Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Wilhelm
Wilhelm m \
1. Penis. Das männliche Geschlechtsglied wird oft mit einem männlichen Vornamen (hehlwörtlich) benannt. 1950 ff.
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2. falscher Wilhelm (Willem) = a) falscher Damenzopf. Im preußischen Heer wurde der Zopf eingeführt durch Leopold I. von Anhalt-Dessau, bekannt als »der Alte Dessauer«, preußischer Feldmarschall und strenger Exerziermeister seiner Soldaten (1693-1747). Der Name »Wilhelm« bezieht sich auf Preußens »Soldatenkönig« Friedrich Wilhelm I. »Falsch« spielt an auf die Tatsache, daß auch in die Zöpfe der Soldaten reichlich falsches Haar eingeflochten wurde. Die Bezeichnung ist im Laufe des 19. Jhs vorgedrungen. – b) Perücke. Seit dem 19. Jh.
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3. seinen Wilhelm draufmachen (druntersetzen) = unterschreiben. Verkürzt aus » Friedrich Wilhelm«. Im engeren Sinne ist auszugehen von König Wilhelm I. von Preußen (= Kaiser Wilhelm I., 1871- 1888) und von Kaiser Wilhelm II. (1888-1918). 1900 ff.
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4. den dicken Wilhelm machen (markieren, spielen, rausbeißen) = verschwenderisch, großzügig leben; mit seinem Reichtum prahlen; sich aufspielen. Leitet sich her von König Friedrich Wilhelm II. von Preußen (er
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regierte von 1786-1797); er war wohlbeleibt, war ein großer Verschwender und hielt etliche Maitressen aus. 1850 ff.
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5. den feinen Wilhelm markieren = sich vornehm gebärden. 1920 ff.
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6. den geschwollenen Wilhelm markieren = sich aufspielen. geschwollen 1. 1950 ff.
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7. den starken Wilhelm markieren = sich seiner Kräfte (seines Könnens) rühmen. 1930 ff.
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