Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Walze
Walze f \
1. üblicher Ablauf von Geschehnissen; bekannte Folge von Äußerungen. Hergenommen von der Musikwalze in Spieluhr, Drehorgel u. ä. Berlin 1840 ff.
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2. schwerer Panzerkampfwagen. Übernommen von der Dampfwalze. Sold 1935 ff.
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3. Trecker. 1960 ff.
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4. beleibter Mensch. Verkürzt aus » Dampfwalze 1«. 1920 ff.
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5. Penis. Analog zu Bolzen 3. Seit dem 19. Jh.
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6. pl = dickliche Beine. Sie sind walzenförmig. 1900 ff.
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7. die alte Walze = altbekannte Tatsache; hinreichend behandeltes Thema. Von der Drehorgel u. ä. hergeleitet. Seit dem 19. Jh.
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8. nicht mit dieser Walze = nicht auf diese übliche Weise. 1900 ff.
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9. dieselbe Walze = von neuem erwähntes, altbekanntes Geschehnis. 1900 ff.
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10. heiße Walze = Schallplatte mit zündender Schlagermusik. heiß 7. 1960 ff, halbw .
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11. eine neue Walze = eine ungewohnte Ansicht; ein neuer Gesprächsstoff; neue Auffassung einer Bühnenrolle. 1840 ff.
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12. eine Walze abstellen = Gesagtes nicht nochmals sagen. 1920 ff.
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13. eine Walze auflegen = einen Trick anwenden; erfolgversprechend vorgehen. 1920 ff.
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14. die gefühlvolle Walze auflegen = sich gefühlvoll äußern. 1950 ff.
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15. die alte Walze drehen = einen hinreichend bekannten Standpunkt wiederholen. 1900 ff.
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16. eine falsche Walze eingelegt haben = a) falsch, mißtönend singen. 1870 ff. – b) etw falsch machen, schlecht beginnen. 1910 ff.
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17. etw nicht auf der Walze haben = etw nicht wissen; auf etw nicht vorbereitet sein; etw nicht beabsichtigen. Bezieht sich auf eine Melodie, die der Drehorgelspieler nicht auf seiner Walze hat. 1870 ff, vorwiegend Berlin.
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18. (es ist) nicht auf der Walze!: Ausdruck der Ablehnung. Berlin, 1900 ff.
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19. eine leise Walze spielen = unaufdringlich, zurückhaltend spielen. 1920 ff.
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