Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Wasser
Wasser n \
1. dickes Wasser = Schnaps o.ä. »Dick« bezieht sich auf den Alkoholgehalt. 1890 ff.
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2. gefärbtes Wasser = Malzkaffee. Das Wasser ist nur gefärbt und ansonsten gehaltlos. 1920 ff.
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3. das Große Wasser = Atlantischer Ozean. Seit dem 19. Jh.
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4. hupfertes (hupfats) Wasser = Brauselimonade. Anspielung auf die hüpfenden Kohlensäurebläschen. Bayr 1920 ff.
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5. lebendiges Wasser = Harndrang. Sold 1939 ff.
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6. vom reinsten Wasser = unverfälscht. Übertragen vom wasserhellen Glanz der echten Perlen und Edelsteine (vom ersten, zweiten, dritten Wasser). Seit dem 16. Jh. auf Charaktereigenschaften bezogen. Vgl engl »of the first water«.
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7. scharfes Wasser = hochprozentiges alkoholisches Getränk. ⇨ scharf 6. 1920 ff.
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8. schmeckats Wasser = Parfüm. Bayr »schmecken = riechen«. 1920 ff.
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9. schwarzes Wasser = Erdöl. Aufgekommen (wiederaufgelebt?) 1973 anläßlich der Ölkrise.
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10. stilles Wasser = a) gefühlstief veranlagter Mensch. Fußt auf dem Sprichwort »stille Wasser gründen tief«. Seit dem 19. Jh. – b) Mineralwasser ohne Kohlensäure. Es »prickelt« nicht. 1960 ff.
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11. bei Wasser und Brot = in Haft. Seit dem 19. Jh.
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12. jenseits von Wasser und Seife = in einer Gegend ohne die primitivsten Errungenschaften der Zivilisation. Sold 1941 ff (Afrikakorps, Ostfront usw.).
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13. jm das Wasser abgraben = jm das Geschäft verderben; jn beruflich vernichten. Hergenommen vom Wassermüller, dem einer den Mühlbach ableitet. Seit dem 19. Jh.
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14. etw abschütteln wie Wasser = sich von etw nicht beeindrucken lassen; sich etw nicht zu Herzen nehmen. Hergenommen vom Hund, der nach dem Bad sofort das Wasser abschüttelt. Seit dem 19. Jh.
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15. bei ihm brennt das Wasser an = a) er läßt das Wasser zu lange auf dem Feuer stehen. 1920 ff. – b) vom Kochen versteht er überhaupt nichts. 1920 ff.
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16. ins Wasser fallen = scheitern; nicht stattfinden. Früher gleichbed »in den Brunnen fallen«: was in den tiefen Brunnen gefallen ist, holt niemand mehr heraus. Seit dem 19. Jh. Vgl franz »tomber à l'eau«.
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17. Wasser fassen = sich waschen. »Fassen« beinhaltet ein jedem Soldaten zustehendes Maß (= bestimmte Menge) von etw BSD 1960 ff.
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18. nahe ans (am) Wasser gebaut haben = bei geringfügigem Anlaß Tränen vergießen. Man ist den Tränen so nahe wie das am Ufer gebaute Haus dem Gewässer. Seit dem 19. Jh.
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19. es geht ins Wasser = es mißlingt. Analog zu »es geht baden«; ⇨ badengehen 2. 1920 ff.
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20. ins Wasser gehen = koitieren. 1700 ff.
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21. mit allen Wassern gewaschen sein = listig, verschlagen sein. Anspielung auf den Seemann, von dem man annimmt, er habe sich im Wasser aller Ozeane gewaschen. Vgl ⇨ Wind 48. Seit dem 19. Jh.
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22. jm Wasser auf die Mühle gießen = jm beipflichten; jm wichtige Beweisgründe liefern. Hergenommen vom Müller, dem man Wasser auf das Mühlrad leitet. 1900 ff.
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23. jm Wasser in den Wein gießen (tun o. ä.) = jn in seiner Begeisterung ernüchtern; jn mäßigen. 1700 ff.
