Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Vaterunser
Vaterunser n \
1. ihm kann man das Vaterunser durch die Backen (Wangen) blasen (lesen) = er ist hohlwangig. Anspielung auf die Bitte des Vaterunsers »unser täglich Brot gib uns heute«. Seit dem 18. Jh.
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2. noch nicht das Vaterunser beten können = als Mädchen noch unberührt sein. Bezieht sich auf die Bitte »vergib uns unsere Schuld« sowie »führe uns nicht in Versuchung«. 1870 ff.
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3. sein letztes Vaterunser gebetet haben = dem Tode nahe sein. Seit dem 19. Jh.
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4. dem katholischen Vaterunser gleichen = energielos sein. Im katholischen Vaterunser fehlen die Worte »denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit«. 1800 ff.
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5. etw herbeten wie das Vaterunser = etw gedanken- und ausdruckslos vortragen. 1900 ff.
Vaterunser n \
1. ihm kann man das Vaterunser durch die Backen (Wangen) blasen (lesen) = er ist hohlwangig. Anspielung auf die Bitte des Vaterunsers »unser täglich Brot gib uns heute«. Seit dem 18. Jh.
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2. noch nicht das Vaterunser beten können = als Mädchen noch unberührt sein. Bezieht sich auf die Bitte »vergib uns unsere Schuld« sowie »führe uns nicht in Versuchung«. 1870 ff.
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3. sein letztes Vaterunser gebetet haben = dem Tode nahe sein. Seit dem 19. Jh.
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4. dem katholischen Vaterunser gleichen = energielos sein. Im katholischen Vaterunser fehlen die Worte »denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit«. 1800 ff.
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5. etw herbeten wie das Vaterunser = etw gedanken- und ausdruckslos vortragen. 1900 ff.