Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Topf
Topf m \
1. Spielkasse; Kasse zur Aufnahme der Einsätze der Spieler. ⇨ Pott I 8. Seit dem 19. Jh.
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2. Abort. Verkürzt aus »Nachttopf«. 1920 ff.
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3. Zylinder des Motors. Wegen der Formähnlichkeit. Fliegerspr. 1935 ff.
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4. Stahlhelm. Vorausgegangen sind die Bedeutungen »Helm« und »Tschako«. Sold 1917 bis heute.
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5. topfförmiger Damenhut. 1920 ff.
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6. Glas, Maßkrug. Eigentlich ein Flüssigkeitsmaß für Wein und Bier; dann auch soviel wie »Bierseidel«. Stud seit dem späten 19. Ih.
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7. Vagina. Versteht sich nach dem geschlechtlichen Sinnbildpaar »Topf und Deckel«. 1950 ff.
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8. unschönes Mädchen. Sein Körper hat keine ausgeprägten Rundungen. 1960 ff, halbw .
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9. jm den Topf aufdecken = jm Fehler und Verstöße vorhalten. Fußt auf dem Bild, daß man den Deckel vom Topf abnimmt, aus dem es dann dampft (vgl ⇨ Dampf 37 ff.). 1920 ff.
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9 a. zu jedem Topf gibt es den passenden Deckel
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(jeder Topf bekommt – findet – seinen Deckel) = für jede weibliche Person gibt es den passenden Mann. »Topf« und »Deckel« als volkstümliches Sinnbildpaar von Mann und Frau. ⇨ Topf 7. 1900 ff, wenn nicht älter.
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10. in einen falschen Topf greifen = sich irren. Wohl der Küchenpraxis entlehnt. 1910 ff.
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11. jm in den Topf gucken = jn beaufsichtigen, kontrollieren. ⇨ topfgucken. Seit dem 19. Jh.
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12. einen Topf auf dem Feuer haben = etw planen. Man bereitet etwas vor. 1950 ff.
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13. kleine Töpfe haben auch Ohren = kleine Kinder hören zu; Warnung vor lauschenden Kindern. 1700 ff.
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14. den Topf am Kochen halten = a) einen Plan weiterverfolgen. 1950 ff. – b) die Familie über wirtschaftlich schwere Zeiten hinwegbringen. 1950 ff.
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15. in vielen Töpfen kochen = auf vielen Gebieten tätig sein. 1950 ff.
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16. komm gut auf den Topf (aber brich nicht den Henkel ab)! = viel Glück! viel Erfolg! Gemeint ist der Nachttopf. 1950 ff, Berlin.
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17. alles in einen Topf werfen = Verschiedenartiges gleichbehandeln. Abgewandelt aus »alles in einem
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Topf kochen«. Seit dem 19. Jh.
Topf m \
1. Spielkasse; Kasse zur Aufnahme der Einsätze der Spieler. ⇨ Pott I 8. Seit dem 19. Jh.
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2. Abort. Verkürzt aus »Nachttopf«. 1920 ff.
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3. Zylinder des Motors. Wegen der Formähnlichkeit. Fliegerspr. 1935 ff.
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4. Stahlhelm. Vorausgegangen sind die Bedeutungen »Helm« und »Tschako«. Sold 1917 bis heute.
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5. topfförmiger Damenhut. 1920 ff.
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6. Glas, Maßkrug. Eigentlich ein Flüssigkeitsmaß für Wein und Bier; dann auch soviel wie »Bierseidel«. Stud seit dem späten 19. Ih.
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7. Vagina. Versteht sich nach dem geschlechtlichen Sinnbildpaar »Topf und Deckel«. 1950 ff.
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8. unschönes Mädchen. Sein Körper hat keine ausgeprägten Rundungen. 1960 ff, halbw .
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9. jm den Topf aufdecken = jm Fehler und Verstöße vorhalten. Fußt auf dem Bild, daß man den Deckel vom Topf abnimmt, aus dem es dann dampft (vgl ⇨ Dampf 37 ff.). 1920 ff.
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9 a. zu jedem Topf gibt es den passenden Deckel
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(jeder Topf bekommt – findet – seinen Deckel) = für jede weibliche Person gibt es den passenden Mann. »Topf« und »Deckel« als volkstümliches Sinnbildpaar von Mann und Frau. ⇨ Topf 7. 1900 ff, wenn nicht älter.
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10. in einen falschen Topf greifen = sich irren. Wohl der Küchenpraxis entlehnt. 1910 ff.
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11. jm in den Topf gucken = jn beaufsichtigen, kontrollieren. ⇨ topfgucken. Seit dem 19. Jh.
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12. einen Topf auf dem Feuer haben = etw planen. Man bereitet etwas vor. 1950 ff.
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13. kleine Töpfe haben auch Ohren = kleine Kinder hören zu; Warnung vor lauschenden Kindern. 1700 ff.
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14. den Topf am Kochen halten = a) einen Plan weiterverfolgen. 1950 ff. – b) die Familie über wirtschaftlich schwere Zeiten hinwegbringen. 1950 ff.
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15. in vielen Töpfen kochen = auf vielen Gebieten tätig sein. 1950 ff.
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16. komm gut auf den Topf (aber brich nicht den Henkel ab)! = viel Glück! viel Erfolg! Gemeint ist der Nachttopf. 1950 ff, Berlin.
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17. alles in einen Topf werfen = Verschiedenartiges gleichbehandeln. Abgewandelt aus »alles in einem
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Topf kochen«. Seit dem 19. Jh.