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24. willst du einen Eimer Wasser haben?: Frage an einen, der sich auf sein Arbeitsgerät stutzt und eine Ruhepause einlegt. Weiterführung von »⇨ Arbeiterdenkmal 1«: der Gefragte hat so heftig gearbeitet, daß
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sein Werkzeug heiß geworden ist und er nun warten muß, bis es sich abgekühlt hat; mit einem Eimer Wasser ginge es schneller. Berlin 1950 ff.
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25. Wasser in den Ohren haben = etw absichtlich überhören. 1880 ff.
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26. Wasser im Vergaser haben = nicht recht bei Verstand sein. Mit dem »Vergaser« ist hier das Gehirn gemeint. 1930 ff.
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27. jn über Wasser halten = jm in der äußersten Not helfen; jn vor dem Schlimmsten bewahren. Hergenommen vom Schwimmer, der dem Ertrinkenden zu Hilfe kommt. Seit dem 18. Jh.
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28. sich über Wasser halten = sein Leben fristen; dem Zusammenbruch (Bankrott o. ä.) entgehen. Seit dem 18. Jh.
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29. das Wasser nicht halten können = a) vor Angst oder Schreck in die Unterwäsche harnen. Seit dem 18. Jh. – b) nicht verschwiegen sein. ⇨ dichthalten. Seit dem 19. Jh. – c) sich um Dinge kümmern, die einen nichts angehen; sich ungefragt einmischen. 1870 ff.
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30. der geht Wasser holen: Redewendung, wenn ein Kartenspieler zum Verlierer wird. Der Denkmechanismus ist heißgelaufen und soll mit Wasser gekühlt
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werden. Kartenspielerspr. 1890 ff.
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31. mit Wasser kochen = nicht anders handeln als alle anderen; keine Wundertaten vollbringen. Seit dem 19. Jh.
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32. auch hier wird nur mit Wasser gekocht = hier geht es zu wie überall; auch hier herrscht keine feinere Lebensart als anderswo. 1800 ff.
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33. arbeiten, daß das Wasser im Arsch kocht = angestrengt arbeiten. Anspielung auf Schweiß in der Gesäßkerne. 1935 ff.
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34. das Wasser soll euch im Arsch kochen!: Drohrede. Sold 1935 ff.
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35. das Wasser kocht im Arsch = man hat einen anstrengenden Dienst hinter sich. 1935 ff, sold bis heute.
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36. ihm kommt wieder das Wasser auf die Mühle = für ihn kommen wieder bessere Zeiten. Der Bach, der lange nur ein Rinnsal war, ist wieder gestiegen und führt dem Müller Wasser aufs Rad. 1600 ff.
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37. das leitet Wasser auf seine Mühle = das ist ihm eine wertvolle Hilfe. Seit dem 19. Jh.
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38. das Wasser lieben, wenn es gebrannt ist = ein Schnapstrinker sein. Seit dem 19. Jh.
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39. jm etw zu Wasser machen = jm einen Plan vereiteln. Hergenommen von sehr starker Verdünnung eines Getränks. 1700 ff.
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40. mach' kein Wasser! = prahle nicht! errege kein Aufsehen! Anspielung auf den Harn, den mancher in der Aufregung o. ä. nicht halten kann. Österr 1900 ff.
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41. drei Tage unter Wasser marschiert sein = als Soldat Schweres erlebt haben. Scherzhafte Wendung, meist bezogen auf ruhmredige Kriegsteilnehmer. Bezieht sich eigentlich auf die Unterwasserfahrt eines U-Boots. 1940 ff.
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42. eine Handvoll Wasser nehmen = sich waschen. BSD 1968 ff.
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43. jm das Wasser nicht reichen (bieten) können = jm unterlegen sein. Leitet sich her aus der Zeit, als man weder Gabeln noch Mundtücher kannte und die Hände während der Mahlzeit mehrmals wusch; dazu warteten Edelknappen mit kleinen Handwaschbecken (Fingerschalen) auf. Bedienstete geringeren Ranges durften den tafelnden Herrschaften nicht das Wasser reichen. 1500 ff.
