Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Weihnachten
Weihnachten I f \
1. ein Gefühl wie Weihnachten = ein Gefühl von Behaglichkeit, Sauberkeit, Herzlichkeit, Friedlichkeit, von ungetrübter Annehmlichkeit; gelegentlich auch iron gemeint. Oft mit dem Zusatz: »nur nicht so feierlich«. Übertragen vom Fest der Besinnlichkeit, der freudigen Erwartung, des Friedens. 1900 ff.
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2. heiße Weihnachten = unter südlicher Sonne verbrachter Weihnachtsurlaub. Werbetexterspr. 1960 ff.
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3. lieber nichts zu Weihnachten!: Ausruf, mit dem man eine Zumutung zurückweist. 1930 ff.
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4. lieber zehn (fünf) Jahre nichts zu Weihnachten: Ausdruck der Ablehnung, auch der Beteuerung. 1930 ff.
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5. sich freuen wie ein Kind auf Weihnachten = in froher Erwartung sein. Seit dem 19. Jh.
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6. es war wie an Weihnachten = es war eine freudige Überraschung, ein besonderer Glücksfall. Sportl 1950 ff.
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7. deine Sorgen wünsche ich mir zu Weihnachten = deine Sorgen sind unbedeutend. Österr 1950 ff.
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Weihnachten II n
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1. Weihnachtsgeschenk; Weihnachtsgratifikation. Parallel zu Christkindchen 2. Seit dem 18. Jh.
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2. ein schönes Weihnachten = eine äußerst unangenehme Überraschung. Ironie. Seit dem 19. Jh.
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