Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Wiese
Wiese f \
1. minderwertiger Tee; Kräutertee. Seine Bestandteile sind nicht vom Teestrauch gepflückt, sondern von der Wiese. 1914 ff.
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2. halblange Haartracht. Ihre Länge erinnert an die des Grases auf der Wiese. Nimmt man »Wiese« hier als »Bergwiese«, ergibt sich Analogie zu » Matte 1«. Halbw 1950 ff, österr .
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3. gemähte Wiese = sehr günstige Gelegenheit, die man nur zu nutzen wissen muß; Sache, die überaus leicht zu bewerkstelligen ist. Anschauliches Sinnbild der bereits geleisteten Hauptarbeit. Seit dem 16. Jh., oberd .
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3 a. grüne Wiese = Gelände außerhalb der Stadt zur Ansiedlung von Industrie und Handelsunternehmen. 1970 ff.
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4. grün wie eine Wiese = Spielansage Pik. Im deutschen Kartenspiel entspricht »Grün« dem Pik. Berlin 1870 ff.
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5. dann ist die Wiese grün! = dann ist die Geduld zu Ende! Berlin 1930 ff.
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6. jn auf die Wiese schicken = jn in eine geschäftlich ungünstige Gegend schicken. Auf der Wiese, wo
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höchstens Vieh grast, kann der Handelsvertreter keine Geschäfte machen. Kaufmannsspr. 1920 ff.
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7. die Wiese wird grün = das Geschäft beginnt zu gedeihen. 1950 ff.
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