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44. bis dahin fließt (läuft) noch viel Wasser den Rhein (Main, die Oder, Spree o. ä.) runter = bis dahin vergeht noch viel Zeit. Der unsinnliche Begriff der
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Zeit wird durch das Bild vom strömenden Wasser veranschaulicht. 1500 ff. Vgl franz »avant que cela arrive, il passera bien de l'eau sous les ponts«; engl »much water will drift under the bridges before that«.
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45. er sieht aus, als kriegte er das Wasser nicht satt = er sieht schwächlich, abgemagert aus. 1920 ff.
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46. er geht Wasser saufen = der Spieler verliert das Spiel. Meint soviel wie »er geht unter«, »er ertrinkt«. Kartenspielerspr. 1870 ff.
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46 a. mir schießt das Wasser in die Augen = mich überkommt die Rührung. Ironie. 1960 ff.
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47. es schlägt ins Wasser = es ist wirkungslos. ⇨ Schlag 11. 1920 ff.
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48. er ist damals noch unter Wasser geschwommen = er hat damals noch nicht gelebt. Hängt zusammen mit dem Ammenmärchen, daß die Kinder aus dem Wasser kommen und vom Storch überbracht werden. 1900 ff.
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49. das ist ihm Wasser auf die Mühle (das ist Wasser auf seine Mühle) = das kommt ihm sehr gelegen; das bestätigt seine Ansicht. Vom Wassermüller übertragen. Vgl ⇨ Wasser 36. 1600 ff. Vgl franz »c'est de l'eau sur son moulin«.
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50. damit ist es Wasser = das ist mißglückt, gescheitert. ⇨ Wasser 39. Seit dem 19. Jh.
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51. aus dem (über) Wasser sein = die Notlage überwunden haben. Fußt auf dem Bild des Schiffbrüchigen. 1900 ff.
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52. jn unter Wasser setzen = jn zum Zeugen eines heftigen Tränenergusses machen. Gehört zur Vorstellung von einer Überschwemmung. 1900 ff.
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53. ins kalte Wasser springen = sich zu einem Risiko entschließen. 1920 ff.
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54. ihm steht (reicht) das Wasser bis an den Hals (er hat das Wasser bis zum Hals stehen) = a) er ist in sehr großer Not. Übertragen von einem Menschen, der Opfer einer Überschwemmung zu werden droht, oder von einem Nichtschwimmer, der keinen Grund mehr unter den Füßen spürt. 1900 ff. – b) er verspürt heftigen Harndrang. 1930 ff.
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55. ihm steht das Wasser im Keller bis an die Halskrause = er hat heftigen Harndrang; er hat sich eingenäßt. Sold 1939 ff.
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56. ihm steht das Wasser bis an die Zähne = er ist in größter Not. ⇨ Wasser 54 a. 1920 ff.
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57. Wasser an die Wand stellen = harnen (vom Mann gesagt). »Stellen« ist vielleicht Entstellung von »stallen = harnen«; vgl aber auch »⇨ Stange 28«. 1920 ff.
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58. Wasser treten = nicht von der Stelle kommen; sich nicht entschließen können; stocken. 1910 ff.
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59. ein Schiff unter Wasser treten = ein Schiff vom Flugzeug aus versenken. Fliegerspr. 1939 ff.
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60. mir tritt (schießt) das Wasser in die Augen = mich überkommt die Rührung (iron gemeint). 1950 ff, halbw .
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61. Wasser tut's freilich nicht = mit den üblichen Mitteln richtet man hier nichts aus; es muß strenger vorgegangen werden; man muß Gewalt anwenden, wenn jedes andere Mittel versagt. Geht wahrscheinlich zurück auf Martin Luther, der gesagt hat, daß durch das Taufwasser allein aus einem Heiden noch lange kein Christ werde. 1900 ff.
