Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
verbraten
verbraten tr \
1. etw aufbrauchen, abnutzen, bis zur Unwirksamkeit benutzen (man »verbrät« ein literarisches Motiv, ein Thema, einen Vorschlag). Der Küchenpraxis entlehnt: zu langes oder zu starkes Braten läßt das Fleisch »verbrennen = verschmoren« und macht es ungenießbar. 1920 ff, literatenspr.
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2. Geld leichtfertig ausgeben. 1950 ff.
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3. jn nicht als Individuum behandeln; alle unterschiedslos behandeln; um einer vorgefaßten Meinung willen keine Differenzierungen anerkennen. 1950 ff.
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4. jn auf einen Rollencharakter festlegen. 1950 ff.
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5. jn erledigen, der Lächerlichkeit preisgeben. 1950 ff.
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6. einen verbraten = koitieren. 1950 ff.
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7. einen verbraten kriegen = a) verwundet werden (durch eine Feuerwaffe). Im Sinne von » verbraten 1« ist die Verwundung so schwer, daß man nicht länger frontdienstfähig ist. Sold 1939 ff. – b) bestraft, gerügt werden. Sold 1939 bis heute.
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