Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Vater
Vater m \
1. der Vater vom Ganzen (vons Janze) = Urheber; Verantwortlicher; Firmeninhaber. 1900 ff.
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2. der Vater von dem Kind = Urheber einer Entwicklung, einer Maßnahme, einer politischen Einstellung o. ä. 1920 ff.
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3. Vater der Kompanie = Hauptmann. Sold 1914 bis heute.
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4. Vater Philipp = Arrest-, Haftanstalt. Leitet sich her von einem Unteroffizier namens Johann Philipp, der seit 1818 Arrestaufseher der Potsdamer Garnison war. Sold bis heute.
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5. Vater Rhein = der Rhein. Aufgekommen nach der Mitte des 18. Jhs mit dem Erwachen eines bis dahin unbekannten Naturgefühls, vielleicht durch Ludwig Christoph Heinrich Hölty (»Ein Leben wie im Paradies / Gewährt uns Vater Rhein«).
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6. Vater Seemann – Arrestanstalt für Seeleute. Marinespr 1900 ff.
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7. Vaters Sohn (meines Vaters Sohn; meinem Vater sein Sohn) = man selbst; ich (wenn es sich um eine männliche Person handelt). 1840 ff.
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8. Vater und Sohn = a) Coca-Cola mit Weinbrand (Rum). Geht zurück auf die gleichnamigen Bildergeschichten, die O. E. Plauen (= Erich Ohser) seit 1933 in der »Berliner Illustrirten« veröffentlichte. 1950 ff. – b) Bier und Kornschnaps. 1950 ff.
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9. Vater Staat = Regierung. Fußt auf der Vorstellung, daß die Regierung wie ein Vater für die Bürger zu sorgen hat. Wohl im späten 19. Jh. aufgekommen.
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10. Vater Weiß = Winter. Kundenspr. seit dem 19. Jh.
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11. alter Vater = Altgedienter. BSD 1960 ff.
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12. ach du armer Vater!: Ausruf des Erstaunens, auch des Erschreckens. Wohl entstellt aus einer Anrufung Gottes. 1920 ff.
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13. ach du dicker Vater!: Ausruf der Überraschung. Oft in der Form: »Ach du dicker Vater, hast du dünne Kinder!«. 1900 ff.
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14. ach du heiliger Vater!: Ausruf der Überraschung, der Bestürzung. 1920 ff.
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15. ach du mein himmlischer Vater!: Ausruf des Entsetzens oder Staunens. 1920 ff.
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16. kesser Vater = aktiver Typ der Lesbierin. Keß = draufgängerisch. 1920 ff.
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17. künstlicher Vater = Samenspender für das künstlich zu erzeugende Kind. 1955 ff.
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18. schwarzer Vater = a) unbekannter Kindesvater. Er hüllt sich in Dunkel. Berlin 1920 ff. – b) unehelicher Kindesvater, der sich der Unterhaltszahlung erfolgreich entzogen hat. 1920 ff.
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19. sie hat keinen Vater = sie steht allein. Bezogen auf eine Spielkarte, die von einer Spielfarbe die einzige ist. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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20. du hast wohl einen dicken Vater?: Frage an einen schwerfälligen und begriffsstutzigen Jungen. Schül 1950 ff.
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21. einen doofen Vater haben = nicht recht bei Verstand sein. ⇨ doof. Schül 1950 ff.
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22. das hilft dem Vater auf die Mutter = das ist eine kräftigende Speise. 1900 ff.
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23. sein Vater ist Elektriker = er ist begriffsstutzig. Anspielung auf die »lange ⇨ Leitung«. 1950 ff, schül .
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24. dein Vater ist wohl Fußballer?: Frage an einen Jungen mit abstehenden Ohren. Wortspiel mit »abseits stehen«, Österr 1955 ff, jug .
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25. dein Vater ist wohl Glaser (Glaserer)?: Frage an einen, der dem Fragenden im Licht steht. Scherzhaft nimmt man an, der Glaser habe durchsichtige Kinder. Spätestens seit 1850.