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62. mit kaltem Wasser verbrüht sein = nicht ganz bei Verstand sein. Der scherzhaft gemeinte Unsinn verdeutlicht den »ernsthaften Unsinn«, der zum Gebrauch jener Wendung Anlaß gibt. 1900 ff, Berlin; sold in beiden Weltkriegen.
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63. er verdient nicht das Wasser an die Suppe = er lebt überaus kärglich, hat ein sehr geringes Einkommen. Verstärkung von »er verdient dabei nicht das ⇨ Salz«. 1900 ff.
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64. da bekommt man nur ein Glas Wasser mit Haut
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vorgesetzt = da wird einem wenig aufgetischt. Es reicht nicht einmal zur »Milch mit Haut«. Wien 1930 ff, stud .
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65. eine Kanne Wasser wegbringen = harnen. BSD 1968 ff.
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66. zu Wasser werden = a) mißlingen; nicht stattfinden. Versteht sich nach »⇨ Wasser 39«. 1500 ff. Vgl franz »aller à vaul'eau«. – b) heftig weinen; anhaltend schluchzen. 1925 ff.
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67. Wasser ins Gesicht werfen = sich waschen. BSD 1968 ff.
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68. jn ins Wasser werfen = einem Menschen, der keinen Schauspielunterricht hatte, eine Bühnenrolle anvertrauen. Vom Nichtschwimmer hergenommen, der, ins Wasser geworfen, sich selber helfen muß. Theaterspr. 1920 ff.
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69. nahe am Wasser wohnen = schon aus geringstem Anlaß Tränen vergießen. ⇨ Wasser 18. Seit dem 19. Jh.
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70. Strümpfe ziehen Wasser = wegen schlechter Paßform oder Befestigung bilden die Strümpfe Querfalten; die Strümpfe hängen herab. Vollgesogenes Gewebe zieht nach unten. 1900 ff.
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71. ihm läuft das Wasser im Munde zusammen = er bekommt großen Appetit. Ein altbekannter Vorgang psychosomatischer Natur. Seit dem 15. Jh.
1. dickes Wasser = Schnaps o.ä. »Dick« bezieht sich auf den Alkoholgehalt. 1890 ff.
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2. gefärbtes Wasser = Malzkaffee. Das Wasser ist nur gefärbt und ansonsten gehaltlos. 1920 ff.
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3. das Große Wasser = Atlantischer Ozean. Seit dem 19. Jh.
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4. hupfertes (hupfats) Wasser = Brauselimonade. Anspielung auf die hüpfenden Kohlensäurebläschen. Bayr 1920 ff.
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5. lebendiges Wasser = Harndrang. Sold 1939 ff.
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6. vom reinsten Wasser = unverfälscht. Übertragen vom wasserhellen Glanz der echten Perlen und Edelsteine (vom ersten, zweiten, dritten Wasser). Seit dem 16. Jh. auf Charaktereigenschaften bezogen. Vgl engl »of the first water«.
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7. scharfes Wasser = hochprozentiges alkoholisches Getränk. ⇨ scharf 6. 1920 ff.
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8. schmeckats Wasser = Parfüm. Bayr »schmecken = riechen«. 1920 ff.
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9. schwarzes Wasser = Erdöl. Aufgekommen (wiederaufgelebt?) 1973 anläßlich der Ölkrise.
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10. stilles Wasser = a) gefühlstief veranlagter Mensch. Fußt auf dem Sprichwort »stille Wasser gründen tief«. Seit dem 19. Jh. – b) Mineralwasser ohne Kohlensäure. Es »prickelt« nicht. 1960 ff.
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11. bei Wasser und Brot = in Haft. Seit dem 19. Jh.
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12. jenseits von Wasser und Seife = in einer Gegend ohne die primitivsten Errungenschaften der Zivilisation. Sold 1941 ff (Afrikakorps, Ostfront usw.).
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13. jm das Wasser abgraben = jm das Geschäft verderben; jn beruflich vernichten. Hergenommen vom Wassermüller, dem einer den Mühlbach ableitet. Seit dem 19. Jh.
