Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Türke
Türke m \
1. eingedrillte Besichtigungsübung; bis zum Überdruß Wiederholtes. Leitet sich möglicherweise her von der türkischen Begräbnisstätte, »die sich bis zum Jahre 1866 auf der Tempelhofer Feldmark, dem späteren Grundstück der Franzer- Kaserne, befand. Das umliegende Gelände wurde in der ersten Hälfte des 19. Jhs mit Vorliebe zur Einübung von Gefechten für die Besichtigung benützt. Da das Türkengrab dabei eine gewisse Rolle spielte, so mag die Bezeichnung ›Türke‹ für eingeübte Besichtigungsgefechte in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sein« (Transfeldt). Vgl auch ⇨ Türke 5.
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2. pl = durch Retusche oder Fotomontage verfälschte Fotos; erfundene Geschichten; betrügerische, falsche Angaben; Publikumsirreführung. 1950 ff.
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3. sg = Hotelportier. Das Wort ist mit gedehntem »ü« zu sprechen; denn der Betreffende steht an der »Tür«. Wortwitzelei. 1910 ff.
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4. heller Türke = Haschischart. 1960 ff.
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5. einen Türken bauen = a) Unwahres für wahr ausgeben; etw vortäuschen; eine oft geprobte Übung als spontane Originalleistung vorführen; ein Täuschungsmanöver vollführen. Hängt (möglicherweise mittel-
————
bar) zusammen mit dem Schachautomaten des Wolfgang von Kempelen aus dem Jahre 1768: vor dem Kasten saß eine lebensgroße, in orientalische Gewänder gehüllte Puppe, weswegen man den Apparat »der Türke« nannte (in ihm saß ein kleinwüchsiger Schachmeister). Das Geheimnis dieses vermeintlichen Roboters lüftete erst 1838 Edgar Allan Poe. Die Redewendung ist erst seit dem späten 19. Jh. bezeugt, vorwiegend sold und theaterspr. – b) Ehrenbezeugungen vollführen. 1920 ff, sold .
Türke m \
1. eingedrillte Besichtigungsübung; bis zum Überdruß Wiederholtes. Leitet sich möglicherweise her von der türkischen Begräbnisstätte, »die sich bis zum Jahre 1866 auf der Tempelhofer Feldmark, dem späteren Grundstück der Franzer- Kaserne, befand. Das umliegende Gelände wurde in der ersten Hälfte des 19. Jhs mit Vorliebe zur Einübung von Gefechten für die Besichtigung benützt. Da das Türkengrab dabei eine gewisse Rolle spielte, so mag die Bezeichnung ›Türke‹ für eingeübte Besichtigungsgefechte in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sein« (Transfeldt). Vgl auch ⇨ Türke 5.
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2. pl = durch Retusche oder Fotomontage verfälschte Fotos; erfundene Geschichten; betrügerische, falsche Angaben; Publikumsirreführung. 1950 ff.
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3. sg = Hotelportier. Das Wort ist mit gedehntem »ü« zu sprechen; denn der Betreffende steht an der »Tür«. Wortwitzelei. 1910 ff.
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4. heller Türke = Haschischart. 1960 ff.
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5. einen Türken bauen = a) Unwahres für wahr ausgeben; etw vortäuschen; eine oft geprobte Übung als spontane Originalleistung vorführen; ein Täuschungsmanöver vollführen. Hängt (möglicherweise mittel-
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bar) zusammen mit dem Schachautomaten des Wolfgang von Kempelen aus dem Jahre 1768: vor dem Kasten saß eine lebensgroße, in orientalische Gewänder gehüllte Puppe, weswegen man den Apparat »der Türke« nannte (in ihm saß ein kleinwüchsiger Schachmeister). Das Geheimnis dieses vermeintlichen Roboters lüftete erst 1838 Edgar Allan Poe. Die Redewendung ist erst seit dem späten 19. Jh. bezeugt, vorwiegend sold und theaterspr. – b) Ehrenbezeugungen vollführen. 1920 ff, sold .