Vater m \
1. der Vater vom Ganzen (vons Janze) = Urheber; Verantwortlicher; Firmeninhaber. 1900 ff.
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2. der Vater von dem Kind = Urheber einer Entwicklung, einer Maßnahme, einer politischen Einstellung o. ä. 1920 ff.
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3. Vater der Kompanie = Hauptmann. Sold 1914 bis heute.
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4. Vater Philipp = Arrest-, Haftanstalt. Leitet sich her von einem Unteroffizier namens Johann Philipp, der seit 1818 Arrestaufseher der Potsdamer Garnison war. Sold bis heute.
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5. Vater Rhein = der Rhein. Aufgekommen nach der Mitte des 18. Jhs mit dem Erwachen eines bis dahin unbekannten Naturgefühls, vielleicht durch Ludwig Christoph Heinrich Hölty (»Ein Leben wie im Paradies / Gewährt uns Vater Rhein«).
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6. Vater Seemann – Arrestanstalt für Seeleute. Marinespr 1900 ff.
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7. Vaters Sohn (meines Vaters Sohn; meinem Vater sein Sohn) = man selbst; ich (wenn es sich um eine männliche Person handelt). 1840 ff.
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8. Vater und Sohn = a) Coca-Cola mit Weinbrand (Rum). Geht zurück auf die gleichnamigen Bildergeschichten, die O. E. Plauen (= Erich Ohser) seit 1933 in der »Berliner Illustrirten« veröffentlichte. 1950 ff. – b) Bier und Kornschnaps. 1950 ff.
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9. Vater Staat = Regierung. Fußt auf der Vorstellung, daß die Regierung wie ein Vater für die Bürger zu sorgen hat. Wohl im späten 19. Jh. aufgekommen.
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10. Vater Weiß = Winter. Kundenspr. seit dem 19. Jh.
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11. alter Vater = Altgedienter. BSD 1960 ff.
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12. ach du armer Vater!: Ausruf des Erstaunens, auch des Erschreckens. Wohl entstellt aus einer Anrufung Gottes. 1920 ff.
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13. ach du dicker Vater!: Ausruf der Überraschung. Oft in der Form: »Ach du dicker Vater, hast du dünne Kinder!«. 1900 ff.
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14. ach du heiliger Vater!: Ausruf der Überraschung, der Bestürzung. 1920 ff.
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15. ach du mein himmlischer Vater!: Ausruf des Entsetzens oder Staunens. 1920 ff.
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16. kesser Vater = aktiver Typ der Lesbierin. Keß = draufgängerisch. 1920 ff.
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17. künstlicher Vater = Samenspender für das künstlich zu erzeugende Kind. 1955 ff.
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18. schwarzer Vater = a) unbekannter Kindesvater. Er hüllt sich in Dunkel. Berlin 1920 ff. – b) unehelicher Kindesvater, der sich der Unterhaltszahlung erfolgreich entzogen hat. 1920 ff.
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19. sie hat keinen Vater = sie steht allein. Bezogen auf eine Spielkarte, die von einer Spielfarbe die einzige ist. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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20. du hast wohl einen dicken Vater?: Frage an einen schwerfälligen und begriffsstutzigen Jungen. Schül 1950 ff.
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21. einen doofen Vater haben = nicht recht bei Verstand sein. ⇨ doof. Schül 1950 ff.
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22. das hilft dem Vater auf die Mutter = das ist eine kräftigende Speise. 1900 ff.
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23. sein Vater ist Elektriker = er ist begriffsstutzig. Anspielung auf die »lange ⇨ Leitung«. 1950 ff, schül .
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24. dein Vater ist wohl Fußballer?: Frage an einen Jungen mit abstehenden Ohren. Wortspiel mit »abseits stehen«, Österr 1955 ff, jug .
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25. dein Vater ist wohl Glaser (Glaserer)?: Frage an einen, der dem Fragenden im Licht steht. Scherzhaft nimmt man an, der Glaser habe durchsichtige Kinder. Spätestens seit 1850.