Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
verrecken
verrecken v \
1. intr = sterben, elend umkommen. Meint eigentlich »die Glieder starr ausreckend verenden« oder spielt an auf die Leichenstarre. Anfangs nur auf Tiere bezogen, wird das Wort vor allem bei den Soldaten auf den Menschen übertragen. 1650 ff.
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2. da verreck'!: Ausruf der Überraschung. Bayr und schwäb , seit dem 19. Jh.
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3. da verreck' doch gleich (da varreck doch glei)!: Ausdruck des Erstaunens. Bayr seit dem 19. Jh.
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4. der Motor verreckt = der Motor bleibt stehen, »stirbt ab«. Südd 1930 ff.
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5. er ist verreckt = er mußte arbeiten gehen. Wer um des Lebensunterhalts willen den Müßiggang aufgeben muß, gilt für die »Gammler« als gestorben. 1963 ff.
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6. da möchtest du verrecken!: Ausruf des Unwillens. Südd seit dem 19. Jh.
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7. es ist zum verrecken = es ist zum Verzweifeln. Seit dem 19. Jh.
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8. bis zum verrecken = bis zum Überdruß; bis zur Erschöpfung. 1910 ff.
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9. zum verrecken = sehr, überaus (es reut ihn zum Verrecken). Bayr 1900 ff.
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10. ums verrecken = durchaus (er will ums Verrecken im Wirtshaus sitzen bleiben). 1800 ff.
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11. nicht ums verrecken = auf keinen Fall; unter keinen Umständen (nicht ums Verrecken will er zu Bett gehen). Seit dem 19. Jh.
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