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14. etw abschütteln wie Wasser = sich von etw nicht beeindrucken lassen; sich etw nicht zu Herzen nehmen. Hergenommen vom Hund, der nach dem Bad sofort das Wasser abschüttelt. Seit dem 19. Jh.
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15. bei ihm brennt das Wasser an = a) er läßt das Wasser zu lange auf dem Feuer stehen. 1920 ff. – b) vom Kochen versteht er überhaupt nichts. 1920 ff.
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16. ins Wasser fallen = scheitern; nicht stattfinden. Früher gleichbed »in den Brunnen fallen«: was in den tiefen Brunnen gefallen ist, holt niemand mehr heraus. Seit dem 19. Jh. Vgl franz »tomber à l'eau«.
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17. Wasser fassen = sich waschen. »Fassen« beinhaltet ein jedem Soldaten zustehendes Maß (= bestimmte Menge) von etw BSD 1960 ff.
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18. nahe ans (am) Wasser gebaut haben = bei geringfügigem Anlaß Tränen vergießen. Man ist den Tränen so nahe wie das am Ufer gebaute Haus dem Gewässer. Seit dem 19. Jh.
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19. es geht ins Wasser = es mißlingt. Analog zu »es geht baden«; ⇨ badengehen 2. 1920 ff.
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20. ins Wasser gehen = koitieren. 1700 ff.
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21. mit allen Wassern gewaschen sein = listig, verschlagen sein. Anspielung auf den Seemann, von dem man annimmt, er habe sich im Wasser aller Ozeane gewaschen. Vgl ⇨ Wind 48. Seit dem 19. Jh.
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22. jm Wasser auf die Mühle gießen = jm beipflichten; jm wichtige Beweisgründe liefern. Hergenommen vom Müller, dem man Wasser auf das Mühlrad leitet. 1900 ff.
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23. jm Wasser in den Wein gießen (tun o. ä.) = jn in seiner Begeisterung ernüchtern; jn mäßigen. 1700 ff.
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24. willst du einen Eimer Wasser haben?: Frage an einen, der sich auf sein Arbeitsgerät stutzt und eine Ruhepause einlegt. Weiterführung von »⇨ Arbeiterdenkmal 1«: der Gefragte hat so heftig gearbeitet, daß
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sein Werkzeug heiß geworden ist und er nun warten muß, bis es sich abgekühlt hat; mit einem Eimer Wasser ginge es schneller. Berlin 1950 ff.
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25. Wasser in den Ohren haben = etw absichtlich überhören. 1880 ff.
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26. Wasser im Vergaser haben = nicht recht bei Verstand sein. Mit dem »Vergaser« ist hier das Gehirn gemeint. 1930 ff.
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27. jn über Wasser halten = jm in der äußersten Not helfen; jn vor dem Schlimmsten bewahren. Hergenommen vom Schwimmer, der dem Ertrinkenden zu Hilfe kommt. Seit dem 18. Jh.
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28. sich über Wasser halten = sein Leben fristen; dem Zusammenbruch (Bankrott o. ä.) entgehen. Seit dem 18. Jh.
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29. das Wasser nicht halten können = a) vor Angst oder Schreck in die Unterwäsche harnen. Seit dem 18. Jh. – b) nicht verschwiegen sein. ⇨ dichthalten. Seit dem 19. Jh. – c) sich um Dinge kümmern, die einen nichts angehen; sich ungefragt einmischen. 1870 ff.
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30. der geht Wasser holen: Redewendung, wenn ein Kartenspieler zum Verlierer wird. Der Denkmechanismus ist heißgelaufen und soll mit Wasser gekühlt
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werden. Kartenspielerspr. 1890 ff.
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31. mit Wasser kochen = nicht anders handeln als alle anderen; keine Wundertaten vollbringen. Seit dem 19. Jh.
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32. auch hier wird nur mit Wasser gekocht = hier geht es zu wie überall; auch hier herrscht keine feinere Lebensart als anderswo. 1800 ff.
