Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
verrückt
verrückt adj \
1. hochmodern. Was man nicht begreift, oder was mit dem Herkömmlichen nicht übereinstimmt, erscheint vielen unsinnig. Halbw 1955 ff.
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2. wie verrückt = sehr; sehr stark, sehr schnell (mir tun die Füße wie verrückt weh; er fährt wie verrückt). ⇨ rasend. Seit dem 19. Jh.
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3. lügen wie verrückt = dreist lügen. 1920 ff.
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4. wenn die Leute verrückt werden (wenn einer verrückt wird), fängt es im Kopf an: Redewendung auf einen, der unsinnige Gedanken äußert. 1870 ff.
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5. auf verrückt reiten = schwere Geistesstörung heucheln. ⇨ reiten 1. 1940 ff.
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6. auf (in) eine Person oder Sache (nach einer Person oder Sache) verrückt sein = nach einer Person oder Sache heftig verlangen. Seit dem 18. Jh. Vgl engl »he is crazy about her«.
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7. verrückt und drei sind sieben: Redewendung zu einem törichten Vorschlag. Von einem Verrückten nimmt man an, er habe statt fünf Sinnen nur vier. 1870 ff.
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8. verrückt und drei sind neun: Ausruf angesichts
————
hochgradiger Geistesbeschränktheit oder -verirrung. Hier hat der Verrückte wohl einen Sinn zuviel, nämlich den Unsinn. 1840 ff.
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9. verrückt und fünf ist neun: Redewendung auf einen Dummschwätzer. ⇨ verrückt 7. 1870 ff.
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10. verrückt und drei (vier) ist elf: Redewendung angesichts einer besonders törichten Äußerung. Hier hat der Verrückte wohl etliche Sinne zuviel, so daß die Summe die »Narrenzahl« 11 ergibt. 1890 ff.
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11. verrückt spielen = a) sich verrückt stellen; sich übermäßig aufregen; die Beherrschung verlieren. 1900 ff. – b) vor übergroßer Freude sich unsinnig gebärden. 1900 ff. – c) am Fastnachtstreiben teilnehmen. 1920 ff.
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12. spielen Sie nicht verrückt! = geben Sie solch unsinnige Meinung (Absicht) auf! 1920 ff.
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13. ich werde verrückt!: Ausruf großer Verwunderung und Überraschung. Spätestens seit 1900.
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14. ich werde verrückt und ziehe aufs Land!; Ausdruck der Überraschung. Wohl Anspielung auf die Lage von Nervenheilstätten auf dem Lande oder am Stadtrand. 1920 ff.
verrückt adj \
1. hochmodern. Was man nicht begreift, oder was mit dem Herkömmlichen nicht übereinstimmt, erscheint vielen unsinnig. Halbw 1955 ff.
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2. wie verrückt = sehr; sehr stark, sehr schnell (mir tun die Füße wie verrückt weh; er fährt wie verrückt). ⇨ rasend. Seit dem 19. Jh.
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3. lügen wie verrückt = dreist lügen. 1920 ff.
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4. wenn die Leute verrückt werden (wenn einer verrückt wird), fängt es im Kopf an: Redewendung auf einen, der unsinnige Gedanken äußert. 1870 ff.
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5. auf verrückt reiten = schwere Geistesstörung heucheln. ⇨ reiten 1. 1940 ff.
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6. auf (in) eine Person oder Sache (nach einer Person oder Sache) verrückt sein = nach einer Person oder Sache heftig verlangen. Seit dem 18. Jh. Vgl engl »he is crazy about her«.
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7. verrückt und drei sind sieben: Redewendung zu einem törichten Vorschlag. Von einem Verrückten nimmt man an, er habe statt fünf Sinnen nur vier. 1870 ff.
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8. verrückt und drei sind neun: Ausruf angesichts
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hochgradiger Geistesbeschränktheit oder -verirrung. Hier hat der Verrückte wohl einen Sinn zuviel, nämlich den Unsinn. 1840 ff.
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9. verrückt und fünf ist neun: Redewendung auf einen Dummschwätzer. ⇨ verrückt 7. 1870 ff.
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10. verrückt und drei (vier) ist elf: Redewendung angesichts einer besonders törichten Äußerung. Hier hat der Verrückte wohl etliche Sinne zuviel, so daß die Summe die »Narrenzahl« 11 ergibt. 1890 ff.
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11. verrückt spielen = a) sich verrückt stellen; sich übermäßig aufregen; die Beherrschung verlieren. 1900 ff. – b) vor übergroßer Freude sich unsinnig gebärden. 1900 ff. – c) am Fastnachtstreiben teilnehmen. 1920 ff.
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12. spielen Sie nicht verrückt! = geben Sie solch unsinnige Meinung (Absicht) auf! 1920 ff.
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13. ich werde verrückt!: Ausruf großer Verwunderung und Überraschung. Spätestens seit 1900.
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14. ich werde verrückt und ziehe aufs Land!; Ausdruck der Überraschung. Wohl Anspielung auf die Lage von Nervenheilstätten auf dem Lande oder am Stadtrand. 1920 ff.