Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Weste
Weste f \
1. Frauenbrust. Wohl hergenommen vom taillierten Leibchen des Dirndlkleids o.ä. mit vorderem Knopfschluß. 1880 ff.
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2. alte Weste = altbekannte Sache. Seit dem 19. Jh.
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3. blütenweiße Weste = völlige Unbescholtenheit. Verstärkung von »⇨ Weste 12«. 1910 ff.
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4. gepunktete Weste = Bescholtensein leichterer Art. 1950 ff.
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5. reine (saubere, weiße) Weste = charakterliche Untadeligkeit. ⇨ Weste 12. Seit dem 19. Jh.
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6. stramme Weste = üppiger Busen. ⇨ Weste 1. 1880 ff.
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7. weiße Weste = Tabellenstand ohne Verlustpunkt. Sportl 1955 ff.
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8. sich einen unter die Weste brausen = ein Glas Alkohol zu sich nehmen. Beruht auf der Vorstellung vom brausenden Wasserfall. Sold in beiden Weltkriegen. ziv 1930 ff.
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9. jm etw unter die Weste drücken (deuhen) = jm etw nachdrücklich zu verstehen geben. »Unter die Weste« umschreibt sowohl »nahegehend« als auch »insge-
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heim«. Fußt auf der Vorstellung, daß man einem etwas zusteckt, ohne daß andere es sehen. ⇨ deuhen. 1900 ff, westd .
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10. er kann seine Weste zur Besichtigung freigeben = er ist völlig unbescholten. 1950 ff.
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11. das geht unter die Weste = das berührt einen innerlich. Analog zu »es bleibt nicht in den ⇨ Kleidern stecken«. 1920 ff.
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12. eine reine (weiße, saubere) Weste haben (tragen) = schuldlos, untadelig sein. Die weiße Weste war im 19. Jh. ein beliebtes Kleidungsstück und wurde wegen der Farbenbedeutung von Weiß (= unschuldig) zum Sinnbild der Redlichkeit und Unbescholtenheit. Geflügeltes Wort seit Oktober 1892 durch Bismarck (»keinen Flecken auf der weißen Weste haben«).
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13. jm eins (einen) unter die Weste jubeln = a) jn verulken, verspotten; jm etw weismachen. ⇨ unterjubeln 1. 1920 ff. – b) jn beim Kartenspiel betrügen. 1920 ff.
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14. jm etw unter die Weste jubeln = jm Unangenehmes aufbürden; jm eine unangenehme Überraschung bereiten; jm etw deutlich zu verstehen geben; jn hart behandeln. ⇨ Weste 9. 1920 ff.
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15. sich einen unter die Weste jubeln = ein Glas Alko-
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hol trinken. 1920 ff.
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16. sich jn unter die Weste jubeln = einem anderen jn abspenstig machen. 1950 ff.
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17. jm Frohsinn unter die Weste jubeln = jn aufheitern, erheitern, mit Humor unterhalten. 1950 ff.
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18. einen hinter die Weste plätschern = ein Glas Alkohol zu sich nehmen. 1930 ff.
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19. die Weste reinigen = die Ehre wiederherstellen; seine Schuldlosigkeit beweisen. Vgl ⇨ Weste 12. 1920 ff.
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20. jm etw unter die Weste schieben = a) jm etw aushändigen, übergeben. Eigentlich ist gemeint, daß man es ihm ohne Augenzeugen zusteckt. ⇨ Weste 9. 1900 ff. – b) jm etw betrügerisch verkaufen, aufschwatzen. 1920 ff. – c) jm Vorhaltungen machen; jn rügen. ⇨ Weste 9. 1900 ff.
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21. einen hinter die Weste schütten (gießen o.ä.) = ein Glas Alkohol trinken. 1930 ff.
Weste f \
1. Frauenbrust. Wohl hergenommen vom taillierten Leibchen des Dirndlkleids o.ä. mit vorderem Knopfschluß. 1880 ff.
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2. alte Weste = altbekannte Sache. Seit dem 19. Jh.
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3. blütenweiße Weste = völlige Unbescholtenheit. Verstärkung von »⇨ Weste 12«. 1910 ff.
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4. gepunktete Weste = Bescholtensein leichterer Art. 1950 ff.
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5. reine (saubere, weiße) Weste = charakterliche Untadeligkeit. ⇨ Weste 12. Seit dem 19. Jh.
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6. stramme Weste = üppiger Busen. ⇨ Weste 1. 1880 ff.
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7. weiße Weste = Tabellenstand ohne Verlustpunkt. Sportl 1955 ff.
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8. sich einen unter die Weste brausen = ein Glas Alkohol zu sich nehmen. Beruht auf der Vorstellung vom brausenden Wasserfall. Sold in beiden Weltkriegen. ziv 1930 ff.
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9. jm etw unter die Weste drücken (deuhen) = jm etw nachdrücklich zu verstehen geben. »Unter die Weste« umschreibt sowohl »nahegehend« als auch »insge-
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heim«. Fußt auf der Vorstellung, daß man einem etwas zusteckt, ohne daß andere es sehen. ⇨ deuhen. 1900 ff, westd .
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10. er kann seine Weste zur Besichtigung freigeben = er ist völlig unbescholten. 1950 ff.
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11. das geht unter die Weste = das berührt einen innerlich. Analog zu »es bleibt nicht in den ⇨ Kleidern stecken«. 1920 ff.
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12. eine reine (weiße, saubere) Weste haben (tragen) = schuldlos, untadelig sein. Die weiße Weste war im 19. Jh. ein beliebtes Kleidungsstück und wurde wegen der Farbenbedeutung von Weiß (= unschuldig) zum Sinnbild der Redlichkeit und Unbescholtenheit. Geflügeltes Wort seit Oktober 1892 durch Bismarck (»keinen Flecken auf der weißen Weste haben«).
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13. jm eins (einen) unter die Weste jubeln = a) jn verulken, verspotten; jm etw weismachen. ⇨ unterjubeln 1. 1920 ff. – b) jn beim Kartenspiel betrügen. 1920 ff.
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14. jm etw unter die Weste jubeln = jm Unangenehmes aufbürden; jm eine unangenehme Überraschung bereiten; jm etw deutlich zu verstehen geben; jn hart behandeln. ⇨ Weste 9. 1920 ff.
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15. sich einen unter die Weste jubeln = ein Glas Alko-
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hol trinken. 1920 ff.
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16. sich jn unter die Weste jubeln = einem anderen jn abspenstig machen. 1950 ff.
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17. jm Frohsinn unter die Weste jubeln = jn aufheitern, erheitern, mit Humor unterhalten. 1950 ff.
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18. einen hinter die Weste plätschern = ein Glas Alkohol zu sich nehmen. 1930 ff.
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19. die Weste reinigen = die Ehre wiederherstellen; seine Schuldlosigkeit beweisen. Vgl ⇨ Weste 12. 1920 ff.
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20. jm etw unter die Weste schieben = a) jm etw aushändigen, übergeben. Eigentlich ist gemeint, daß man es ihm ohne Augenzeugen zusteckt. ⇨ Weste 9. 1900 ff. – b) jm etw betrügerisch verkaufen, aufschwatzen. 1920 ff. – c) jm Vorhaltungen machen; jn rügen. ⇨ Weste 9. 1900 ff.
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21. einen hinter die Weste schütten (gießen o.ä.) = ein Glas Alkohol trinken. 1930 ff.