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33. arbeiten, daß das Wasser im Arsch kocht = angestrengt arbeiten. Anspielung auf Schweiß in der Gesäßkerne. 1935 ff.
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34. das Wasser soll euch im Arsch kochen!: Drohrede. Sold 1935 ff.
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35. das Wasser kocht im Arsch = man hat einen anstrengenden Dienst hinter sich. 1935 ff, sold bis heute.
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36. ihm kommt wieder das Wasser auf die Mühle = für ihn kommen wieder bessere Zeiten. Der Bach, der lange nur ein Rinnsal war, ist wieder gestiegen und führt dem Müller Wasser aufs Rad. 1600 ff.
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37. das leitet Wasser auf seine Mühle = das ist ihm eine wertvolle Hilfe. Seit dem 19. Jh.
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38. das Wasser lieben, wenn es gebrannt ist = ein Schnapstrinker sein. Seit dem 19. Jh.
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39. jm etw zu Wasser machen = jm einen Plan vereiteln. Hergenommen von sehr starker Verdünnung eines Getränks. 1700 ff.
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40. mach' kein Wasser! = prahle nicht! errege kein Aufsehen! Anspielung auf den Harn, den mancher in der Aufregung o. ä. nicht halten kann. Österr 1900 ff.
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41. drei Tage unter Wasser marschiert sein = als Soldat Schweres erlebt haben. Scherzhafte Wendung, meist bezogen auf ruhmredige Kriegsteilnehmer. Bezieht sich eigentlich auf die Unterwasserfahrt eines U-Boots. 1940 ff.
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42. eine Handvoll Wasser nehmen = sich waschen. BSD 1968 ff.
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43. jm das Wasser nicht reichen (bieten) können = jm unterlegen sein. Leitet sich her aus der Zeit, als man weder Gabeln noch Mundtücher kannte und die Hände während der Mahlzeit mehrmals wusch; dazu warteten Edelknappen mit kleinen Handwaschbecken (Fingerschalen) auf. Bedienstete geringeren Ranges durften den tafelnden Herrschaften nicht das Wasser reichen. 1500 ff.
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44. bis dahin fließt (läuft) noch viel Wasser den Rhein (Main, die Oder, Spree o. ä.) runter = bis dahin vergeht noch viel Zeit. Der unsinnliche Begriff der
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Zeit wird durch das Bild vom strömenden Wasser veranschaulicht. 1500 ff. Vgl franz »avant que cela arrive, il passera bien de l'eau sous les ponts«; engl »much water will drift under the bridges before that«.
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45. er sieht aus, als kriegte er das Wasser nicht satt = er sieht schwächlich, abgemagert aus. 1920 ff.
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46. er geht Wasser saufen = der Spieler verliert das Spiel. Meint soviel wie »er geht unter«, »er ertrinkt«. Kartenspielerspr. 1870 ff.
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46 a. mir schießt das Wasser in die Augen = mich überkommt die Rührung. Ironie. 1960 ff.
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47. es schlägt ins Wasser = es ist wirkungslos. ⇨ Schlag 11. 1920 ff.
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48. er ist damals noch unter Wasser geschwommen = er hat damals noch nicht gelebt. Hängt zusammen mit dem Ammenmärchen, daß die Kinder aus dem Wasser kommen und vom Storch überbracht werden. 1900 ff.
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49. das ist ihm Wasser auf die Mühle (das ist Wasser auf seine Mühle) = das kommt ihm sehr gelegen; das bestätigt seine Ansicht. Vom Wassermüller übertragen. Vgl ⇨ Wasser 36. 1600 ff. Vgl franz »c'est de l'eau sur son moulin«.
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50. damit ist es Wasser = das ist mißglückt, gescheitert. ⇨ Wasser 39. Seit dem 19. Jh.
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51. aus dem (über) Wasser sein = die Notlage überwunden haben. Fußt auf dem Bild des Schiffbrüchigen. 1900 ff.
