Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Turm
Turm m \
1. Hochfrisur. 1955 ff.
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2. eigenes Zimmer. Etwa im Sinne von » Burg« o. ä. zu verstehen. Kann auch auf den Gefängnisturm zurückgehen oder auf den »Elfenbeinturm« ( Turm 5). Halbw 1955 ff.
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3. Hotelzimmer. Ganovenspr. 1970 ff.
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4. dufter Turm = nettes Zimmer; angenehmes Mietzimmer bei sittlich großzügigen Leuten. dufte. 1955 ff, halbw .
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5. elfenbeinerner Turm = a) Abkehr von der Alltagswirklichkeit. Elfenbeinturm. 1900 ff. – b) Bündnislosigkeit; Nichtzugehörigkeit zu einem politischen Pakt 1955 ff.
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6. einen vom Turm blasen = einen Schnaps an der Theke trinken. blasen 6. 1850 ff.
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7. gut vom Turm blasen können = gut reden können. Anspielung auf das Choralblasen vom Kirchturm aus. 1900 ff.
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8. jetzt wird vom Turm geblasen = beim
Kartenspiel wird Trumpf gefordert. Leitet sich her von dem auf dem Turm geblasenen Fanfarensignal zu
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Beginn eines Festes. Kartenspielerspr. 1870 ff.
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9. einen vom Turm hauen = onanieren. Turm = erigierter Penis. Halbw 1950 ff.
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10. Kennst du die Mehrzahl von Turm?: Ausdruck der Abweisung. Die Mehrzahl von »Turm« lautet »Türme«; kleingeschrieben bedeutet »türme« soviel wie »geh weg!«; türmen. Jug um 1880/90; sold 1914 ff.
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Ansicht: Turm