Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
verhauen
verhauen v \
1. tr = jn verprügeln. hauen 1. 1600 ff.
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2. tr = eine schlechte Schularbeit schreiben; etw verderben, schlecht ausführen. Meint eigentlich »sich im Hauen versehen«, wie es beispielsweise bei der Mensur, beim Bildhauer, beim Metzger u.a. vorkommt. Spätestens seit 1900.
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3. tr = etw billig verkaufen..Analog zu verkloppen. 1870 ff.
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4. tr = Geld durchbringen. Man schlägt das zum Vertrinken vorgesehene Geld übermütig auf die Tischplatte. 1800 ff.
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5. haben sie uns verhauen! = wie gründlich haben sie uns militärisch besiegt! Verhauen = im Krieg schlagen (1700 ff). Bezeichnungen für die militärische Niederlage decken sich im Umgangsdeutsch meist mit den Vokabeln für »schlagen, prügeln«. 1944 ff.
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6. sich verhauen = a) sich beim Reden gröblich irren; unbedacht etwas ausplaudern; einen schwerwiegenden Fehler machen; sich verrechnen. verhauen 2. 1600 ff. – b) eine falsche Taste auf dem Klavier, auf der Schreibmaschine anschlagen. 1900 ff. – b) unauffällig davongehen. Aus der Jägersprache übernom-
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men, wo es »sich zurückziehen« bedeutet. Oberd seit dem 19. Jh.
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