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52. jn unter Wasser setzen = jn zum Zeugen eines heftigen Tränenergusses machen. Gehört zur Vorstellung von einer Überschwemmung. 1900 ff.
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53. ins kalte Wasser springen = sich zu einem Risiko entschließen. 1920 ff.
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54. ihm steht (reicht) das Wasser bis an den Hals (er hat das Wasser bis zum Hals stehen) = a) er ist in sehr großer Not. Übertragen von einem Menschen, der Opfer einer Überschwemmung zu werden droht, oder von einem Nichtschwimmer, der keinen Grund mehr unter den Füßen spürt. 1900 ff. – b) er verspürt heftigen Harndrang. 1930 ff.
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55. ihm steht das Wasser im Keller bis an die Halskrause = er hat heftigen Harndrang; er hat sich eingenäßt. Sold 1939 ff.
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56. ihm steht das Wasser bis an die Zähne = er ist in größter Not. ⇨ Wasser 54 a. 1920 ff.
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57. Wasser an die Wand stellen = harnen (vom Mann gesagt). »Stellen« ist vielleicht Entstellung von »stallen = harnen«; vgl aber auch »⇨ Stange 28«. 1920 ff.
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58. Wasser treten = nicht von der Stelle kommen; sich nicht entschließen können; stocken. 1910 ff.
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59. ein Schiff unter Wasser treten = ein Schiff vom Flugzeug aus versenken. Fliegerspr. 1939 ff.
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60. mir tritt (schießt) das Wasser in die Augen = mich überkommt die Rührung (iron gemeint). 1950 ff, halbw .
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61. Wasser tut's freilich nicht = mit den üblichen Mitteln richtet man hier nichts aus; es muß strenger vorgegangen werden; man muß Gewalt anwenden, wenn jedes andere Mittel versagt. Geht wahrscheinlich zurück auf Martin Luther, der gesagt hat, daß durch das Taufwasser allein aus einem Heiden noch lange kein Christ werde. 1900 ff.
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62. mit kaltem Wasser verbrüht sein = nicht ganz bei Verstand sein. Der scherzhaft gemeinte Unsinn verdeutlicht den »ernsthaften Unsinn«, der zum Gebrauch jener Wendung Anlaß gibt. 1900 ff, Berlin; sold in beiden Weltkriegen.
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63. er verdient nicht das Wasser an die Suppe = er lebt überaus kärglich, hat ein sehr geringes Einkommen. Verstärkung von »er verdient dabei nicht das ⇨ Salz«. 1900 ff.
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64. da bekommt man nur ein Glas Wasser mit Haut
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vorgesetzt = da wird einem wenig aufgetischt. Es reicht nicht einmal zur »Milch mit Haut«. Wien 1930 ff, stud .
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65. eine Kanne Wasser wegbringen = harnen. BSD 1968 ff.
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66. zu Wasser werden = a) mißlingen; nicht stattfinden. Versteht sich nach »⇨ Wasser 39«. 1500 ff. Vgl franz »aller à vaul'eau«. – b) heftig weinen; anhaltend schluchzen. 1925 ff.
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67. Wasser ins Gesicht werfen = sich waschen. BSD 1968 ff.
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68. jn ins Wasser werfen = einem Menschen, der keinen Schauspielunterricht hatte, eine Bühnenrolle anvertrauen. Vom Nichtschwimmer hergenommen, der, ins Wasser geworfen, sich selber helfen muß. Theaterspr. 1920 ff.
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69. nahe am Wasser wohnen = schon aus geringstem Anlaß Tränen vergießen. ⇨ Wasser 18. Seit dem 19. Jh.
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70. Strümpfe ziehen Wasser = wegen schlechter Paßform oder Befestigung bilden die Strümpfe Querfalten; die Strümpfe hängen herab. Vollgesogenes Gewebe zieht nach unten. 1900 ff.
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71. ihm läuft das Wasser im Munde zusammen = er bekommt großen Appetit. Ein altbekannter Vorgang psychosomatischer Natur. Seit dem 15. Jh.