Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Trumpf
Trumpf m \
1. dicker Trumpf = hohe Trumpfkarte. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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2. satter Trumpf = sehr befähigter Könner. satt. 1955 ff, halbw .
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3. einen Trumpf ausspielen = entschlossen gegen jn auftreten; im Wortgefecht siegen. Diesen »Trumpf« kann der andere nicht »stechen«. Seit dem 19. Jh.
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4. den letzten Trumpf ausspielen = mit einer bisher zurückgehaltenen, entscheidenden Äußerung den Gegner besiegen. Seit dem 19. Jh.
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5. einen Trumpf draufgeben (draufsetzen) = eine derbe Antwort geben; das letzte Wort haben; mit einem Fluchwort bekräftigen. Man übertrumpft den Gegner. 1700 ff.
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5 a. noch einen Trumpf im Ärmel haben = eine wichtige Information noch zurückhalten. 1960 ff.
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6. alle Trümpfe in der Hand haben = alle Vorteile für sich haben; von niemandem benachteiligt werden können; dem Gegner überlegen sein. 1800 ff.
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7. die Trümpfe jagen = Trümpfe ausspielen, damit die Gegenspieler ihre Trumpfkarten abgeben müssen.
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Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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8. alle Trümpfe auf den Tisch legen = alle entscheidenden Gedanken offenbaren. 1900 ff.
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9. Trumpf schlagen = Trumpf ausspielen. Zur Bekräftigung ihrer Bedeutung schlägt mancher Spieler die Trumpfkarte kräftig auf die Tischplatte. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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10. Trumpf sein = das meiste gelten; den Ausschlag geben. Seit dem 19. Jh.
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11. Trumpf ist die Seele vom Spiel: Ausruf des Kartenspielers, der mit einem kleinen Trumpf einen Stich mit hoher Augenzahl einheimst. Seit dem 19. Jh.
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