Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Wecker
Wecker m \
1. Taschen-, Armbanduhr. Verkürzt aus »Weckeruhr«. 1930 ff, jug .
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2. Fahrrad. Wohl wegen der Fahrradklingel. Schül 1945 ff.
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3. Schulglocke. Sie weckt die während des Unterrichts eingeschlafenen Schüler. 1950 ff.
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4. Kopf, Verstand. Beim Klingeln der Weckeruhr erwacht der Schlafende ( klingeln 10 b), und sein Verstand beginnt zu arbeiten, ist »aufgeweckt«, »hellwach« usw. Kurz nach 1900 aufgekommen.
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5. Herz. Es schlägt normalerweise mit der Regelmäßigkeit einer Uhr. 1905 ff.
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6. Versager. Wie bei der Weckeruhr »klingelt« es bei ihm nur alle zwölf Stunden. 1945 ff, jug .
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7. hier ist der Wecker abgestellt = das kommt nicht in Betracht; das dulde ich nicht. 1930 ff.
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8. den Wecker anstoßen = ein Glas Alkohol zu sich nehmen. Mit ihm setzt man die »Lebensuhr« wieder in Bewegung. Wecker 5. 1905 ff.
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9. jm auf den Wecker gehen (fallen, hauen) = jn nervös machen; jm lästig werden. Wecker 4. 1920 ff.
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10. nicht alle auf dem Wecker haben = nicht recht bei Verstand sein. Wecker 4. 1920 ff, schül und stud .
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11. bei dir klingelt der Wecker schon = du redest Unsinn. 1940 ff.
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12. der Wecker rasselt = man wird aufmerksam, hellhörig. 1940 ff.
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13. es ist höchster Wecker = es ist höchste Zeit. 1950 ff, schül .
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14. da bleibt mir der Wecker stehen!: Ausdruck des Staunens, des Unverständnisses. Wecker 4. Analog zu »da bleibt mir der Verstand stehen«. Schül und sold , 1920 ff.
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15. da bleibt der stärkste Wecker stehen = das ist gänzlich unverständlich, unerträglich, zum Verzweifeln. 1935 ff.
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16. etw zerlegen wie einen alten Wecker = etw genau auseinandersetzen. 1920 ff.
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