Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Vers
Vers m \
1. pl = albernes Geschwätz; leere Redensarten; Lügen. Bezieht sich wohl auf schönklingende Verse ohne Gehalt oder auf Bibelverse, die manche gar zu leichtfertig im Munde führen. Seit dem 19. Jh.
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2. in Verse ausbrechen = Gelegenheitsgedichte mehr schlecht als recht verfassen. Hergenommen vom Sänger mit kräftiger Stimme oder auch vom Dichter, dessen Poesie man als ein Singen auffaßt (»der Dichter singt«). 1900 ff.
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3. jm den Vers blasen = jn ausschimpfen. Vers = Bibeltext, Psalmenabschnitt. Vgl auch»⇨ Text 5«. 1900 ff.
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4. seinen Vers kriegen = gerügt werden. 1900 ff.
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5. Verse machen = schwätzen, lügen, prahlen, sich aufspielen. ⇨ Vers 1. Seit dem 19. Jh.
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6. sich keinen Vers drauf (draus) machen können = den Zusammenhang nicht begreifen. ⇨ zusammenreimen. Seit dem 19. Jh.
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7. Verse schmieden = reimen. Spätestens seit 1800.
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1. pl = albernes Geschwätz; leere Redensarten; Lügen. Bezieht sich wohl auf schönklingende Verse ohne Gehalt oder auf Bibelverse, die manche gar zu leichtfertig im Munde führen. Seit dem 19. Jh.
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2. in Verse ausbrechen = Gelegenheitsgedichte mehr schlecht als recht verfassen. Hergenommen vom Sänger mit kräftiger Stimme oder auch vom Dichter, dessen Poesie man als ein Singen auffaßt (»der Dichter singt«). 1900 ff.
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3. jm den Vers blasen = jn ausschimpfen. Vers = Bibeltext, Psalmenabschnitt. Vgl auch»⇨ Text 5«. 1900 ff.
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4. seinen Vers kriegen = gerügt werden. 1900 ff.
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5. Verse machen = schwätzen, lügen, prahlen, sich aufspielen. ⇨ Vers 1. Seit dem 19. Jh.
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6. sich keinen Vers drauf (draus) machen können = den Zusammenhang nicht begreifen. ⇨ zusammenreimen. Seit dem 19. Jh.
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7. Verse schmieden = reimen. Spätestens seit 1800.