Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Verstand
Verstand m \
1. du hast wohl deinen Verstand in der Garderobe abgegeben?: Frage an einen, der unsinnige Äußerungen tut 1920 ff.
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2. der Verstand ist durchgerostet = er hat rötliches Haar. BSD 1970 ff.
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3. den Verstand allein gefressen haben = als einziger so klug sein (sich so klug dünken). 1800 ff.
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4. den Verstand mit Löffeln gefressen haben = a) sich für besonders klug halten. Löffel 13. Seit dem 19. Jh. – b) ziemlich dumm sein. Der Betreffende hat wohl einen Schaumlöffel benutzt: der Verstand ist durch die Löcher ausgeflossen. Seit dem 19. Jh.
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5. etw mit Verstand genießen = einen Genuß voll zu würdigen wissen; etw mit Überlegung zu sich nehmen. Verstand ist hier das Verständnis für die Güte der Speise. Seit dem 19. Jh.
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6. den Verstand sauber halten. = die klare Überlegung bewahren. 1960 ff.
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6 a. der Verstand macht Feierabend = man ist begriffsstutzig. 1950 ff.
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7. der Verstand ist in den Hintern gerutscht = man
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handelt ohne Überlegung. 1920 ff.
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8. der Verstand ist im Arsch = die guten Vorsätze sind vergessen; man handelt unverständig. Vgl Arsch 205. 1900 ff.
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9. ihm bleibt der Verstand stehen = es ist ihm unverständlich. Wie ein Uhrwerk bleibt der Verstand stehen. Spätestens seit 1750 ff.
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10. da steht mir der Verstand still = das ist mir unbegreiflich. Erklärt sich wie das Vorhergehende. 1750 ff.
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11. sich den Verstand verrenken = angestrengt nachdenken. Von der Muskelzerrung o. ä. übertragen. Seit dem 19. Jh.
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