Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Wucht
Wucht f \
1. Prügel, Strafe o. ä. Nebenform zu »Gewicht«, auch im Sinne von »schwere Last«. 1840 ff, Berlin, ostmitteld u. a.
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2. große Menge; heftiger Beschuß; sehr viel. Seit dem späten 19. Jh., vorwiegend schül und sold .
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3. eine Wucht (das ist 'ne Wucht; das ist die Wucht) = ausgezeichnete, unüberbietbare Sache; große Kostbarkeit; unüberbietbarer Könner. Spätestens seit dem ausgehenden 19. Jh.; schül , stud , sold , und sportl
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4. Essensportion. Meint die »große Menge« ernsthaft oder spöttisch. Sold in beiden Weltkriegen.
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5. üppiges Kopfhaar. Jug 1955 ff.
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6. unnötige Aufregung; übertriebene Umstände. Vom Begriff »Gewichtigkeit« weiterentwickelt zur Bedeutung »vermeintlich Wichtiges«. 1900 ff.
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7. großwüchsiger, kräftiger, massiger Mensch; Könner. 1890 ff, nordd und westd .
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8. Wucht in Dosen = großartige Sache. Wonne 1. 1950 ff.
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9. Wucht in Säcken = sehr eindrucksvolle Sache. Übertragen von sackweise gelieferter Ware, vor allem
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von Obst. 1950 ff.
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10. Wucht in Scheiben = hervorragende Sache. Wonne 3. 1950 ff, jug .
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11. Wucht in Tüten (in Tüten und Dosen) = unübertreffliche Sache. Wonne 4. 1945 ff, jug .
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12. Wucht nebst Wolke = etw Vortreffliches. Wolke 1. Berlin 1950 ff.
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13. Wucht in Zuckertüten = Unüberbietbares. 1950 ff.
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14. eine schaffe Wucht = etw Außerordentliches. schaffe. Berlin 1955 ff, jug .
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15. eingemachte Wucht = großartige Leistung. Wucht 8; vgl Wonne 5. 1950 ff, schül .
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15 a. einsame Wucht = unerreichter Könner. 1920 ff, jug .
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