Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Wichs
Wichs I m \
1. prächtige Kleidung; Festgewand; Putz. Bezog sich anfangs auf glänzend gewichste Stulpenstiefel, dann auch auf den Schnurrbart, den man mittels heißen Wachses aufwichste; von da verallgemeinert zur heutigen Bedeutung, vor allem in Studentenkreisen. Seit dem späten 18. Jh.
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2. Rausch. wichsen 4. Oberd seit dem 19. Jh.
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3. Onanie. wichsen 3. 1900 ff.
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4. kleiner Wichs = Morgenrock, Hausanzug. 1920 ff.
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5. in vollem Wichs = in Festtagskleidung; in Paradeuniform; in vollem Ornat. Seit dem 19. Jh.
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6. sich in Wichs schmeißen (werfen) = sich festlich kleiden, herausputzen. Sich werfen = sich rasch ankleiden; Kleidungsstücke überwerfen. Seit dem 19. Jh., stud , offiziersspr. u. a.
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7. in Wichs sein = fertig angezogen, gesellschaftsfähig gekleidet sein. Seit dem 18. Jh.
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Wichs II f
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Lodenjoppe mit Lederhose. Wichs = Wachsschmiere. Nach längerem Tragen wird die Lederhose dunkelfarbig, nahezu schwarzglänzend, wie eingefettet. Bayr und österr , 1900 ff.
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