeit verlangsamen. Zahn 48. Kraftfahrerspr., 1930 ff.
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100. über die Zähne scheißen = sich erbrechen. 1700 ff.
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101. einen steilen Zahn schwingen = mit einem netten Mädchen tanzen. Zahn 34. Halbw 1955 ff.
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102. das ist für mich ein Zahn zuviel = das geht mir zu schnell; das halte ich für voreilig. Von der Fahrgeschwindigkeit übertragen. 1950 ff.
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103. einen Zahn schneller sein = schneller fahren als andere. Zahn 48. 1930 ff.
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104. etw im kleinen Zahn spüren = etw ahnen. Entstellt aus »etw im kleinen Zeh spüren«, wohl in Anlehnung an die Hochempfindlichkeit schadhafter Zähne. 1930 ff.
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105. etw hinter die Zähne stecken = etw essen. 1860 ff.
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106. jm auf einen bestimmten Zahn tasten = jn über gewisse Dinge vernehmen oder aushorchen. Zahn 65. 1920 ff.
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107. jm auf den Zahn tippen = jm eine heftige Ohrfeige geben. Iron Verharmlosung. 1930 ff.
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108. die Zähne überleben = sehr alt werden (sein). Gemeint ist, daß man länger lebt, als die natürlichen Zähne halten. 1940 ff.
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109. jm die Zähne verrücken = jm heftig ins Gesicht schlagen. 1955 ff, jug .
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110. etw mit Zähnen und Klauen verteidigen = sich gegen die Hergabe eines Gegenstands heftig wehren; mit Nachdruck auf einem Plan beharren. Übertragen von der Gegenwehr eines Tieres. 1900 ff.
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110 a. jn mit Zähnen und Krallen verteidigen = sich mit allen Kräften für jn einsetzen. Vgl das Vorhergehende. 1900 ff.
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111. ein paar Zähne wegnehmen = die Fahrgeschwindigkeit verringern. Zahn 48. 1920 ff.
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112. ihm tut kein Zahn mehr weh = a) er ist tot. Spätestens seit dem 19. Jh. – b) er hat ein künstliches Gebiß. 1920 ff.
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113. jm die Zähne zeigen (weisen) = jm drohend entgegentreten; tapfer aufbegehren. Hergenommen vom Zähnefletschen der Hunde. 1500 ff.
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114. jm den Zahn ziehen = a) jm eine törichte Absicht ausreden. Wohl hergenommen von der durch heftige Zahnschmerzen o. ä. bewirkten Unbeherrscht-
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heit; ist der Zahn gezogen, kehrt das Normalverhalten zurück. 1700 ff. – b) die Anzüglichkeit einer Bemerkung zunichte machen. Beruht auf der Vorstellung vom Giftzahn der Schlange. 1950 ff.
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115. diesen Zahn laß dir ziehen (ausziehen)! = diesen törichten Gedanken (diese unsinnige Laune) mußt du aufgeben! trenne dich von deinem Hirngespinst! 1700 ff.
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116. jm einen Zahn ziehen = jm ein Mädchen abspenstig machen. Zahn 3. Halbw 1955 ff.
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117. einer Sache den Zahn ziehen = eine Hauptschwierigkeit beseitigen. Zahn 114 b. 1920 ff.
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118. jm einen dicken Zahn ziehen = jn nachdrücklich eines Besseren belehren; jn von einem unsinnigen Plan abbringen. Zahn 114 a. 1900 ff.
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119. jm etw aus den Zähnen ziehen = jn unter Mühen zu einer Aussage bewegen; jn mit viel Geduld und Mühe zur Hergabe von etw bestimmen. Übertragen vom Versuch, einem Tier etwas abzunehmen, was es mit den Zähnen gepackt hat. Seit dem späten 19. Jh.
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120. jm eine(n) aus den Zähnen ziehen = jm einen Menschen abspenstig machen. 1950 ff.
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121. jn durch die Zähne ziehen = über einen Abwesenden mißgünstig reden. Hergenommen von den
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Zähnen der Hechel, des kammartigen Werkzeugs, mit dem Fasern gereinigt und getrennt werden; zusammenhängend mit durchhecheln. 1800 ff, vorwiegend nordd .
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122. einen Zahn zulegen = a) die Geschwindigkeit erhöhen; mehr Energie entwickeln; schneller gehen. Zahn 48. 1925 ff. – b) lauter schnarchen. 1940 ff. – c) mehr Kampfkraft entwickeln. Sportl 1950 ff. – d) noch beweiskräftigere Gesichtspunkte vorbringen; die Kritik steigern. 1960 ff. – e) die Dividende, das Gehalt o. ä. erhöhen. 1960 ff.
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123. einen Zahn zurückschalten = sein Temperament zügeln; sich mäßigen; besonnener vorgehen. Von der Verminderung der Fahrgeschwindigkeit übertragen; Zahn 48. 1960 ff.
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